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0150 - Die Spezialisten der USO

Titel: 0150 - Die Spezialisten der USO
Autoren: Unbekannt
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gravierender Irrtum unterlaufen."
    „Das ist auch meine Meinung. Also weiß man, daß jeder, der nach draußen geht, als Geistesgestörter zurückkehrt und in unsinniger Wut auf das Schiff schießt. Die Befehlserteilung des akonischen Kommandanten geht uns nichts an, aber deshalb lassen sich die Tatsachen nicht abstreiten. Er läßt auf seine eigenen Leute feuern. Ich sah, daß man den Toten durchsuchte.
    Als man nichts fand, wurde er eingeäschert."
    „Bei dieser Hitze kann man keine Toten im Gelände liegen lassen."
    „Natürlich nicht, aber man könnte sie ordnungsgemäß bestatten."
    „Das ist auf den Akonwelten nicht üblich. Tote werden dort aufgelöst." Ich schwieg und überlegte den Einwand. Melbar Kasom beobachtete mich gespannt.
    „In Ordnung", sagte ich langsam, „sie werden also nach ihrer Väter Sitte verbrannt. Die Frage ist nur die, weshalb man die Männer tötet. Die medizinische Wissenschaft der Akonen ist hoch entwickelt. Weshalb heilt man die Geistesgestörten nicht? Sie dürften doch wohl zu überwältigen sein. Es gibt erstklassige Nervenwaffen."
    Wir sahen uns lange Zeit an. Melbars Gesicht hob sich schwach aus der Dunkelheit hervor. Schließlich sagte er nachdenklich: „Vielleicht gibt es hier etwas so Kostbares, daß man keinen Wert darauf legt, Kranke zu behandeln? Wenn es ans Teilen geht, müßten sie berücksichtigt werden."
    „Der Fall ist denkbar, aber er setzt voraus, daß wir es mit einem gewissenlosen Kommandanten zu tun haben. Bist du dir darüber klar?" Melbar entspannte sich. Wir schwiegen und dachten über das Problem nach. Währenddessen drangen die Peilzeichen „kurz - kurz - lang - kurz - kurz" ununterbrochen aus dem Lautsprecher des Empfangsgerätes. Die abgehackten Töne machten mich nervös. Schließlich konnte ich die Ungewißheit nicht mehr ertragen und stand auf. Melbar holte wortlos meine Maschine aus dem Tragbeutel hervor.
    „Du kannst es ja doch nicht lassen", meinte er. „Gut, dann fliege los und peile den Sender genau ein. Die Frequenz kennst du nun.
    Wenn du allerdings geistig labil werden solltest, kann ich dir nicht helfen. Deine ,Mühle’ besitzt keine Fernsteueranlage."
    Ich winkte ab und bestieg meinen Kontursitz. Augenblicke später hüpfte ich nach vorn, schaltete die Infra-Optik ein und flog davon.
    Sicherheitshalber schaltete ich um auf Laserbeobachtung. Das Bild wurde schärfer, aber es wurde von der Schirmfläche eingeengt. So zog ich schließlich doch die Infrarotbeobachtung vor, die mir durch die Übertragungsbrille einen größeren Blickwinkel bot.
    Ich überflog das Raumschiff in großer Höhe und tauchte erst später in das Schluchtengewirr ein. Die Hochebene schien von mehr Canons aufgespalten zu werden, als ich bisher angenommen hatte.
    Als ich die Stelle erreichte, wo ich den Wahnsinnigen beobachtet hatte, spürte ich plötzlich wieder die eigenartige Unruhe. Ich setzte meinen Flug trotzdem fort, obwohl ich schon nach wenigen Flügelschlägen in einen solchen Zorn geriet, daß ich meine Kontrollen hätte zerschlagen können.
    Vor mir wurde es heller. Ich schoß aus der Schlucht heraus und bemerkte einen weiten Talkessel, dessen Felswände allseitig kerzengerade anstiegen.
    Hier verlor ich beinahe den Verstand. Mit letzter Willenskraft schaltete ich die Steigautomatik ein. Ich fühlte kaum noch, daß mein Einsatzkubu immer höher und höher flatterte, so, als wollte er im freien Weltraum Schutz suchen. Die Nacht des Planeten nahm mich auf.
     
    *
     
    Bericht Melbar Kasom
     
    Mit wachsendem Argwohn beobachtete ich meinen Impulsorter.
    Lemy war vor drei Stunden im Ladeluk des Raumschiffes verschwunden, um zu versuchen, die Besatzung zu belauschen.
    Die Tatsache, daß mein Echopeiler nicht ansprach, deutete eigentlich darauf hin, daß man den Kleinen weder entdeckt noch gefangen hatte. In beiden Fällen hätten die Akonen wohl sofort mit der radartechnischen Überwachung der Umgebung begonnen, da sie aus der Anwesenheit des Kleinen auf weitere Gegner geschlossen hätten.
    An und für sich hätte ich beruhigt sein müssen. Trotzdem traute ich dem Frieden nicht mehr, seitdem der Kurze in einem jämmerlichen Zustand von seinem Erkundungsflug zurückgekehrt war.
    Ich hatte ihn halb besinnungslos aus dem Kubu gezogen. Als Lemy wieder zu sich gekommen war, hatte er so zu toben begonnen, daß ich ihn mit der Hand umschließen und eine gute Stunde lang festhalten mußte.
    Erst danach hatte sich sein Verstand wieder geklärt. Nun wußten wir, daß
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