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0142 - Zombie-Rache

0142 - Zombie-Rache

Titel: 0142 - Zombie-Rache
Autoren: Friedrich Tenkrat
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über ihre Angst schon geärgert, denn ihr Verstand hatte ihr klarzumachen versucht, daß sie unbegründet war.
    Dennoch hatte sie im Finstern ein ganz mieses Gefühl.
    So wie jetzt.
    Aber diesmal schien ihre Angst begründet zu sein.
    Da!
    War dort in der Schwärze des Abends nicht eine Bewegung?
    Huschte da nicht jemand auf sie zu? Ein Sittlichkeitsverbrecher? Ein Kerl, der es auf ihre Handtasche abgesehen hatte? Lana Meredith schluckte aufgeregt. Sie rannte los. So schnell, daß es nach Flucht aussah, und daran tat sie gut, denn in der Dunkelheit schlich das Grauen heran…
    ***
    Lionel Hughes massierte müde seine Augen. An manchen Tagen wuchs ihm die Arbeit über den Kopf. Wenn er Lana Meredith nicht gehabt hätte, wäre er damit wohl kaum fertig geworden. O ja, Lana war ein Juwel. Auf keinen Fall hätte Hughes sie weggehen lassen.
    Er wäre bereit gewesen, ihr jede Gehaltsforderung zu erfüllen, um sie behalten zu können. Das wußte sie. Aber sie nützte es nicht aus.
    Der Anwalt bezahlte sie überdurchschnittlich gut, und da sie keine allzu hohen Ansprüche an das Leben stellte, reichte ihr, was sie verdiente. Es gelang ihr sogar spielend, allmonatlich ihr Bankkonto nicht unwesentlich aufzustocken.
    Hughes ließ seinen müden Blick über den Schreibtisch und anschließend durch das Arbeitszimmer schweifen.
    Als er die Bar sah, verspürte er den Wunsch, sich einen Drink zu nehmen. Er erhob sich, ging um den Schreibtisch herum, entkorkte eine Whiskyflasche und goß sich ein Glas voll.
    Wenn er abgespannt war, tat ihm ein Drink immer besonders gut.
    Genießend nahm er einen Schluck.
    Er wollte an seinen Schreibtisch zurückkehren, da vernahm er draußen im Vorzimmer ein leises Geräusch. Fast hätte er es überhört. Irritiert drehte er sich um. Die Hand, die das Whiskyglas hielt, sank langsam nach unten.
    War Lana Meredith zurückgekommen? Hatte sie etwas vergessen?
    Hughes stand unschlüssig da. Sollte er nachsehen?
    Kein weiteres Geräusch folgte. Hatte er vorhin gar nichts gehört?
    War das Geräusch nur Einbildung gewesen?
    Er nahm noch einen Schluck. Wenn Lana Meredith dort draußen war, dann kam sie bestimmt noch einmal zu ihm, um den Grund für ihre Rückkehr zu nennen.
    Hughes wartete.
    Nichts geschah.
    Der Anwalt hätte die Sache nun einfach mit einem Schulterzucken abtun können, aber das schaffte er nicht. Er stand auf einmal unter Hochspannung. Sein Mißtrauen uferte aus. Irgend etwas stimmte dort draußen nicht, und es war seine Pflicht, sich darum zu kümmern.
    Er durfte den Kopf nicht einfach in den Sand stecken.
    Das war gefährlich.
    Hughes stellte sein schweres Whiskyglas auf den Schreibtisch.
    Seine Wangenmuskeln zuckten. Seine Augen wurden schmal. Ein ekelhaftes Gefühl machte sich in seiner Magengrube breit.
    Dinge fielen ihm ein, die er gern vergessen hätte.
    Grauenvolle Erlebnisse…
    Er spürte die Gänsehaut auf seinem Rücken und erschauerte.
    Tief holte er Luft, ehe er sich entschloß, im Vorzimmer nach dem Rechten zu sehen. Daß Lana Meredith zurückgekommen war, glaubte er nun nicht mehr. Aber er glaubte mit Sicherheit zu wissen, daß jemand anders im Vorzimmer war. Eine Person, die dort nichts zu suchen hatte!
    Entschlossen begab sich Hughes zu der mit braunem Leder gepolsterten Tür. Er legte die Hand auf die Klinke, zögerte einen Augenblick, riß die Tür aber dann kraftvoll auf und sah mitten im Raum eine Gestalt.
    Es war zu dunkel, um die Person erkennen zu können.
    Der Anwalt schaltete das Licht ein – und erstarrte…
    Denn vor ihm stand ein Monster!
    ***
    Lionel Hughes’ Augen weiteten sich in panischem Schrecken.
    Fassungslos starrte er das Wesen aus dem Schattenreich an. Ein Mann war es. Aber kein Mensch. Obwohl alles an ihm an einen Menschen erinnerte. Er hatte einen kräftigen muskulösen Körper, zwei Arme, zwei Beine, einen Kopf…
    Dennoch sah der Mann nicht wie ein Mensch aus, denn seine Haut war graugrün. Wie oxydiertes Kupferblech sah sie aus. Da der Mann nur eine ärmellose braune Weste trug, die vor der Brust offen war, war der nackte Brustkorb zu sehen, der wie ein harter Panzer wirkte.
    Das dichte rabenschwarze Haar war lang und strähnig. Tiefe Kerben waren in das häßliche graugrüne Gesicht gegraben.
    Die Hände waren gefährliche Klauen, vor denen man sich höllisch in acht nehmen mußte.
    »Compton Cullagher«, flüsterte Lionel Hughes schaudernd. Das war der Name des Unheimlichen.
    Der Anwalt wußte, daß er einen Untoten vor sich hatte, und er
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