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0140 - Mörder auf freiem Fuß

0140 - Mörder auf freiem Fuß

Titel: 0140 - Mörder auf freiem Fuß
Autoren: Mörder auf freiem Fuß
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ein Schlafanzug lag auf dem Bett, und auf der Platte des Waschtisches lagen der Rasierapparat und die Zahnbürste. Au! dem Kofferbode stand ein schäbiger, verschlossener Koffer.
    Ich knackte die Schlösser mit einigen Handgriffen. Der Koffer war leer bis auf eine schwarze, abgeschabte Handtasche, Sie enthielt Dollarpakete.
    Ich nahm die Aktentasche mit, sagte dem Portier, daß die anderen. Sachen abgeholt würden und fuhr mit Carrol ins Hauptguartier.
    Wir zählten das Geld genau nach. Es waren 14 356 Dollar. Ich war überrascht, eine so hohe Summe zu finden.
    »Carrol, erinnerst du dich, wie hoch Donalds letzte Beute genau war?«
    »Wenig über zehntausend Dollar.«
    »Hier sind über vierzehntausend Scheine. Wo kommen die viertausend Dollar her?«
    »Restbestände von früheren Überfällen«, meinte Bender.
    Ich nahm die Akten über Donals Verbrechen aus dem Schubfach.
    »Bevor er dem Farmer das Vieh-Geld abknöpfte, überfiel er eine Tankstelle. 112 Dollar. Davor einen Farmer in Iowa. 688 Dollar. Davor — aber das liegt jetzt schon vier Monate zurück — wieder einen Farmer. 642 Dollar. Beim besten Willen bekomme ich keine viertausend Dollars zusammen. Außerdem hat er hier in New York einiges an Geld ausgegeben. Irgendwo muß Donald etwas verbrochen haben, von dem wir nichts wissen, und dabei hat er schätzungsweise fünftausend Dollar verdient. — Carrol setze ein Rundtelegramm an die Kriminaldienststellen der Stadt-Polizei auf. Anfrage nach Einbruch, Diebstall oder Überfall, bei dem der oder die Täter etwa fünftausend Dollar erbeuteten.«
    Carrol schrieb ein paar Sätze auf und zeigte sie mir. Ich war einverstanden. Er telefonierte den Text der Nachrichtenübermittlung durch.
    »So«, stöhnte ich und reckte mich. »Und jetzt wollen wir den Rest der Nacht dazu benutzen, zu dem ein anständiger Mensch ihn immer verwenden sollte. Zum Schlafen.«
    ***
    Am anderen Mittag lagen die Antworten der Kriminaldienststellen vollständig vor. Es gab ungeklärte Einbrüche, Raubüberfälie und Diebstähle massenweise in New York, aber keinen, bei dem die Beute ausgerechnet fünftausend Dollar betragen hätte. In den meisten Fällen lag sie weit darunter, in einigen wenigen kräftig darüber.
    »Der Henker mag wissen, woher Donald die fünftausend Piepen hatte?« knurrte ich unzufrieden.
    Carrol mußte über mein mißmutiges Gesicht lachen.
    »Ich verstehe nicht, warum du dich dafür so brennend interessierst?«
    »Nimm an, weil ich nicht weiß, wem ich sie zurückgeben soll. Jedenfalls möchte ich herausbekommen, woher das Geld stammt. Wenn Butch es nicht auf seine übliche Weise an sich gebracht hat, so muß es ihm irgendwer gegeben haben. Findest du nicht, daß Leute, die Donald fünftausend Dollar geben, unseres Interesses wert sind?«
    »Bisher haben wir nicht festgestellt, daß Butch mit irgendwelchen Leuten in New York umgegangen ist, ein paar leichte Mädchen ausgenommen.«
    Ich nahm den Zettel zur Hand, den ich in Butchs Brieftasche gefunden hatte.
    »Eleonor Truster«, las ich laut. »11. Avenue 2348 Ich vermute, daß auch das die Adresse eines leichten Mädchens ist, aber wir werden uns die Dame trotzdem ansehen müssen.«
    Als ich den Jaguar vor dem Haus 2348 in der 11. Avenue stoppte, sah Carrol mich von der Seite an.
    »Sieht nicht so aus, als ob hier ein leichtes Mädchen wohnt.«
    Er hatte recht. Das Haus war eine zweistöckige Villa, und da der Boden in Manhatten geradezu höllisch teuer ist, können nur sehr reiche Leute sich erlauben, etwas anderes als riesige Mietskasernen oder Wolkenkratzer darauf zu bauen. Außerdem besaß die Villa einen Vorgarten von beachtlicher Größe, und es gibt nichts, was geschäftlich gesehen verrückter wäre, als Manhattans Boden mit Blumen zu bepflanzen.
    Wir gingen durch den Vorgarten zur Haustür. Eine Treppe, fast etwas Ähnliches wie die Freitreppen bei englischen Landsitzen, führte hinauf.
    Ich läutete. Nach einer Weile wurde die Tür geöffnet. Eine Frau in langen Hosen und einem Pullover öffnete.
    »Miß Eleonor Truster?« fragte ich.
    »Ja, das bin ich.«
    »FBI.« Ich zeigte den Ausweis. »Können wir Sie einen Augenblick sprechen?«
    Sie gab den Weg frei und ging uns voraus. Sie führte uns durch eine Garderobe-Ablage und in eine Halle hinein, in der die Tapeten von den Wänden hingen. Ein verschlissener, schmutziger Teppich bedeckte den Fußboden. Die wenigen Möbel schienen verstaubt, brüchig und abgenutzt.
    Die Frau wandte sich uns zu. »Wenn Sie
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