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0146 - Höllenfahrt im Todesstollen

0146 - Höllenfahrt im Todesstollen

Titel: 0146 - Höllenfahrt im Todesstollen
Autoren: Friedrich Tenkrat
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damit sie Bescheid wusste und meinem Chef, dem Superintendenten Sir James Powell, sagen konnte, wo ich war, falls er nach mir fragen sollte. Zehn Minuten später saß ich in meinem silbermetallicfarbenen Bentley und war im Begriff, das abendliche London zu verlassen. Bis Cardiff waren es rund Meilen. Alles Autobahn. Wenn ich ein bisschen auf die Tube drückte, konnte ich in etwa zwei Stunden in Chattering sein.
    Ich konnte mir ein dünnes Lächeln nicht verkneifen. Die Macht des Bösen hatte mich verhöhnt und beabsichtigt, mich mit einer bohrenden Ungewissheit zu peinigen.
    Aber das hatte nicht ganz hingehauen, denn Tony Ballard hatte mich mit der Information versorgt, die mir während meiner Horror-Vision vorenthalten worden war.
    Mein Geist war in einen Bergwerksstollen entführt worden. Ich hatte den Teufelsstein gesehen, und ich wusste von Tony, dass der Stein sich in Chattering befand. Damit hatten die Mächte der Finsternis nicht gerechnet, sonst hätten sie das Telefongespräch zwischen Tony Ballard und mir unterbunden.
    Wie auch immer, ich wusste nun Bescheid, und sobald ich auf der Autobahn war, fuhr ich mit Bleisohle, denn mein Typ wurde in Chattering so bald wie möglich verlangt.
    Asmodina, diese weibliche Bestie aus der Hölle, hatte sich schon wieder eine neue Teufelei einfallen lassen. Ich wünschte mir, ihr endlich einmal Herr werden zu können, aber die Tochter des Teufels verstand es hervorragend, sich im sicheren Hintergrund aufzuhalten und von dort die grausamen Fäden zu ziehen. Mit einer beängstigenden Virtuosität inszenierte sie die schrecklichen Geschehnisse, ohne sich dabei selbst auch nur der geringsten Gefahr auszusetzen.
    Nur selten griff sie mich persönlich an. Zumeist ließ sie dies ihre Vasallen tun, in der Hoffnung, dass diese eines Tages Erfolg haben würden.
    Der Bentley schnurrte die ersten 200 Autobahnmeilen in einer beachtlichen Zeit herunter. Es war kaum Verkehr, und ich kam gut vorwärts.
    Mit meinen Gedanken war ich bereits in Chattering. Asmodina hatte da Francis Madderby und seine Helfer aus ihren Gräbern geholt.
    Was taten die unheimlichen Wiedergänger inzwischen? Versetzten sie das Dorf schon in Angst und Schrecken? Oder versteckten sie sich erst einmal, um zu einem späteren Zeitpunkt zuzuschlagen?
    Ich konnte mir lebhaft vorstellen, welche Aufregung in Chattering herrschen würde, sobald bekannt wurde, dass vier Untote die Gegend unsicher machten.
    »Asmodina, du Teufelsweib, dieses Spiel wirst du trotz der gezinkten Karten, derer du dich bedienst, verlieren!« knirschte ich.
    Im selben Moment erfolgte der Überfall!
    Es passierte ebenso plötzlich wie in meinem Büro. Von einem Augenblick zum andern wurden gefährliche schwarzmagische Kräfte frei.
    In der Ferne ein blutroter Punkt, der mit unvorstellbarer Geschwindigkeit näher kam. Er raste geradewegs auf mich zu. Schneller als ein Blitz. Er unterbot meine Reaktion beträchtlich.
    Rot! Eine Farbe, gegen die ich seit kurzem eine verständliche Aversion hatte! Sie klatschte mit großer Wucht gegen die Windschutzscheibe, und es wunderte mich, dass das Glas nicht kaputtging.
    Augenblicklich war mir die Sicht genommen. Gleichzeitig stürmten lähmende Kräfte auf mich ein. Ich raste im Blindflug über die Autobahn.
    Das musste zu einer Katastrophe führen!
    Ich wollte bremsen, doch die schwarzmagischen Kräfte zwangen mich, den Fuß weiterhin auf das Gaspedal zu pressen.
    Der verhängnisvolle Angriff schien für das Böse zu einem vollen Erfolg zu werden.
    Mich schüttelte das kalte Grauen. Ich kämpfte verbissen gegen die lähmenden Einflüsse. Ich versuchte, mich ihren verderben bringenden Befehlen zu widersetzen, aber es gelang mir nicht. Der Bentley raste mit hoher Geschwindigkeit weiter, und ich sah nicht, wohin.
    Schon die nächste Kurve konnte mir den Tod bringen.
    Okay, ich war angegurtet, aber bei dieser Geschwindigkeit waren die Überlebenschancen bei einem Unfall gleich Null.
    Dass mich die Hölle hier schon attackieren würde, damit hatte ich nicht gerechnet.
    In meinem Kopf tobte ein wahnsinniger Schmerz, der sich von der Stirn bis zum Nacken hin zog.
    Es sah schlecht für mich aus.
    Die Mächte der Finsternis ließen mich erst gar nicht bis Chattering kommen, sie schalteten einen ihrer beiden Gegner bereits auf dem Weg dorthin aus, und danach würden sie sich Tony Ballard vornehmen. Oder hatten sie ihn bereits fertiggemacht?
    Meine Schweißdrüsen arbeiteten auf Hochtouren. In meinem Körper war ein
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