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0140 - Mörder auf freiem Fuß

0140 - Mörder auf freiem Fuß

Titel: 0140 - Mörder auf freiem Fuß
Autoren: Mörder auf freiem Fuß
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das Rätsel der Adresse der Eleonor Truster in der Tasche eines erschossenen Gangsters aus Iowa gelöst zu haben.
    »Gibst du auf?« fragte Carrol.
    »Wenn nicht irgendwelche besonderen Ereignisse eintreten, werde ich aufgeben müssen. Miß Truster scheint nicht gewillt zu sein, uns zu helfen.«
    »Du glaubst, daß sie lügt?« Es klang fast empört.
    Ich zuckte die Schultern. »Vielleicht verschweigt sie nur etwas.«
    ***
    Nie wieder und vorher ist eine Meinung, die ich über irgend etw.is hatte, schneller durch die Ereignisse bestätigt worden als im Falle der Eleonor Truster.
    Keine sechs Stunden später war es. Ich befand mich noch zusammen mit Carrol Bender im Hauptguartier, als ein Anruf durchgegeben wurde. Ich meldete mich mit dem üblichen »Cotton«.
    »Mr. Cotton«, sagte eine Frauenstimme. »In meinem Garten befindet sich ein Mann.«
    »Wie… ääh. Wer… ?«
    Jetzt sprach die Frau hastiger:
    »Er kommt auf das Haus zu. Er wird… die Terrassentür. Mr. Cotton. Ich habe gelogen… . Der Mann… Alec schickt ihn. Helfen Sie mir! Rasch!«
    »Sind Sie es, Mister Truster?« brüllte ich.
    Die Antwort war der peitschende Knall eines Schusses, das Klirren von Glas, der spitze Schrei der Frau.
    Ich drückte den roten Alarmknopf. Die Zentrale schaltete sich in die Leitung.
    »Nächster Streifenwagen der City Police zur 11. Avenue Nummer 2348. Mord oder Mordversuch an einer Frau.«
    Von meinem Büro bis zum Jaguar, das ist gewissermaßen meine Spezialstrecke, in der ich nicht einfach zu schlagen bin aber Carrol war kaum langsamer, und als ich mich hinter das Steuer klemmte, schwang er sich auf den Beifahrersitz.
    »Fahr wie der Teufel, Jerry«, stieß er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.
    Rotlicht! Sirene! Und Vollgas! Es war ungefähr sechs Uhr abends, die Stunde des Hauptverkehrs. Die Fahrt wurde zu einem Schlangenweg, wie ihn keine wildgewordene Kobra fertigbekommen würde. Ich war mächtig in Form, so daß ich gleichzeitig mit dem ersten Streifenwagen vor der Truster-Villa ankam. Die Cops preschten gegen die Tür an, aber Carrol entdeckte mit dem Instinkt eines Hundes den schmalen Seitenweg, der and er linken Seite des Hauses zwischen Hauswand und Mauer zur Hinterfront führte.
    Noch bevor die Cops die Tür aufgebrochen hatten, hatten wir die Rückseite des Hauses erreicht und jagten vom Garten her die Terrasse hoch.
    Carrol, der mir zwei Schritte voraus war, stoppte plötzlich und packte meinen Arm.
    »Da!« stieß er hervor. Die Scheibe der großen Tür war zum guten Teil herausgefallen, aber man sah noch den oberen Rand eines Loches, und wer soviel Kugellöcher gesehen hat wie ich, der erkennt sie auch, wenn nur ein Rest davon vorhanden ist.
    Carrol trat mit dem Fuß die Scheibe in Höhe der Klinke ein, griff durch die Öffnung, um von innen zu öffnen. Er war zu aufgeregt, um den Schlüssel oder den Riegel sofort zu finden.
    Ich faßte ihn an der Schulter.
    »Du begehst unnötige Sachbeschädigungen«, sagt ich. »Die Dame kommt schon.«
    Er blickte auf und erstarrte zur Salzsäule, denn Eleonor Truster kam durch das leere Speisezimmer auf die Terrassentür zu. Sie war genauso angezogen wie am Mittag.
    Carrol zog den Arm zurück. Die Lady öffnete die Tür von innen.
    »Ich bin so froh, daß Sie gekommen sind«, sprudelte sie hervor. »Es… es war furchtbar.«
    Sie schwankte. Carrol sprang vor, und sie fiel so stilgerecht in seine Arme, wie man es gewöhnlich nur in Filmen zu sehen bekommt.
    Die kleine Ohnmacht war nicht von Bedeutung. Miß Truster kam nach einigen Minuten wieder zu sich. Ich schickte die Cops, die die Tür noch nicht geknackt hatten, vorläufig wieder nach Hause.
    »Erzählen Sie«, forderte ich die Frau auf.
    Wir saßen auf den zerschlissenen Stühlen in der Halle.
    Eleonor strich sich die Haare aus dem Gesicht.
    »Kann ich eine Zigarette haben?«
    Carrol hielt sein Päckchen schneller in der Hand, als ich überhaupt in die Tasche greifen konnte.
    Miß Trusters Geschichte war ziemlich einfach. Sie hatte sich umziehen wollen, um irgendwo essen zu gehen. Sie war von der Terrasse in die Halle gegangen. Auf halbem Wege fiel ihr ein, daß sie ein Notizbuch dort liegengelassen hatte, das sie immer bei sich zu führen pflegte. Sie drehte um und ging zurück. Noch bevor sie die Terassentür öffnete, sah sie den Mann, der sich über die Mauer schwang.
    »Er war gedrungen, breitschultrig, trug keinen Hut und hatte sehr schwarzes Haar. Ich sah sein breites, faltiges Gesicht. Dann
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