Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0144 - Alptraum in der Geisterbahn

0144 - Alptraum in der Geisterbahn

Titel: 0144 - Alptraum in der Geisterbahn
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
kalte Füße.
    Seit über einer Viertelstunde wartete ich schon auf Jane Collins.
    Wir hatten uns an dem großen Imbißkarree verabredet, um über den Weihnachtsmarkt zu schlendern.
    Ja, Freunde, auch ein Geisterjäger muß mal entspannen. Was sage ich von entspannen. Daß Jane sich den Weihnachtsmarkt ausgesucht hatte, war nicht gerade nach meinem Geschmack. Aber sie hatte mir versprochen, nach dem Besuch noch nett essen zu gehen und dann – der Rest ist Privatsache.
    Jane Collins hatte sowieso ihren Familientag. Auch Suko wurde mobil gemacht, die Conollys hatte sie ebenfalls angerufen, und bei denen brauchte sie nicht erst zu betteln. Der kleine Johnny hatte seinem Daddy sowieso das Versprechen abgenommen, den Weihnachtsmarkt zu besuchen. Shao hatte Jane auch auf ihrer Seite, nur bei Suko und mir mußte sie ihre Überredungskünste anwenden.
    Bisher war nur ich pünktlich. Suko und Shao hatten noch etwas einkaufen wollen, und Jane Collins kam fast nie pünktlich.
    Das Wetter paßte sich meiner augenblicklichen Laune an. Es regnete zwar nicht, aber es war naßkalt. Von Nordwesten blies ein kühler Wind und fuhr auch unter die Plane des Imbißstandes, wo er den Rauch des Holzkohlefeuers zerriß.
    Ich war eingerahmt von essenden, schmatzenden Menschen, die alles mögliche in sich hineinschlangen. Vom Hot Dog, über Fischbrötchen, bis zum Sandwich mit Schweinefleisch. Zwei Kleinkinder hatten mir bereits meinen Mantel mit Senf beschmiert, und eine dicke Mama hatte mich von meinem ursprünglichen Platz davongejagt, weil ich vor einem der Papierkörbe stand.
    Irgendwo bimmelte ein Glockenspiel White Christmas, die Tannenbäume erstrahlten im hellen Licht, und die Geschäftsleute rieben sich die Hände.
    Ich hatte noch gar keine Weihnachtsgeschenke gekauft. Mir war auch nicht weihnachtlich zumute, denn wenn ich an die letzten Wochen dachte, dann konnte mir die Festtagsstimmung schon vergehen.
    Da gab es die Vampir-Brüder Fariac, die mir sehr zu schaffen gemacht hatten. Und im Hintergrund lauerte noch immer Dr. Tod mit seiner Mordliga.
    Ein gefährlicher Verbrecher, ein Mensch/Dämon, den Scotland Yard erbarmungslos jagte, aber nie zu fassen bekam, weil Solo Morasso, wie er auch hieß, die Schläue des Teufels besaß. Erst vor einigen Tagen noch hatte er es tatsächlich geschafft, sich das Blut aus Fariacs Erbe zu besorgen, das noch im Labor der Kosmetik-Firma zurückgeblieben war.
    Wenn ich an all das dachte, dann konnte Weihnachten meinetwegen ausfallen.
    Neben mir stellte sich ein junger Farbiger auf, der so herzhaft in seine aus dem Brötchen schauende Bratwurst biß, daß ich direkt Appetit bekam und mir auch einen Hot Dog holte.
    Ich nahm anständig Senf und ließ es mir schmecken, als neben mir eine weibliche Stimme sagte:
    »Guten Hunger, der Herr!«
    Ich drehte den Kopf.
    Jane Collins lächelte mich an.
    Fast hätte ich mich verschluckt, denn die Detektivin trug einen neuen Mantel. Wildleder, im beigen Kamelhaarton und von innen mit Fell gefüttert. Sie hatte auch die passenden Stiefel dazu an, ebenfalls die passende Handtasche und sich zusätzlich die Kapuze über den Kopf gestreift, um gegen den Wind geschützt zu sein.
    Ich schluckte den Bissen herunter.
    »Kommst du jetzt schon?« fragte ich.
    »Entschuldige, aber es hat länger gedauert.«
    Mit der Serviette wischte ich mir den fettigen Mund ab. »Und einen neuen Mantel hast du auch.«
    »Ja, deshalb die Verspätung. Ich habe ihn erst vor wenigen Minuten gekauft.« Jane legte den Kopf schief. Ihre Wangen waren von der Kälte gerötet. »Oder schenkst du mir den Mantel?«
    »Mein letzter Bankraub liegt zu lange zurück«, erwiderte ich.
    »Das Geld ist leider aufgebraucht.«
    »Da sieht man wieder, was du für mich übrig hast«, schmollte Jane.
    »Du verdienst mehr als ich«, stellte ich klar.
    »Das täuscht.« Jane schaute sich um. »Sag mal, wo bleiben eigentlich Suko und Shao?«
    Ich hob die Schultern. »Sie müßten schon seit einer halben Stunde hier sein. Aber vielleicht hat Shao auch was gefunden.«
    »Möglich. Und die Conollys?«
    »Treffen wir doch erst später.«
    »Ach ja, beim Essen.«
    Ich schaute auf die Uhr. »Zehn Minuten geben wir den beiden noch, dann machen wir uns dünn. Willst du auch einen Hot Dog?«
    Jane schüttelte den Kopf. »Danke. Über diese Würste husten mir zu viele Leute.«
    »Wenn du wüßtest, was alles in den Lebensmitteln steckt«, sagte ich.
    »Zum Glück weiß ich es nicht. Aber hier sehe ich es.«
    Jane hatte eben
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher