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0142 - Zombie-Rache

0142 - Zombie-Rache

Titel: 0142 - Zombie-Rache
Autoren: Friedrich Tenkrat
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fertigzumachen.
    Wie ein Geschoß kam er auf mich zu. Seine Krallenfaust raste mir entgegen. Ich duckte mich. Der Schlag ging drüber. Ich wollte Cullagher die Beretta an die Rippen pressen und abdrücken, aber sein Körper prallte gegen meinen. Ich verlor das Gleichgewicht, riß beide Arme hoch, um die Balance wiederzuerlangen, und das war die Chance, mit der der Dämon gerechnet hatte.
    Seine Krallen ratschten über meinen Burberry.
    Sie schlitzten den Stoff auf und erwischten auch mein Jackett, das Hemd, das Unterhemd und die Haut…
    Ich spürte ein glühendes Brennen.
    Aber meine Wunden färbten sich nicht graugrün. Die Berührung schadete mir nicht so, wie sie Cullaghers anderen Opfern geschadet hatte. Ich wußte sofort, weshalb nicht.
    Das Kreuz!
    Es bewahrte mich immer wieder vor dem Schlimmsten!
    Cullagher ergriff meinen Arm. Er war verblüfft, zu sehen, daß mir die Berührung nicht schadete. Es hatte den Anschein, als zweifle er an den Fähigkeiten, mit denen ihn die Hölle ausgestattet hatte.
    Was war plötzlich damit los?
    Wieso zeigten sie bei John Sinclair keine Wirkung?
    Die enorme Kraft des Guten, die sich in meinem Kruzifix befand, baute einen effektvollen Schutzschild gegen das Böse zwischen dem Dämon und mir auf. Ein Teil seiner übernatürlichen Kräfte wurde neutralisiert.
    Aber er war immer noch erschreckend stark. Mit ungeheurer Kraft drehte er meinen Arm nach hinten. Ich drückte keuchend dagegen. Sein häßliches Gesicht war meinem ganz nahe. Aus seinem Mund stieg fauliger Modergeruch. Mein Gesicht war von der Anstrengung verzerrt.
    Ich dachte an das blonde Mädchen, das immer noch bei uns war.
    Fast wäre es wichtiger gewesen, wenn ich zunächst nur an mich gedacht hätte, denn es sah im Augenblick nicht gut für mich aus.
    »Wollen Sie nicht endlich fortrennen?« schrie ich, und aus den Augenwinkeln registrierte ich, daß sie sich langsam in Bewegung setzte.
    Schlotternd schob sie sich an der Wand entlang. Bleich wie eine Wasserleiche. Sie konnte den Blick nicht von Compton Cullagher und mir wenden. Sie schien immer noch nicht begreifen zu können, daß sie gerettet war.
    Es mußte wie ein Wunder für sie gewesen sein.
    Wie jemand, der nicht ertappt werden möchte, stahl sie sich davon, während ich mit dem Dämon einen erbitterten Kampf austrug.
    Endlich war sie nicht mehr zu sehen.
    Ich war mit Compton Cullagher allein.
    Er schaffte es, mir die Beretta zu entwinden. Ich konnte meine Finger nicht mehr länger um den Kolben der Waffe geschlossen halten. Es war zu befürchten, daß Compton Cullagher mir den Arm brach.
    Ich riß ihn vorwärts und rammte ihm das Knie in den Bauch. Daß ich bei ihm damit keine Punkte holen konnte, war mir klar. Aber der Treffer stieß ihn zur Seite. Die Beretta fiel zwar zu Boden, aber ich bekam meinen Arm frei. Die Zeit reichte nicht, die Silberkugel-Pistole aufzuheben.
    Da mir der Burberry in Fetzen herunterhing, kam ich bequem an meinen geweihten Silberdolch, den ich im Gürtel stecken hatte. Ich brauchte den Mantel nicht erst zu öffnen.
    Blitzschnell legten sich meine Finger um den Griff, der die Form eines Kreuzes hatte. Ich wich einen Schritt zurück. Cullagher warf sich auf mich. Aber da hatte ich den Dolch schon herausgerissen und die Spitze gegen ihn gerichtet.
    Er preßte seinen Körper gegen den Dolch.
    Zuerst gab es einen Widerstand.
    Aber dann drang ihm das geweihte Silber in den Leib.
    Sein abstoßend häßliches Gesicht verzerrte sich zu einer grauenerregenden Fratze. Er heulte. Ein gewaltiger Ruck ging durch seinen Körper. Ich wußte nicht, wie gut ich ihn getroffen hatte, hoffte aber, daß die Verletzung so schwer war, daß Cullagher sie nicht überleben konnte.
    Aber er verfügte immer noch über unwahrscheinliche Kräfte.
    Jetzt erst recht.
    Der angeschlagene Dämon bäumte sich mit einem ohrenbetäubenden Schrei auf. Er versetzte mir einen Stoß, der mich von ihm fortwirbelte. Da ich das Heft des Dolchs nicht losgelassen hatte, riß ich ihm die Klinge aus dem Körper.
    Er starrte mich haßerfüllt an.
    Ich erwartete, daß er sich noch einmal auf mich stürzen würde.
    Meine Hand war schon zum Rammstoß erhoben. Aber er attackierte mich nicht mehr. Hastig drehte er sich um.
    Wie von Furien gehetzt, rannte er los.
    Ich folgte ihm.
    Er lief schnell, aber ich blieb ihm auf den Fersen, denn er war angeschlagen, und ich mußte ihm den Rest geben. Er hatte genug Schaden angerichtet. Dr. Tod sollte sich über Compton Cullaghers Missetaten
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