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0152 - Wir gegen das »Hirn von Frisco«

0152 - Wir gegen das »Hirn von Frisco«

Titel: 0152 - Wir gegen das »Hirn von Frisco«
Autoren: Wir gegen das »Hirn von Frisco«
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ich lächelnd.
    Wirklich, Cowan hatte fabelhaft vorgearbeitet. Sie hatten einen neuen Namen für mich parat, einen neuen Beruf und eine neue Vergangenheit. Mehr konnte ich nicht erwarten.
    »Die MacNeel-Company führt Geldtransporte mit gepanzerten Lastwagen für fremde Rechnungen durch«, erklärte jetzt Ben Fleisher. »Banktransporte, Lohngeldtransporte und die tägliche Runde zu den Vertragsfirmen, die ihre Tageskassen von ihr abholen lassen. Wir haben in Erfahrung bringen können, dass Kenneth Wain auch mit der MacNeel-Company zusammenarbeitet. Täglich um neunzehn Uhr werden die Einnahmen der verschiedenen Zweigstellen zur Zentrale von Wains Wettbüro transportiert. Gelingt es Ihnen, diese Tour zu bekommen, haben Sie die Möglichkeit, sich Kenneth Wain unauffällig anzusehen. Wir können Ihnen keinen Tipp geben, wie Sie mit Wain weiterkommen, Cotton. Das ist nun Ihre Sache.«
    »Hat Wain irgendetwas mit der MacNeel-Company zu tun?«
    »Außer der Tatsache, dass er seine Gelder durch die Firma befördern lässt, wissen wir nichts.«
    »Die Überfälle der letzten Zeit geschahen fast ausschließlich auf Kunden der MacNeel-Company«, knurrte Ben Fleisher. »Bis auf einen…«
    »Ist in dieser Richtung etwas unternommen worden, Special Agent?«, fragte ich.
    »Aber ja!« Cowan nickte ärgerlich. »Wir haben das Personal gründlich sieben lassen. Die Stadtpolizei tat es für uns. Solange die Fälle ausschließlich Frisco angingen, gab es für uns keinen Anlass, in die Geschichte einzugreifen. Rollins hat das Bild jedoch geändert. Er kam aus Oregon nach Frisco. Jetzt hat das FBI den Fall übernommen. Hören Sie, Cotton, wir müssen dieses ›Hirn‹ schachmatt setzen. Und zwar so schnell wie möglich. Lesen Sie gelegentlich Zeitungen?«
    Ich grinste.
    »Hin und wieder. Hauptsächlich die Baseballberichte.«
    »Ben wird Ihnen die Ausschnitte der ›San Francisco Times‹ geben. Studieren Sie sämtliche Berichte über die letzten Verbrechen, die man dem ›Hirn‹ zuschreibt. Kein Fall liegt unter zwanzigtausend Dollar Beute. Und jeder Fall ist bis ins kleinste Detail ausgeklügelt. Keine Spuren, keinerlei Hinweise auf die Täter, kein noch so imbedeutender Wink aus Fachkreisen. Es ist eine scheußliche Sache, Cotton, Sie und Decker sind unsere letzte Hoffnung. Wir wissen, was Sie . im Osten drüben geleistet haben. - Nein, winken Sie nicht ab, Cotton. Sehen Sie zu, dass Sie durchs Ziel kommen. Merken Sie sich die Nummer achtzehnnullachtachtzig.«
    Cowan sprach sie langsam und deutlich vor. Ich wiederholte sie zweimal, dann saß sie eisern fest.
    »Sie verkehren nur über diesen Telefonanschluss mit uns. Der Mann heißt Daniel Culver und lebt als pensionierter Justizbeamter in Frisco. Sie kennen sich aus Ihrer Portland-Zeit. Ben wird Ihnen seine Anschrift geben. Wenn etwas ist, rufen Sie Culver an. Treffen Sie sich irgendwo mit ihm zum Bier. Die üblichen Schnellgaststätten, Kinos und so. Na, Sie wissen ja, ich brauch Ihnen da keine Vorschriften zu machen. Und noch eins, Cotton: Halten Sie um Himmels willen die Augen offen. Wir können Ihnen nicht zu Hilfe kommen, wenn Sie irgendwo Schwierigkeiten bekommen. Ihr Kollege Decker versucht es als Kontaktmann bei der City Police. Sie haben kaum Verbindung miteinander. Bis Culver uns benachrichtigt hat und wir losziehen können, kann es schon zu spät sein. Vielleicht schaffen Sie es nicht mal zu einem Anruf bei ihm. Denken Sie an Rollins. Die Überfälle sind so tadellos durchorganisiert, dass unsere Gegner bestimmt kein Risiko eingehen werden.«
    Cowan schüttelte mir fest die Hand, schob mich und Ben Fleisher aus dem Raum, als habe er es brandeilig, einen ergreifenden Nachruf auf den vorzeitigen Tod des G-man Jerry Cotton für die Nachmittagsausgabe der Friscoer Zeitungen abzufassen.
    Pünktlich um siebzehn Uhr fünfzig nahm ich die Fähre über die Bucht von San Francisco.
    An der Station Marina Park ging ich an Land. Die ersten Leuchtreklamen zuckten in den Abendhimmel. Riesige Autokolonnen schoben sich über die Van Ness Avenue. Die Millionenstadt erwachte zu gefährlichem, nächtlichen Leben. Das Haus in der Dolores Street glich eher einer modernen Festung als einem neuzeitlichen Geschäftsgebäude. Die Fenster im Erdgeschoss waren mit schweren stählernen Gittern versehen, die Eingangstür bestand aus einer massiven Bronzeplatte, die lautlos aufschwang, als ich den Klingelknopf drückte.
    »MacNeel-Company« stand an der Straßenfront zu lesen. Mannshohe Buchstaben
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