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0144 - Alptraum in der Geisterbahn

0144 - Alptraum in der Geisterbahn

Titel: 0144 - Alptraum in der Geisterbahn
Autoren: Jason Dark
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Augen.
    Deshalb sah sie nicht die Bewegung am Ende der Röhre.
    Dort kam jemand…
    Aber der junge Mann sah ihn.
    Ein schrecklicher Kerl. Mit fast nacktem Oberkörper, behaart wie ein Affe, dazu strähnige lange Haare und ein Gesicht, das zahlreiche Schnittwunden aufwies.
    Der Mann hatte ein Beil!
    Eine gewaltige Axt mit langem Stiel. Und je näher der Wagen kam, um so höher hob er die Hand mit der Waffe. Bis sie ungefähr die Höhe hatte, die die Köpfe der beiden Fahrgäste anzeigten.
    »Da, sieh doch!« rief Barry.
    Coleen Kilman schüttelte den Kopf. Sie wollte gar nicht hinschauen. Das war ihr zu grausam.
    »Sagenhaft«, flüsterte Barry.
    Der Wagen raste auf den Unheimlichen zu. Barry quollen fast die Augen aus den Höhlen, so genau starrte er auf das Bild.
    Noch fünf Yards… noch drei, zwei …
    Jetzt!
    Da raste der Arm des Monsters nach unten.
    Auch jetzt öffnete Coleen nicht ihre Augen. Sie glaubte aber, einen dumpfen Schlag vernommen zu haben und einen Aufprall, doch sie achtete nicht darauf. Sie fühlte nur, ob ihr Freund noch neben ihr saß.
    Er war da.
    Eine scharfe Kurve. Der Wagen glitt in die hinein, und danach sah Coleen, die endlich ihre Augen geöffnet hatte, einen schmalen Lichtstreifen unter der Ausgangstür schimmern.
    Im nächsten Augenblick stieß der Wagen gegen die Tür.
    Die Hälften klappten auf.
    Frische Luft, Trubel, Lärm…
    Coleen wandte den Kopf, wollte ihren Freund ansprechen, als ihre Gesichtszüge vor blankem Entsetzen vereisten.
    Neben ihr saß zwar noch Barry Snider, doch er hatte keinen eigenen Kopf mehr. Statt dessen saß der Schädel des Mannes mit der Axt auf Barrys Rumpf…
    ***
    Wir hörten den gellenden Schrei und wußten sofort, daß sich ein Mensch in großer Gefahr befand.
    Nicht eine Sekunde zögerten wir. Suko und ich rannten los. Der Entsetzensschrei war dort aufgeklungen, wo sich die Geisterbahn befand. Und auch weitere Schreie erreichten unsere Ohren.
    Andere Menschen hatten sie ebenfalls gehört. Im Nu bildete sich ein dichtes Knäuel. Jeder wollte sehen, was geschehen war, wollte zuerst am Ort sein.
    Wir mußten uns den Weg bahnen.
    Dabei ging Suko vor mir. Er räumte die Leute zur Seite, die mir im Weg standen, schuf eine Gasse, so daß wir die Geisterbahn erreichen konnten.
    Dort spielten sich tumultartige Szenen ab. Die einzelnen aus der Bahn kommenden Wagen, waren aufeinandergefahren. Fahrgäste sprangen heraus, flankten über das Geländer und behinderten sich dabei gegenseitig. Mich sprang ein junges Mädchen an. Ich fing sie ab und stellte sie zu Boden.
    Ihrem Freund half ich ebenfalls, dann konnte ich hochklettern.
    Alle Wagen waren leer.
    Bis auf einen.
    Und dort hockte ein junges Mädchen mit langen braunen Haaren und schrie sich fast die Seele aus dem Leib.
    Suko war schon bei ihr. Zweimal mußte er ihr ins Gesicht schlagen, dann verstummte das Schreien.
    Aber warum schrie sie so?
    Zwei Sekunden später sah ich den Grund. Der junge Mann neben ihr sah aus wie ein Monster. Als ich in sein Gesicht schaute, bekam ich ebenfalls einen Schreck.
    Aus zahlreichen kleinen Wunden perlte Blut. Der Mund stand halb offen, die Augen zeigten einen irren Ausdruck, und das schwarze Haar fiel fast auf die Schultern.
    Gurgelnde, schmatzende Laute drangen über die Lippen. Das Monster stierte uns an.
    »Das Mädchen!« flüsterte ich Suko zu.
    Der Chinese verstand. Er lief um den Wagen herum und zog die Kleine von ihrem Sitz hoch. Sie rutschte in Sukos Arme und weinte sich dort aus.
    Ich aber kümmerte mich das Monster. Ich merkte, daß es etwas sagen wollte, aber kein vernünftiges Wort hervorbrachte. Nur ein schreckliches Röcheln.
    Dann griff es an.
    Obwohl ich eigentlich damit gerechnet hatte, traf mich der Schlag doch überraschend.
    Er raubte mir die Luft und schleuderte mich so weit zurück, daß ich gegen die bemalte Pappwand krachte. Für einen Moment war ich groggy. Diese Chance nutzte das Monster und sprang aus dem Wagen.
    Es kümmerte sich nicht mehr um mich, sondern rannte dorthin, wo sich auch die Kasse befand. Der Besitzer der Geisterbahn hatte seinen Platz verlassen und starrte dem Unheimlichen entgegen.
    Der schlug zu.
    Es war ein Hieb, der den Mann in das Kassenhäuschen schleuderte. Holz und Glas brachen, unter den Trümmern wurde der Mann begraben. Das Monster aber hatte sich seinen Weg freigeschlagen. Es jagte auf die Eingangstür der Geisterbahn zu und verschwand dort in der Dunkelheit.
    Okay, es konnte alles machen, durfte aber nicht
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