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0146 - Vanessas Schreckensnacht

0146 - Vanessas Schreckensnacht

Titel: 0146 - Vanessas Schreckensnacht
Autoren: A.F. Morland
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Vielleicht glaubte er einen Teil von Zamorras Geschichte. Jedenfalls erklärte er den Professor nicht von vornherein für verrückt, wie das Orson Shriner getan hatte. Das rechnete Zamorra ihm hoch an. Er fragte: »Gehört Cool zu Ihren Patienten, Dr. Hiller?«
    Der Arzt nickte. Er nahm sein Stetoskop aus der Tasche.
    »Hat er schon mal so einen Anfall gehabt?« wollte Zamorra wissen. »Ist sein Herz nicht ganz gesund?«
    »Bisher hat er darüber noch nicht geklagt«, erwiderte Dr. Hiller. Er horchte Cool ab. Seufzend nahm er das Stethoskop ab. »Das war wirklich sehr knapp. Wenn ich zwei Häuser weiter wohnen würde…«
    Zamorra wies auf Cool, dessen Gesicht wieder mehr Farbe bekam. »Ich hätte ihm ein paar Fragen zu stellen, Doc.«
    Hiller schüttelte den Kopf. »Nichts zu machen, Professor.«
    »Das habe ich mir gedacht«, brummte Zamorra.
    »Jede weitere Aufregung könnte sein Tod sein.«
    Zamorra winkte ab. »Dann lieber nicht.«
    ***
    Wenn es die Hölle auf Erden gibt, dann machte sie Abel Cool am nächsten Tag durch.
    Dr. Hiller hatte ihm noch ein Schlafmittel gegeben, bevor er ging. Darauf hatte Cool eine ruhige Nacht verbracht.
    Um sieben erwachte er. Sein Herz schlug wieder völlig normal. Cool konnte selbst kaum glauben, daß ihn das Herz in der vergangenen Nacht beinahe umgebracht hatte. Er blieb bis neun im Bett.
    Dann trieb ihn der Hunger in die Küche. Allmählich machte sich die Angst bemerkbar. Es war zum erstenmal, daß er sich am Tag fürchtete. Arge Gewissensbisse plagten ihn. Zahllose Gedanken stürmten auf ihn ein.
    Das Duell. Whorfs Tod. Cool erinnerte sich daran, wie sie Whorfs Leichnam verbrannt hatten. Dann war da die Hochzeit von Wendy und Barton gewesen. Es war ein schönes Fest gewesen. Für einige wenige Stunden hatten sie Whorf völlig vergessen.
    Und dann hatte es in Lynton zu spuken angefangen. Immer schlimmer hatte es Whorf getrieben. Vanessa war wahnsinnig geworden. Barton hatte Whorf töten wollen und lebte nun selbst nicht mehr. An Vanessa und Barton hatte Whorf bereits Rache genommen. Blieb nur noch er, Abel Cool.
    Kalter Angstschweiß trat dem Mann auf die Stirn.
    Es hatte keinen Sinn mehr, zu bereuen, was verbrochen worden war. Reue konnte Whorf nicht aufhalten.
    Cool biß sich verzweifelt in die Hand. Wann würde Whorf zu ihm kommen? Heute nacht? Morgen nacht? Wie würde er ihn töten? Einfach mit seinen schwarzen Händen?
    Cool weinte.
    Er zitterte vor Angst.
    Er dachte an Flucht. Aber konnte er wirklich vor Whorf fliehen? Würde ihm dieser Spuk nicht überallhin folgen?
    »Ich will nicht sterben!« ächzte Cool verzweifelt. Die Furcht würgte ihm im Hals. Er rang die Hände, richtete den Blick zur Decke.
    »Herrgott, liefere mich diesem Teufel nicht aus. Beschütze mich vor ihm. Erspare mir ein so grausames Ende.«
    Cool wußte, daß er kein Recht hatte, Gott um Hilfe zu bitten. Der Himmel hatte sich längst von ihm abgewandt. Von dort oben hatte er nichts mehr zu erwarten. Schluchzend schleppte er sich durch das Haus.
    Die Angst saß ihm mit eiskalten Krallen im Nacken. Er wollte ihr davonlaufen, aber sie ließ sich nicht abschütteln.
    Sein gepeinigter Geist suchte nach Sicherheit.
    Wo gab es einen Ort, an dem ihn Whorf nicht erwischen konnte, wo ihm Whorf nichts anhaben konnte? Wo er vor Whorfs grausamer Rache sicher war? Wo gab es einen solchen Ort? In der Eile fiel ihm nur einer ein. Und der erschreckte ihn. War das wirklich der einzige Ausweg? Die Polizei? Sich stellen? Sich einsperren lassen? Sich bewachen lassen? War er vor Whorf in einer Gefängniszelle sicher?
    Cool konnte sich zunächst mit diesem Gedanken nicht anfreunden.
    Ein Geständnis würde eine lebenslange Haftstrafe im Gefolge haben. Zumindest für zwanzig Jahre. Whorf könnt möglicherweise von irgend jemand in den nächsten Tagen zur Strecke gebracht werden.
    Vielleicht von Professor Zamorra. Waren ein paar Tage Angst nicht besser als lebenslänglich Gefängnis?
    Was aber, wenn Zamorra es nicht schaffte?
    Was, wenn Whorf schneller war als Zamorra?
    Nicht auszudenken.
    Sofort wühlte die aufwallende Angst wieder stärker in Cools Eingeweiden. Er war diesem Streß nicht gewachsen. Er spürte, daß die Furcht ihn töten würde, wenn Whorf zu ihm kam.
    Whorf würde nicht einmal Hand an ihn legen müssen. Es genügte, wenn er ihm erschien. Das Herz hatte in der vergangenen Nacht schon gestreikt. Bloß auf die Nachricht hin, daß Barton nicht mehr lebte.
    Was würde Cools Herz erst aufführen, wenn Whorf da
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