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0150 - Die Spezialisten der USO

Titel: 0150 - Die Spezialisten der USO
Autoren: Unbekannt
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im Ohr herum.
    Ich wollte ihn auf meinen Dienstgrad hinweisen, doch im gleichen Augenblick veränderte sich sein Gesichtsausdruck. Ich wurde aufmerksam. Kasom griff in die Tasche und zog ein Funksprechgerät hervor, wie es von erdgeborenen Menschen normalerweise als Tornisterausführung verwendet wurde.
    Die Wellenlinie des automatischen Frequenztasters hatte sich zu einer Zacke aufgewölbt und war stehengeblieben.
    Aus dem Lautsprecher drangen zirpende Töne. Es handelte sich um Morsezeichen.
    „Kurz - kurz - lang - kurz - kurz, Wiederholung", zählte der Ertruser mit. „Was ist das? So morst ein Anfänger. Die Zeichen kommen langsam und scharf begrenzt auf ultrakurzer Welle."
    Die Erregung überflutete mich.
    „Einpeilen", sagte ich unnötig laut. „Nun mach schon und peile den Sender ein. Woher kommen die Signale?"
    Melbar wurde aktiv. Fünf Minuten später wußten wir, daß die Zeichen aus nordöstlicher Richtung kamen. Da wir nicht ahnen konnten, mit welcher Leistung der Sender arbeitete, war eine Entfernungsabstimmung unmöglich. Die Lautstärke war aber so groß, daß es sich nur um wenige Kilometer handeln konnte.
    „Halbmesser etwa zweitausend Meter", meinte Melbar. „Hat man eine Erklärung?"
    „Man hat eine", sagte ich erbost. „Kann es vom Schiff kommen?"
    „Wozu sollten sie immer das gleiche Zeichen senden? Es klingt nach einem Markierungsfeuer."
    „Markierungsfeuer? Verrückt! Wer sollte hier einen Peiler aufgebaut haben? Wir befinden uns in den Durstbergen, mein Lieber! Die Hochlandwüste ist nur ein winziger Teil davon.
    Außerdem ist der Sendebereich so klein, daß man wenige Kilometer entfernt nichts mehr hören kann. Oder hat dein Empfänger schon früher angesprochen?"
    „Ich habe ihn eben zum erstenmal gehört. Wer von uns hat denn die scharfen Ohren?"
    „Ich natürlich", entgegnete ich überzeugt. „Allerdings habe ich vorher auch nichts vernommen. Schön, streiten wir uns nicht. Was hältst du davon?"
    Ich fieberte seiner Antwort entgegen, da ich mir längst eine Meinung gebildet hatte.
    Die Dunkelheit schien mit jeder verstreichenden Minute undurchdringlicher zu werden. Draußen war nichts mehr zu erkennen. Ab und zu vernahmen wir Geräusche, die nur von der Schiffsbesatzung herrühren konnten. Die Schlucht wirkte wie ein Schalltrichter. Einmal heulte eine Maschine auf. Dann vibrierte der Felsboden bei der Durchfahrt eines nur schemenhaft erkennbaren Allzweckpanzers. „Die bieten aber allerhand auf", erklärte der Umweltangepaßte. „Ich vermute, daß die Tätigkeit der Akonen mit den Peilzeichen zusammenhängt."
    „Aha!"
    „Werde nicht frech, Kurzer. Wenn jemand so viel Mühe aufwendet, um ungestört im Hörbarkeitsbereich eines schwachen Senders arbeiten zu können, dann sollte man eigentlich annehmen, daß es damit eine besondere Bewandtnis hat."
    „Aha!"
    „Ich werde dich doch noch einatmen müssen, Siganese. Sei vorsichtig! Kannst du mir verraten, weshalb die Akonen so wild auf ein Funkfeuer sind? Was gibt es da zu holen? Selbst wenn der Sender den Standort aller Schätze der Galaxis markierte: Wie haben die Akonen davon erfahren? Ist das, was der Peiler anzeigt, so wichtig, daß es sich lohnt, deshalb einen Bürgerkrieg zu entfesseln?"
    „Ablenkung der Haknorer vom Wesentlichen!"
    „In Ordnung, wollen wir den Gedanken akzeptieren. Aber es bleibt immer noch die Frage offen, wer auf die Station hinweist. Die zweite Frage, wie die Akonen davon etwas erfahren haben, ist noch rätselhafter."
    Ich mußte mich zusammennehmen, um nicht mit meinen plötzlich aufkeimenden Vermutungen herauszuplatzen.
    „Der Standort liegt nordöstlich von uns?"
    „Ich sagte es!"
    „Dort habe ich den Tollwütigen im Raumanzug gesehen. Dort wurde ich auch von dem Haßgefühl übermannt."
    „Überzwerg."
    „Halte den Mund. Es handelt sich um etwas, was ich nicht identifizieren konnte. Könnte es sein, daß der Peilsender gleichzeitig Impulse ausstrahlt, durch die man zum Wahnsinn getrieben wird? Überlege einmal, Großer! Die Schiffsbesatzung erschießt Männer, die von draußen kommen. Ich dachte erst an eine Infektionskrankheit, aber die Vermutung gab ich bald wieder auf. Wäre es möglich, daß man einer gewissen Panikstimmung unterliegt und deshalb auf Gefährten schießt, die ihrer Sinne nicht mehr mächtig sind? Vielleicht sieht man die Zusammenhänge falsch und glaubt, die Kranken litten tatsächlich an einer Seuche."
    „Ausgeschlossen. Den Akonen würde niemals ein derartig
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