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0144 - Alptraum in der Geisterbahn

0144 - Alptraum in der Geisterbahn

Titel: 0144 - Alptraum in der Geisterbahn
Autoren: Jason Dark
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ihre Prinzipien.
    Mir kam das Essen trotzdem nicht hoch. Ein Windstoß trieb mir Rauch ins Gesicht.
    Ich mußte husten.
    Um uns war ein unbeschreiblicher Trubel. Und immer mehr Menschen strömten auf den Weihnachtsmarkt. Dabei passierten sie den riesigen Tannenbaum, der am Eingang aufgestellt war und wo ein Weihnachtsmann die Kleinkinder begrüßte und sich mit ihnen zusammen fotografieren ließ.
    »Da sind die beiden!« rief Jane.
    Ich stellte mich auf die Zehenspitzen. Die Detektivin hatte recht.
    Suko und Shao schlenderten Hand in Hand herbei. Der Chinese trug dabei eine prall gefüllte Einkaufstüte und machte ein unglückliches Gesicht, während Shao lächelte.
    Sie hatte also etwas bekommen.
    Jane winkte. Shao grüßte zurück und sagte irgend etwas zu Suko.
    Die beiden gingen schneller.
    Shao trug eine kurze Winterjacke, ein rotes Stirnband im schwarzen Haar und eine lange Hose. Suko nickte, als Jane und Shao sich begrüßten.
    »Was ist los?« fragte ich ihn.
    Suko deutete auf die Tüte. »Shao hat zugeschlagen.«
    »Geschieht dir recht. Die Frauen sind eben teuer, mein Lieber. Das mußt du einsehen.«
    »Wie wahr.« Suko nickte ergeben.
    Jane Collins drehte sich um. »Gehen wir?« fragte sie.
    »Dafür haben wir uns ja getroffen«, grinste ich.
    Wir schlenderten davon. Die beiden Frauen nahmen wir in die Mitte, Suko und ich gingen außen.
    Schon bald konnten wir nicht mehr schlendern. Da mußten wir uns ins Gewühl stürzen. Zeitweise wurden wir auch getrennt, kamen aber immer wieder zusammen.
    Jane und Shao blieben an vielen Ständen stehen. Besonders an denjenigen, die Weihnachtssachen aus anderen Ländern zeigten.
    Geschnitzte Krippenfiguren oder Spielzeug aus bunt bemaltem Holz. Jane kaufte einige Dinge und zahlte auch die überhöhten Preise.
    Suko und ich kamen uns oft flüssiger als flüssig vor – nämlich überflüssig.
    Wir standen da, wußten nicht, was wir sagen sollten, bis mir der Gedanke kam, uns zu trennen.
    Ich sprach Jane darauf an.
    »Das hatte ich mir fast gedacht, daß so etwas nur von dir kommen kann«, schimpfte sie.
    »Ist ja nicht für ewig«, hielt ich ihr entgegen.
    »Bist du auch seiner Meinung?« wurde Suko von Shao angesprochen.
    »Ja.«
    Jane zeigte sich energisch. Sie hakte Shao unter. »Komm, lassen wir die beiden.«
    »In einer Stunde am Imbiß-Karree!« rief ich noch, und Jane nickte im Weggehen.
    Ich grinste.
    »Und was machen wir jetzt?« fragte Suko.
    »Wir nehmen einen Glühwein. Er soll sehr lecker schmecken.«
    »Ich bin dabei.«
    Wir fanden in der Nähe einen Stand. Ich mußte »kämpfen«, um zwei Pappbecher zu bekommen. Sie waren heiß wie die aus unserem Kaffee-Automaten beim Yard.
    Ich reichte Suko einen Becher. Von der Plane tropfte mir Regenwasser in den Nacken, als wir tranken.
    Der Glühwein wärmte durch. Das konnte ich auch vertragen.
    Schließlich hatte ich lange genug gewartet.
    »Sollen wir zum Jahrmarkt rüber?« fragte Suko.
    Ich nickte.
    Dort war es nicht so voll wie auf dem eigentlichen Weihnachtsmarkt.
    Die Schausteller hatten ihre zahlreichen Karussells und Buden aufgebaut. Ich sah die riesige Achterbahn, wo zahlreiche Wagen wie eine beleuchtete Schlange ihre Loopings drehten.
    »Wäre doch was«, sagte Suko.
    Ich winkte ab. »Mein Magen macht das nicht mit.«
    Schießbuden, Auto-Scooter, Losbuden, Glückspiel-Stände, – es war alles vertreten.
    Und auch eine Geisterbahn.
    Wir schlenderten dorthin. Von Berufs wegen, sozusagen, interessierte ich mich dafür.
    Auf dem Dach der Geisterbahn schlug ein Henker aus Pappe einem Mädchen immer den Kopf ab und hängte ihn an einen Baum.
    Die Kinder, die das Bild sahen, hatten ihren Spaß. Ich schüttelte nur den Kopf.
    Aber die Geisterbahn zog die Fahrgäste an. Wir sahen eine lange Schlange, die sich vor der Kasse drängte, hörten den Lärm, das Kreischen, Heulen und Stöhnen.
    Und wir hörten den markerschütternden Schrei.
    Der war nicht nachgemacht, sondern echt!
    ***
    Schwapp!
    Mit diesem Geräusch fielen die beiden Türhälften hinter Barry Snider und Coleen Kilman zu.
    Dunkelheit…
    Coleen klammerte sich ängstlich an ihren Partner, der rechts von ihr saß.
    Ein Schrei!
    Im nächsten Augenblick huschte ein weiß angestrichenes Skelett an den beiden vorbei. Coleen erschrak sehr, zog den Kopf ein, während ihr Freund nur lachte.
    Rasend schnell wurde der Wagen in die Linkskurve gerissen. In deren Scheitelpunkt fuhren Stoffäden über die Gesichter der beiden Fahrgäste. Wieder erschrak das
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