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0146 - Vanessas Schreckensnacht

0146 - Vanessas Schreckensnacht

Titel: 0146 - Vanessas Schreckensnacht
Autoren: A.F. Morland
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Manche davon lebten nicht mehr. So gern Zamorra die Meinung eines Menschen respektierte, so sehr ärgerte ihn Shriners mißtrauische Einstellung zu einer unverrückbaren Tatsache.
    »Finden Sie es vernünftig, Sergeant, den Kopf einfach in den Sand zu stecken?« fragte Zamorra.
    Shriner wies mit dem Zeigefinger auf ihn. »Ihnen gebe ich einen guten Rat, mischen Sie sich nicht in meine Angelegenheiten!«
    »Ich möchte Ihnen nur eine Blamage ersparen. Irgendwann werden Sie Farbe bekennen müssen, Sergeant. Werfen Sie die Tür lieber nicht so aggressiv zu.«
    »Verdammt noch mal, Professor, ich muß Sie schon sehr bitten, sich aus der Sache rauszuhalten!«
    »Das werde ich nicht tun?«
    »Dann werden Sie eine Menge Ärger kriegen, das verspreche ich Ihnen!« fauchte Shriner mit knallroten Wangen.
    Zamorra ließ sich von ihm jedoch nicht einschüchtern. »Ich bin genauso wie Sie daran interessiert, daß der Mörder zur Verantwortung gezogen wird, Sergeant!«
    »Wenn Sie ebenfalls daran interessiert sind, wieso reden Sie dann andauernd von ’nem Spuk?«
    »Ich werde Ihnen sehr bald beweisen, daß ich recht habe, Sergeant Shriner!« sagte Professor Zamorra eiskalt.
    ***
    Es war nicht zu fassen.
    Sergeant Shriner nahm tatsächlich Gareth Lumley in Untersuchungshaft. Er war nicht davon abzubringen.- Er war keinem Argument zugänglich.
    Wenn Zamorra von Whorf sprach, behauptete Shriner, der Professor hätte die Absicht, einem Hirngespinst diesen Mord in die Schuhe zu schieben. Lumley mußte mit Shriner gehen.
    Zamorra verspach dem Spiritisten, ihn sobald wie möglich aus dem Gefängnis herauszuholen. Dazu brauchte er Whorf. Shriner würde ihnen erst glauben, wenn sie ihm Whorf präsentieren konnten. Das war schwierig. Whorf würde nicht auf gutes Zureden mitkommen.
    Das Motiv für Whorfs Tod hätte sie gewiß einen großen Schritt vorwärts gebracht. Zamorra war mehr und mehr der Meinung, daß Barton Moffatt darüber haargenau Bescheid gewußt hatte.
    Instinktiv lenkte Zamorra seine Schritte zu Abel Cool.
    Hier war Whorf schon mal gewesen.
    Der Professor witterte Zusammenhänge.
    Als Cool von Carl Hexman erfuhr, was Barton Moffatt zugestoßen war, wurde er schlagartig bleich. Er sprang verstört auf.
    Angst verzerrte sein Gesicht.
    Zamorra und Hexman hatten nicht ahnen können, daß den Mann diese Nachricht um ein Haar umbringen würde.
    Cool faßte sich ans Herz. Er wankte, gurgelte und fiel. Zamorra sprang hinzu und fing ihn auf. Er hing schwer in seinen Armen.
    Er zuckte.
    Mit aufgerissenem Mund japste er nach Luft.
    »Was hat er?« fragte Carl bestürzt.
    »Herzattacke! Ruf schnell einen Arzt!« keuchte Zamorra.
    Behutsam hob er Cool hoch. Er schleppte ihn die Treppe hoch und legte ihn aufs Bett. Unten hörte er Hexman in den Telefonhörer schreien. Cool war dem Tod furchtbar nahe. Zamorra tat für ihn, was er konnte. Vor allem riß er sein Hemd auf.
    Der Schmerz in Cools Brust wütete schrecklich. Innerlich aufgewühlt zählte Zamorra die Sekunden. Wenn der Arzt nicht ganz schnell kam, kam er zu einem Toten.
    Der Doktor mußte mit dem Tod um die Wette laufen. Im Augenblick sah es aus, als würde der Arzt verlieren.
    Gepolter unten.
    Stimmen.
    Dann kamen der Arzt und Carl Hexman hochgekeucht. Der Doktor war vierzig, schlank, machte einen kultivierten Eindruck und war ungemein schnell.
    Dieser Umstand zählte im Moment am meisten.
    »Dr. Hiller«, stellte er sich vor.
    »Professor Zamorra«, gab der Para-Mann zurück.
    Hiller hatte seine Bereitschaftstasche schon aufgerissen. Ein Blick auf Cool genügte. Da waren keine langwierigen Untersuchungen nötig.
    Was Cool dringend brauchte, wußte Dr. Hiller. Er gab es ihm sofort. Während er die Spritze füllte, sagte er zu Zamorra: »Würden Sie ihm den Ärmel hochstreifen?«
    Zamorra machte es.
    Dr. Hiller reinigte die Einstichstelle. Dann jagte er dem Patienten die Kanüle in die Vene. Er ließ den Kolben fahren.
    Fast schlagartig besserte sich Cools Zustand. Als erstes löte sich die Verkrampfung.
    »Was hat die Attacke ausgelöst?« fragte der Doc.
    »Wir haben ihm vom Tod seines Schwiegersohnes erzählt«, antwortete Zamorra. »Wenn wir geahnt hätten, daß ihn das umwirft, hätten wir ihn schonend darauf vorbereitet.«
    »Barton ist tot?« fragte Dr. Hiller erschrocken. Zamorra nickte und erzählte, wie es dazu gekommen war. Natürlich erzählte er nicht Sergeant Shriners Version. Dr. Hiller gehörte zu jenen Leuten, die sich diesen Dingen gegenüber neutral verhalten.
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