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0150 - Die Spezialisten der USO

Titel: 0150 - Die Spezialisten der USO
Autoren: Unbekannt
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getrennt wurde.
    Haarscharf und mit angelegten Flügeln zischte ich über den Wieß hinweg, der schreiend dem Boden entgegenstürzte.
    Dieser Luftkampf hatte mich stärker strapaziert als angenommen. Erschöpft landete ich auf einer Felsnadel und blockierte das Beinwerk, um meine Hände von den Steuerkontrollen lösen zu können. Stöhnend massierte ich meine Schläfen. Dann rief ich nach Melbar Kasom.
    „Gut gemacht, Kleiner. Die Sprinter beten dich jetzt an. So etwas haben sie noch nie gesehen. Was war mit dir los? Du wußtest doch, daß diese Gegend einem Wieß gehört."
    „Ein kleiner Schönheitsfehler in meinem Gefühlsleben", entgegnete ich matt. „Ich beschäftigte mich mit anderen Dingen.
    Wo seid ihr? Sprich vorsichtig, damit dich die Eingeborenen nicht hören."
    „Keine Sorge. Ich rede über das Kehlkopfmikrophon, ohne die Lippen zu bewegen. Sie vernehmen nichts. Sie liegen unter einem überhängenden Felsdach. Ich winke jetzt."
    Melbars Hand war nicht zu übersehen. Als ich losflog und neben ihm landete, wußte ich, daß er mir wieder einmal das Leben gerettet hatte. Wenn der Wieß meine Maschine beschädigt hätte, wäre ich abgestürzt.
    Als ich aus meinem kurzen Erschöpfungsschlaf erwachte, waren die Eingeborenen fort.
    Melbar Kasom saß mit schußbereiter Waffe hinter einem Felsblock und beobachtete die Umgebung. Ich klappte die Einstiegöffnung auf und streckte den Kopf heraus. Der Ertruser sah mich nur an. Er deutete meinen bangen Gesichtsausdruck richtig. Bisher hatten sich die Sprinter noch nie von uns entfernt.
    Jetzt waren sie nicht mehr zu sehen.
    „Nimm es nicht so schwer", tröstete mich Kasom. „Fehler zu begehen, ist menschlich. Da du, wie du stets behauptest, ein Mensch bist, kannst auch du nicht vollendet sein. Die Sprinter haben logisch gefolgert, daß du kein Kubu bist. Mehr gibt es kaum zu sagen."
    Meine Kehle war ausgedörrt. Hastig trank ich einen Schluck Wasser und fragte dann nach Einzelheiten.
    „Sie verschwanden vor einer Stunde. Einer wollte dich töten, die anderen waren dagegen. Ich gab mir Mühe, daß sie sich friedlich von uns trennten. Mir blieb keine andere Wahl, als sie über unsere Mission aufzuklären. Sie sind damit einverstanden, daß wir die Sache ergründen. Ihnen gefällt es auch nicht, daß sich Fremde in ihrem Gebiet herumtreiben. Roter Speer versprach, nichts gegen uns zu unternehmen. Er verzichtet darauf, die Akonen zu warnen."
    Ich ahnte, wie schwer es gewesen war, die Eingeborenen friedlich zu stimmen, hatte ich doch mit ihrem Glauben Schindluder getrieben. „Wie haben sie den Betrug entdeckt?"
    Er grinste. „Du mußt im Schlaf den Feuermechanismus berührt haben. Der Schnabel ging auf, und deine Minikanone schob sich zwei Zentimeter weit ins Freie. Das verriet den Sprintern genug.
    Einen Kubu mit eingebauter Energiewaffe nahmen sie dir nun doch nicht ab. Pech, Kleiner. Weißt du wenigstens genau, wo die nächste Wasserstelle zu finden ist?"
    Ich war deprimiert. Wie hatte das nur passieren können! Ein Blick auf meine Maschine belehrte mich, daß die Waffe noch immer erkennbar war.
    „Ich habe vom Wasser gesprochen, Kleiner", sagte Kasom mahnend.
    „Ich kenne die Quelle", entgegnete ich zerstreut. „Bist du sicher, daß der Oberhäuptling keine Hinterlist plant?"
    Kasom sah mich seltsam an.
    „Freund, wenn diese Leute ja sagen, dann bedeutet es niemals das Gegenteil. Ich habe sie davon überzeugt, daß es für sie vorteilhaft ist, den Glauben an den heiligen Kubu bestehen zu lassen. Das bedeutet für sie beachtliche Erfolge in ihrer Stammespolitik. Du bist in der einen Ansiedlung gesehen worden.
    Roter Speer wird seine Macht festigen können."
    „Ich verstehe. Danke, Großer."
    „Bitte sehr. Hast du dir schon meinen Wasserschlauch angesehen?" Ja, ich hatte längst entdeckt, daß er geleert war.
    Melbar sah auf die Uhr. „In fünf Stunden geht die Sonne unter. Bis dahin brauche ich Wasser, oder du kannst mich auf die Verlustliste der USO setzen lassen. Überprüfe deine Maschine. Du solltest vorerst nicht fliegen."
    Ich wußte, daß er mir eine Erholungspause verschaffen wollte.
    Außerdem spielte es für Kasom keine Rolle, ob er mich trug oder nicht.
    Zehn Minuten später marschierten wir los. Ich steckte in Kasoms Außenbrusttasche und wies den Weg. Der Ertruser lief mit weiten Sprüngen durch die gewundenen Täler. Es war unglaublich, was er seinem Körper abverlangte.
    Die Hochebene brauchten wir nicht ganz zu erklimmen, da es hier überall
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