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0144 - Alptraum in der Geisterbahn

0144 - Alptraum in der Geisterbahn

Titel: 0144 - Alptraum in der Geisterbahn
Autoren: Jason Dark
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fasziniert. Bereits als kleiner Junge hatte er nie eine Fahrt mit der Geisterbahn ausgelassen.
    Er genoß den aus technischen Tricks und Pappmaché bestehenden Schrecken und amüsierte sich köstlich über die Schreie der aus den Särgen steigenden »Leichen«.
    Coleen ließ ihm den Spaß, obwohl sie keine große Begeisterung für diese Art von Vergnügen zeigte. Sie ging auch nie in Horror-Filme, weil sie sich darin fürchtete.
    »Träumst du?« fragte Barry und zog seine Freundin weiter, die tatsächlich in Gedanken versunken war.
    »Entschuldige.«
    Barry warf Coleen einen schiefen Blick zu. »Wenn du Angst hast, Darling, ich fahr auch allein.«
    Coleen prustete los. »Darling! Wie sich das anhört. Da kann ich ja nur kichern. Wie alt bist du eigentlich?«
    »Das hat Rock Hudson mal in einem Film gesagt.«
    »Jetzt ist er ein Opa.« Coleen kicherte.
    Sie passierten das größte Karree mit den Auto-Scootern. Dort standen die Jugendlichen dicht gedrängt an, den seitlichen Rändern und auf den Holzstufen.
    Auf der Bahn krachten die Wagen zusammen. Die Schreie der Mädchen übertönten sogar noch die hämmernde Rockmusik. Coleen machte einen letzten Versuch. »Sollen wir nicht lieber mit einem Scooter fahren?«
    »Mein Feuerstuhl ist mir lieber. Das ist doch lahm.« Barry sprach von seiner Honda, seinem großen Hobby.
    »Wie du willst, großer Meister.«
    Die Geisterbahn lag nicht mehr weit entfernt. Nach wenigen Schritten hörten sie bereits die Angstschreie und das irre Stöhnen der Monster aus Pappe. In jedem Maul war ein Lautsprecher eingebaut, so daß alles noch verstärkt wiedergegeben wurde.
    Auf dem Dach der Bahn spielte sich eine besonders schlimme Szene ab. Dort schlug ein Henker einem jungen Mädchen den Kopf ab und hängte ihn an einen Baum.
    Immer wieder führte er die gleiche Bewegung durch, die Mechanik funktionierte perfekt.
    »Solche Szenen hasse ich«, sagte Coleen.
    Ihr Freund grinste nur und hob die Schultern. Ihm machte es riesigen Spaß.
    Vor der Kasse stand eine Menschenschlange. Die Geisterbahn hatte regen Zulauf bekommen. Meist junge Leute hatten sich in die Schlange eingereiht, kreischten, schrien und spielten jetzt schon Monster, indem sie ihre Freundinnen erschreckten.
    Coleen und Barry stellten sich an. Während auf dem Gesicht des jungen Mannes bereits gespannte Erwartung lag, zeigte sich Coleen sehr still. Sie hielt den Kopf gesenkt, der Blick war zu Boden gerichtet, und ihre rechte Hand umklammerte die Finger ihres Freundes.
    »He, was ist mit dir?« fragte Barry.
    »Nichts.«
    »Doch, du hast was.«
    Coleen schaute hoch. Sie versuchte zu lächeln, was aber mißlang.
    »Ich weiß es auch nicht, das ist mir alles so komisch. Ich fürchte mich vor der Fahrt.«
    Jetzt mußte Barry lachen. »Vor den Pappmonstern?«
    »Ja.«
    »Hör doch auf. Du mußt daran denken, daß das alles nur Schau ist und ich bei dir bin.«
    »Deshalb fahre ich auch nur.«
    »Siehst du.«
    Sie waren in den letzten fünf Minuten immer weiter vorgerückt.
    Neben ihnen befand sich das grün gestrichene Absperrgitter der Bahn. Ohne nennenswerte Unterbrechung klappten die Türen der Geisterbahn auf, und die kleinen Wagen schossen hervor.
    »Sie leben alle noch«, scherzte Barry.
    Da hatte er recht. Die meisten Gäste hatten einen Heidenspaß gehabt. Sie lachten und kreischten, wenn sie ausstiegen und die Wagen automatisch vorrollten, um sich der wartenden Schlange anzuschließen.
    Vor Barry und seiner Freundin befanden sich vier Punker. Fast kahlgeschoren waren die Köpfe. Nur auf der Schädelmitte wuchs ein Haarkamm. Die Punker trugen Lederjacken, an denen zahlreiche Plaketten hingen. Sie zeigten die Namen der Gruppen, für die die Fans schwärmten.
    Bezahlt hatte Barry schon.
    Die Punker stiegen die kleine Holztreppe hoch und kletterten in die Wagen.
    »Jetzt werden wir den Skeletten mal die Nüsse abreißen!« schrie der Kahlste der Punker.
    Die anderen lachten.
    Ruckartig setzte sich der rote Wagen in Bewegung, stieß mit der Vorderfront gegen die beiden Türhälften und drückte sie auf. Dann war das Gefährt verschwunden.
    »Jetzt sind wir dran«, sagte Barry.
    Coleen Kilman nickte nur. Sie war plötzlich sehr schweigsam geworden.
    Die beiden mußten in einen grünen Wagen steigen. Er war ziemlich eng. Barry stieß mit den Knien vorn gegen die Gummiumrandung des Haltegriffs.
    »Auf geht’s«, lachte er.
    Der Wagen ruckte an, prallte gegen die Tür, klappte sie auf und fuhr hinein ins Ungewisse…
    ***
    Ich bekam
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