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0142 - Zombie-Rache

0142 - Zombie-Rache

Titel: 0142 - Zombie-Rache
Autoren: Friedrich Tenkrat
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gehabt hatte, nur ein Abklatsch des wirklichen Cullagher gewesen? Verfügte er über mehr Kräfte und Fähigkeiten als seine Ebenbilder, die er ausgesandt hatte, damit sie für ihn seinen Rachedurst stillten?
    In wenigen Augenblicken würde ich die Antworten auf die vielen Fragen kriegen, die mich beschäftigten.
    In Kürze würde ich Compton Cullagher gegenüberstehen!
    Ich rannte den Gang entlang. Durch Bogenfenster leuchtete das silberne Licht des Mondes, der hin und wieder von grauen Wolkenschleiern zugedeckt wurde.
    »Hilfe!« hörte ich das Mädchen schreien. In höchster Not.
    »Hilfe!«
    Ihre Schreie wiesen mir den Weg. Für mich stand fest, daß sie zur Hochzeitsgesellschaft gehörte. Ein Schäfchen, das sich von der Herde entfernt hatte, und über das Compton Cullagher sofort herfiel wie ein hungriger Wolf.
    Aber durch diese Rechnung wollte ich ihm einen dicken Strich machen.
    Ich bog um die Ecke, als der Gang rechts wegknickte.
    Und plötzlich prallte ich gegen ein unsichtbares Hindernis. In vollem Lauf! Teufel, mir war, als wäre ich gegen eine meterdicke Glaswand gedonnert.
    Dieser Compton Cullagher war tatsächlich besser als seine Doubles.
    Er hatte für mich ein schwarzmagisches Hindernis errichtet, damit ich ihn nicht bei dem stören konnte, was er sich vorgenommen hatte. Die unsichtbare Wand schirmte ihn ab.
    Ich hörte das Mädchen schreien und schluchzen.
    Ich hörte Compton Cullagher diabolisch lachen. In meinem Kopf drehte sich alles. Wenn es mir nicht gelang, dieses unsichtbare Hindernis augenblicklich aus dem Weg zu räumen, konnte ich für das Mädchen nichts mehr tun, dann würde ihr der Zombie das Leben aus dem Leib reißen, wie es seine Doubles bei Lionel Hughes und Sean Pollock getan hatten.
    Er darf dieses Leben nicht kriegen! hämmerte es in mir. Er darf es nicht kriegen!
    Ich riß mein Hemd auf. Das Kruzifix erwärmte sich sofort. Ein Zeichen dafür, daß dämonische Kräfte im Spiel waren.
    Jener Compton Cullagher, der aus den Dimensionen des Schreckens zurückgekehrt war, war demnach nicht mehr nur ein gewöhnlicher Untoter. Dr. Tod hatte es ihm ermöglicht, die unterste Sprosse der Dämonenleiter zu erklimmen.
    Das war für mich eine wichtige Erkenntnis.
    Wenn ich Cullagher besiegen wollte, mußte ich höllisch aufpassen, daß er den Spieß nicht umdrehte.
    Das Mädchen stieß erneut einen verzweifelten Schrei aus. Ich nahm, mein geweihtes Silberkreuz ab, holte aus und schlug damit nach dem unsichtbaren Hindernis.
    Die schwarzmagische Wand zersplitterte und fiel krachend in sich zusammen. Der Weg zu Compton Cullagher war frei. Ich hängte mir das Kreuz wieder um. Atemlos rannte ich weiter. Sekunden später sah ich ihn.
    Er stand vor einem zitternden Mädchen, das sich entsetzt in eine Mauernische preßte. Ihr weißes Kleid war zerfetzt. Sie konnte so viel Grauen kaum noch verkraften, war nahe daran, ohnmächtig zu werden.
    Ich schwang die Beretta hoch.
    »Cullagher!«
    Er wandte sich nicht um. Er drehte nur den Kopf um 180 Grad und grinste mich triumphierend an. Furchtbar sah das aus – dieses graugrüne, tief zerfurchte Gesicht auf dem Rücken. Kein Mensch war imstande, seinen Kopf so weit zu verdrehen. Dazu waren nur Dämonen fähig.
    »Was willst du?« knurrte er.
    »Laß das Mädchen in Ruhe!«
    »Sie gehört mir. Ich will ihr Leben haben.«
    »Das kriegst du nicht!«
    »Wer will mich daran hindern?«
    »Ich, John Sinclair!«
    Er lachte schnarrend. »Ach, du bist das!«
    »Ich hatte es schon mit deinen Doubles zu tun.«
    »War ein guter Einfall, was? So brauchte ich mich wenigstens nicht zu strapazieren. Du weißt, daß das Mädchen anfängt zu sterben, wenn ich sie berühre?«
    »Das lasse ich nicht zu! Bevor du sie anfaßt, jage ich dir eine geweihte Silberkugel durch den Schädel!«
    Er drehte den Kopf zurück. Ich dachte, nun würde er sich auf das Mädchen stürzen, aber er schnellte plötzlich herum und wuchtete sich mir entgegen. Ich drückte sofort ab.
    Aber Compton Cullagher ließ sich zur Seite kippen und entging so dem geweihten Silber. Wie ein Tennisball ließ er sich gegen die Wand fallen, sprang von da zurück und auf mich zu.
    »Fliehen Sie!« rief ich dem blonden Mädchen zu. »Laufen Sie weg! Schnell!«
    Sie reagierte nicht.
    »Machen Sie, daß Sie fortkommen!« schrie ich.
    Sie richtete sich schwerfällig auf. Zitternd und schluchzend blickte sie mich an. Ich hatte keine Zeit, mich um sie zu kümmern.
    Compton Cullagher setzte alles daran, mich
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