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0154 - Der Schädelberg

0154 - Der Schädelberg

Titel: 0154 - Der Schädelberg
Autoren: Wilfried Antonius Hary
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Dieser Dufay hat mich nicht umsonst in eine Falle gelockt. Er beschäftigte sich mit dem Mythos von Zartas und lenkte damit die Aufmerksamkeit des Dämons auf sich Ich glaube, daß der Todesdämon, unser aller Widersacher, ihn dirigiert hat, ohne daß es Dufay merkte. Ja, er ist ein erfahrener und fähiger Parapsychologe, sonst wäre ihm der Kontakt zur Dimension des Grauens nicht gelungen, doch ist er alles andere als ein Kämpfer. Er weiß die Geister nicht zu beherrschen, die er geweckt hat und wurde zu einem Werkzeug. Die Ordnung ist gestört, aber Dufay ermöglichte es dem Todesdämon, Kontakt mit dem Diesseits zu bekommen.«
    Gor erbleichte!
    »Wenn das stimmt…«
    »Sie kommen!« schrie Adrian.
    Zamorras Aufmerksamkeit hatte nachgelassen. Zu sehr hatte ihn die Erzählung des Eroberers gefesselt. Es war die fantastische Geschichte eines Wesens, das es eigentlich nur in Sagen geben durfte.
    Wie ein Mann wirbelten sie herum.
    Adrian Desprez hatte recht. Die Krieger hatten tatsächlich die Verfolgung aufgenommen. In breiter Front nahten sie. Es waren mehr als sie geahnt hatten.
    Und sie trieben die drei in Richtung Palast.
    »Dorthin wollten wir ohnedies!« knurrte Gor, hob sein Schwert und stürmte voran.
    Sie hätten sich auch zum Kampf stellen können, aber die Eroberung des Palastes erschien ihnen wichtiger. Denn die Zahl der Krieger war ein Hinweis darauf, daß der Palast kaum bewacht wurde.
    Sie arbeiteten sich durch die Rumen, überstiegen Schuttmassen und blickten sich immer wieder um. Der Abstand zu den Verfolgern nahm nicht ab.
    Adrian Desprez fluchte unterdrückt. Er war ausgerutscht und hatte sich ein paar Schrammen zugezogen. Aber er biß die Zähne zusammen und folgte seinen Begleitern. Die hohe, mächtige Gestalt Gors war nicht zu übersehen.
    Gor war auch der erste, der den Palast erreichte. In einem Abstand von dreißig Metern blieb er stehen.
    »Wir dürfen nicht wie Narren handeln. Vielleicht erwartet uns eine Falle.«
    Adrian blickte über die Schulter. In seinen Augen flackerte es.
    »Verdammt, die sind dicht hinter uns und werden uns überrollen, ehe wir das Schwert heben können.«
    »Ruhig Blut!« warnte Zamorra. »Gor hat recht. Der Palast wirkt friedlich, aber das ist eine tödliche Aufforderung dazu, alle Vorsicht außer acht zu lassen!«
    Adrian hörte nicht auf ihn. Plötzlich rannte er schreiend los. Seine Nerven machten nicht mehr mit. Die ganze Zeit über hatte er sich eisern beherrscht. Er war Nachtportier und kein wilder Krieger in einer noch wilderen Dimension.
    Gors Rechte schnellte vor, um Adrian aufzuhalten.
    Ausnahmsweise war der Eroberer von Zartas zu langsam. Adrian entwischte ihm um Haaresbreite.
    Zamorra wollte hinterherrennen, aber Gor schrie: »Nein! Willst auch du in den Tod gehen?«
    Der Professor besann sich. Gor hatte recht. Adrian konnte nicht mehr geholfen werden.
    Es bewies sich, daß ihre Vorsicht angebracht war. Auf den Zinnen des Palastes erhoben sich Bogenschützen aus ihrer Deckung. Es waren nicht viele. Der Palast wurde tatsächlich nur von wenigen bewacht. Die anderen befanden sich hinter Gor und Zamorra.
    Adrian sah die tödliche Gefahr nicht. Beinahe hätte er sein Ziel erreicht.
    Sirrend rasten die Pfeile heran, und sie trafen mit tödlicher Sicherheit ins Ziel.
    Zamorra schrie unwillkürlich auf, als er Adrian fallen sah. Seine Hände ballten sich so fest zu Fäusten, daß die Knöchel schneeweiß hervortraten.
    Auch Gor zeigte sich zutiefst bewegt.
    »Armer Tropf!« murmelte er heiser. »Warum hörte er nicht auf uns? Friede sei mit ihm! Möge es ihm nun besser gehen als uns!«
    Zamorra dachte an den Todesdämon. Es war möglich, daß sich Gor gewaltig irrte und sie demnächst auch mit Adrian als Gegner rechnen mußten - wenn ihn der schreckliche Dämon umfunktioniert hatte.
    Er betrachtete Gor von der Seite.
    Seltsame Worte waren das trotzdem aus dem Munde eines barbarischen Eroberers gewesen, dachte er.
    Und dann erfolgte der Angriff von hinten. Sie befanden sich mitten zwischen den Feuern…
    ***
    Nicole Duval trommelte mit den Fingern ein nervöses Stakkato auf den Telefontisch. Bleich saß ihr Raffael Bois gegenüber. Viel zu langsam tickte die Zeit dahin.
    »Ich glaube fast, dieser Professor Dufay versagt, wenn ich mir die Bemerkung erlauben darf!« sagte Raffael steif.
    Nicole schüttelte heftig den Kopf.
    »Er ruft an!« beharrte sie stur. Kleine Schweißperlen standen auf ihrer Stirn. Ihr war kalt. Ein Vermögen hätte sie dafür gegeben,
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