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0147 - Der Mann mit dem verbrannten Gesicht

0147 - Der Mann mit dem verbrannten Gesicht

Titel: 0147 - Der Mann mit dem verbrannten Gesicht
Autoren: Der Mann mit dem verbrannten Gesicht
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worden, und es hat mir fast Leid getan, dass wir die Täter in allen Fällen erwischten.«
    »Ein feiner Cop sind Sie«, stichelte ich.
    Das-Telefon schrillte, eine rote Lampe leuchtete auf, und gleichzeitig bläkte der Lautsprecher.
    »Achtung Mordkommission vier. Alarm im Flower Hospital beim Medical Centre Ecke Fifh Avenue und 105. Straße.«
    Er riss mit der linken Hand den Fernsprecher von der Gabel und holte mit der Rechten die Dienstpistole aus der Schublade. Dann sagte er zwei-, dreimal ungeduldig: »Ja, ja, ja.« Er sprang auf und stülpte den Hut auf den Kopf. »Der-Teufel hole das ganze Handwerk«, schimpfte er. »Jetzt fangen die Kerle schon an, Krankenschwestern umzulegen. Auf Wiedersehen. Ich muss weg.«
    »Viel Vergnügen«, rief ich ihm nach, und dann wollten auch wir uns gerade verziehen, als Mesters, der Verwalter des Polizeiarchivs, hereinplatzte.
    »Wir haben ihn«, rief er schon in der Tür und blieb dann enttäuscht stehen, als er Lieutenant Crosswing nicht vorfand.
    »Warum die Aufregung, Mr. Mesters?«, fragte ich. »Was gibt es denn so Wichtiges?«
    »Mr. Crosswing hat uns die Fotografie einer vernarbten Schädelwunde gegeben und das fast unmögliche Verlangen gestellt, wir sollten herausbekommen, ob in den Jahren kurz vor 1930 ein gewisser Alfino mit einer derartigen Verletzung in ein Krankenhaus eingeliefert worden sei. Gerade eben hat einer meiner Leute durch einen reinen Zufall die richtige Karte in die Hand bekommen. Wenigstens nehme ich es an. Sehen Sie hier.«
    Da stand es tatsächlich schwarz auf weiß. Am 27. November 1929 hatte Carter Luigi Alfino, geboren am 7. Juni 1898, in einer Kneipe in der Delancey Street Streit mit einem gewissen Al Farino bekommen, in dessen Verlauf Alfino mit einer Flasche niedergeschlagen und mit einem Schädelbruch ins Flowerkrankenhaus geschafft wurde. Der Angreifer Farino, ein übel beleumundeter Schläger, bekam drei Jahre Zuchthaus wegen schwerer Körperverletzung im Rückfall. Er wurde ein paar Jahre später in der Nähe der Docks ermordet, ohne dass der Täter ermittelt werden konnte. Alfino geriet in Verdacht, hatte aber ein Alibi.
    Das Wort Flowerhospital hatte eine ganze Serie von Gedanken und Überlegungen angekurbelt.
    Wir ließen den überraschten Mann stehen und tigerten los.
    Fünfzehn Minuten später waren wir an Ort und Stelle.
    »Wo ist Lieutenant Crosswing vom Polizeihauptquartier?«, fragte ich den Pförtner.
    »Ach, Sie kommen wegen Schwester Alma. Der erste Gang links und dann die Treppe in den Keller. Dort ist eine Tür mit der Aufschrift Röntgenarchiv.«
    Wir liefen los, die bewusste Tür stand auf, und drinnen wimmelte Crosswing mit seinen Leuten herum. In einer Ecke stand verstört eine kleine Gruppe, der Krankenhausdirektor, Professor Merton, der Röntgenologe, zwei jüngere Ärzte und drei Schwestern. Niemand sprach ein Wort.
    Eine weitere Tür, und dahinter ein großer Raum mit unzähligen Schränken, deren Züge mit allen Buchstaben des Alphabets markiert waren. Zwischen diesen Schränken lag ein vielleicht 22jähriges Mädchen in Schwesternkleidung. Die weiße Schürze war blutgetränkt und genau über der Brust sah man die Stelle, an der der Dolch oder das Messer den Stoff der blauen Schwesterntracht durchstoßen hatte. Das Blut war bereits getrocknet und von rostbrauner Farbe. Sie musste schon lange tot sein.
    Gerade richtete der Arzt sich auf. Es war derselbe, der auch den Toten im Schuppen untersucht hatte.
    »Tot seit vierzehn bis fünfzehn Stunden, unter Vorbehalt des Ergebnisses der Obduktion«, sagte er. »Sie wurde erstochen. Es war, wie man so sagt, saubere Arbeit. Die Waffe drang ins Herz. Sie muss auf der Stelle tot gewesen sein.«
    »Irgendwelcher Verdacht?«, fragte ich den Lieutenant.
    »Es scheint, dass gestern Abend gegen zehn Uhr ein Fremder hier war. Genaues weiß ich noch nicht. Ich habe den Nachtportier wecken lassen. Er muss sofort hier sein.«
    Wir sahen uns um. Alles schien in bester Ordnung zu sein. Nur die Züge mit dem Buchstaben A waren herausgerissen, und einige der dicken, braunen Umschläge, wie sie für Röntgenaufnahmen verwendet werden, lagen auf dem Boden. Ich beugte mich hinunter und las, was man darauf geschrieben hatte.
    Alfing, Theodore, Linke Schläfenpartie.
    Alfredo, Junan, Oberarmbruch.
    Die Züge mit den Anfangsbuchstaben Alf warfen ausgeräumt. Lieutenant Crosswing kam mit einem der jüngeren Ärzte herüber.
    »Haben Sie eine Ahnung, was das bedeuten könnte?«, fragte
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