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0147 - Der Mann mit dem verbrannten Gesicht

0147 - Der Mann mit dem verbrannten Gesicht

Titel: 0147 - Der Mann mit dem verbrannten Gesicht
Autoren: Der Mann mit dem verbrannten Gesicht
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unserer schönen Stadt. Man könnte meinen, alle Killer hätten sich verschworen, ihre Arbeit zu gleicher Zeit zu vollbringen, nur uns zu ärgern.«
    Wir überließen Crosswing seiner Arbeit und Wuti und wickelten unser Programm weiter ab. Das einzige Familienmitglied, das wir noch nicht kannten, war Mrs. Christabel Gentry, geborene Alfino. Wie wir sehr schnell erfuhren, war ihr Mann Ingenieur bei den städtischen Wasserwerken und genoss dort einen guten Ruf.
    Das Ehepaar wohnte in der Washington Avenue in Bronx. Das waren immerhin zehn Meilen, die wir in der Rekordzeit von 25 Minuten schafften.
    Mrs. Gentry war wider Erwarten jünger als ihre Schwester. Sie war nicht schwarz, sondern blond, wahrscheinlich gebleicht, aber es stand ihr gut. Sie entschuldigte sich, dass sie uns um diese Zeit des Tages noch im Hausanzug' empfing, aber sie bewegte sich darin, in einer Art, die mir bewies, dass sie genau wusste, wie gut er sie kleidete und welche Wirkung sie darin auf Männer ausübte.
    Wenn ihre Schwester eine Katze war, so war sie ein Leopard.
    Natürlich war sie orientiert.
    Ihre Mutter hatte sie während der Nacht angerufen und ihr von dem geheimnisvollen Telefongespräch erzählt, Schwester Esther sie später von der weiteren Entwicklung der Angelegenheit unterrichtet.
    »Ehrlich gesagt, kann ich mir nicht denken, dass Daddy soweit heruntergekommen sein könnte«, sagte sie. »Ich bin der Ansicht, dass ihm wahrscheinlich schon vor längerer Zeit etwas zugestoßen ist und wir ihn niemals Wiedersehen werden. Ich habe darüber eine scharfe Auseinandersetzung mit Smiton gehabt, der darauf besteht, die zehn Jahre verstreichen zu lassen, bevor er eine Todeserklärung beantragt. Der Kerl ist ein Gauner, der sich auf diese Art und Weise nur bereichern will. Er hat sich sogar geweigert, uns eine Abrechnung über seinen Verdienst an der Vermögensverwaltung zu geben. Er sagt, er sei diese lediglich meinem Vater und nach dessen Tod dem Testamentsvollstrecker schuldig. Natürlich rechnet er damit, dass er diesen Job bekommt, aber ich werde ihm etwas husten. Erle, mein Mann, hat die nötigen Beziehungen, um da einen Riegel vorzuschieben.«
    »Was Mr. Smiton Ihnen da erklärt hat, ist juristisch vollkommen richtig«, erwiderte Phil. »Ihr Vater hat ihm gesagt, er werde auf einige Zeit verreisen. Er hat keinen Termin für seine Rückkehr angegeben und die Vollmacht nicht befristet.«
    »Ich weiß das, aber ich kenne auch die Klausel, durch die er ermächtigt wird, die Rente der Familienmitglieder, den Zeitumständen entsprechend zu erhöhen. Sie wissen zweifellos selbst, dass die Preise innerhalb der letzten zwei Jahre gestiegen sind, Smiton aber behauptet, dieser Unterschied sei unerheblich. Wir bekämen auf alle Fälle zuviel, und er handelte vollkommen im Sinne meines Vaters. Natürlich weiß ich, dass Daddy mit der Verschwendungssucht meiner Mutter, meines Bruders und meiner Schwester nicht einverstanden war und sich diebisch freute, ihnen die Suppe zu versalzen. Ich glaube aber auch genau zu wissen, dass er nicht die Absicht hatte, dies auf längere Zeit zu tun. Ich meinerseits hätte die achthundert Dollar, die er mir ausgesetzt hat, gar nicht nötig, und er wusste das. Erle verdient sehr anständig, uns so spare ich das monatliche Geld.«
    »Da müssen Sie ja schon eine ganz ordentliche Summe auf der Bank haben«, lächelte ich.
    »Genau 19 200 Dollar plus Zinsen. Wenn ich das meinen Geschwistern sagen würde, wären sie noch neidischer auf mich, als sie schon sind.«
    »Wissen Sie, was für eine Uhr Ihr Vater trug?«
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Das kann ich Ihnen wirklich nicht sagen. Darum habe ich mich nie gekümmert.«
    »Hat er Ihnen jemals erzählt, dass er kurz vor seiner Heirat einen Schädelbruch erlitten hat und deshalb im Krankenhaus lag?«
    »Nein, davon weiß ich nichts. Er klagte manchmal über Kopfschmerzen und sprach von einem alte Leiden, aber was das war, sagte er nicht.«
    Wir verabschiedeten uns und hatten wieder einmal nichts erfahren.
    »Meinst du, dass sie uns die Wahrheit gesagt hat?«, fragte mich Phil.
    »Bei diesem Typ kann man das nie sagen. Sie spielt die grundsolide und genügsame Ehefrau, aber sie sieht aus, als ob sie es faustdick hinter den Ohren hätte.«
    »Ich habe immer mehr den Eindruck, dass wir, wie man so sagt, auf einer Jagd nach wilden Gänsen sind. Wir wissen ja überhaupt nicht, ob der Tote Alfino ist. Es ist durchaus nicht unmöglich, dass irgendeiner einen x-beliebigen Penner
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