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0142 - Zombie-Rache

0142 - Zombie-Rache

Titel: 0142 - Zombie-Rache
Autoren: Friedrich Tenkrat
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Tour. Nur wenn die Trucks ständig im Einsatz waren, kam das Geld wieder herein, das die Transportfirma dafür bezahlt hatte.
    Auch Stringer Kane gehörte der Fahrercrew an.
    Er hatte seinen Truck vor zwei Stunden hereingebracht, und seit einer halben Stunde war ein anderer Fahrer damit schon wieder unterwegs.
    Kane.
    Sean Pollock lächelte und schüttelte den Kopf. Obwohl Kane verheiratet war, ging er nach der Arbeit niemals sofort nach Hause.
    Er machte immer noch einen Abstecher in die nahe gelegene Kneipe, und da blieb er hin und wieder bis in die frühen Morgenstunden kleben. Daß seine Ehe trotzdem intakt war, lag wohl an der Gutmütigkeit seiner Frau.
    Pollock, ein sehniger Bursche mit klobigen Händen, der die härteste Arbeit nicht scheute, führte den Lichttest durch.
    Ihm fiel nicht auf, daß sich das hohe Garagentor öffnete. Er war zu sehr in seine Arbeit vertieft.
    Jemand betrat die Halle.
    Es war nicht Stringer Kane!
    Im Schutz einer dicken Betonsäule schlich der Mann näher, nachdem er das große Tor abgesperrt und den Schlüssel eingesteckt hatte. Pollock hantierte im Cockpit des Trucks. Er checkte die Instrumente durch, schaltete das Radio ein, suchte nach einer Musik, die zu seiner Stimmung paßte, konnte aber nichts finden und drehte das Gerät wieder ab.
    Ahnungslos bereitete er sich auf die Tour vor.
    Auf eine Tour, die er nicht mehr machen würde, denn der Tod war zu ihm unterwegs!
    ***
    Ich hatte es ihr schonend beigebracht. Dennoch war sie nun kreidebleich. Ihre Hände zitterten, als sie sich einen Scotch eingoß. Es kam nur selten vor, daß Lana Meredith sich einen Drink nahm, doch jetzt schien sie ihn so nötig wie nie zuvor zu haben.
    Sie schwankte.
    Ich eilte zu ihr, stützte sie, führte sie zu einem Sessel, bat sie, sich zu setzen.
    »Mr. Hughes – ermordet«, flüsterte sie. »Wieso? Wie konnte das passieren? Mein Gott, Mr. Sinclair, ich bin so schrecklich durcheinander.«
    »Das ist verständlich.«
    »Vor kurzem noch habe ich mit ihm gesprochen, und nun lebt er nicht mehr. Das ist mir unbegreiflich.« Sie blickte mich verzweifelt an. »Ich… ich …« Sie brachte nichts heraus. Ihre Augen schwammen in Tränen. »Was ist das Motiv für diese Wahnsinnstat?« wollte sie wissen.
    »So weit bin ich noch nicht«, erwiderte ich.
    Ich hatte ihr noch nicht alles erzählt. Nur mal das wichtigste. Das restliche wollte ich im Laufe des Gesprächs in kleinen Dosen beimengen, damit es nicht zuviel für Lana Meredith wurde, die offenbar sehr an ihrem Chef gehangen hatte.
    »Wurde etwas gestohlen?« fragte die Sekretärin.
    »Soweit wir feststellen konnten nein.«
    »Was für einen Sinn hatte der Mord dann?«
    »Es gibt Verbrechen, die nicht von Menschen verübt werden, Miß Meredith.«
    Sie schaute mich groß an. »Nicht von Menschen? Von wem dann?«
    »Von Wesen, die sich außerhalb unseres Gesellschaftsbereiches befinden. Es gibt Geister. Es gibt Dämonen. Es gibt Ungeheuer, die von der Hölle geschaffen wurden, um Leid und Tod über die Menschheit zu bringen.«
    Lana Meredith blickte mir direkt in die Augen. »Was wollen Sie mir damit erklären, Mr. Sinclair?«
    »Daß kein Mensch Ihren Chef ermordet hat.«
    »Wie kommen Sie darauf?«
    »Lionel Hughes’ Aussehen hat sich verändert. Seine Haut wurde graugrün. Sie würden ihn kaum wiedererkennen, Miß Meredith. Schwarzmagische Einflüsse müssen auf ihn eingewirkt haben, und zwar mit einer solchen Intensität, daß ihm dadurch das Leben aus dem Leib gerissen wurde.«
    Die Sekretärin nagte an ihrer Unterlippe. »Wenn das wirklich stimmt, Mr. Sinclair, wie wollen Sie den Mörder dann zur Rechenschaft ziehen?«
    »Ich muß ihm zuerst auf die Spur kommen. Alles andere wird sich dann von selbst ergeben.«
    Lana Meredith strich sich eine brünette Haarsträhne aus der Stirn. »Ich nehme an, Sie erwarten von mir Hilfe.«
    »Niemand scheint Mr. Hughes besser gekannt zu haben als Sie.«
    »Das ist richtig. Aber Geister und Dämonen waren niemals bei uns im Büro.«
    »Miß Meredith, wenn ein Mensch ermordet wird, fragen wir Polizisten uns als erstes immer: Warum? Diese Frage möchte ich an Sie weitergeben.«
    »Ich kann sie nicht beantworten.«
    »Denken Sie nach. Lassen Sie sich Zeit. Gibt es irgend etwas in Mr. Hughes Vergangenheit, das irgendwie aus dem Rahmen fällt?«
    »Nein«, sagte Lana Meredith augenblicklich. Aber dann stockte sie.
    »Was ist Ihnen eingefallen?« fragte ich sofort.
    Die Sekretärin betrachtete angelegentlich ihre Hände.
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