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014 - Der Tod über Paris

014 - Der Tod über Paris

Titel: 014 - Der Tod über Paris
Autoren: Michael J. Parrish
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»was sagst du nun? Zeig mir auch nur einen Frekkeuscher, der einen automatischen Taratzenentferner hat…«
    Aruula wusste nicht, was sie darauf erwidern sollte, und es war auch nicht wichtig.
    Matt legte einen höheren Gang ein, trat das Gaspedal durch und schoss aus der Lagerhalle, ließ die Taratzen hinter sich zurück…
    Sie passierten das Bunkerschott, fuhren die Rampe hinauf - und tauchten wenig später wieder ins trübe Licht der Sonne.
    Aruula gab ein erleichtertes Stöhnen von sich, und auch Matt war froh - nicht nur, weil sie den behaarten Biestern entkommen waren, sondern weil sie wieder über einen fahrbaren Untersatz verfügten. Zwar litt der Laster an buchstäblicher Altersschwäche, doch mit etwas Glück würden sie es damit bis Paris schaffen.
    An etwas anderes dachte Matt vorerst nicht - der Gedanke, dort vielleicht seinen alten Freund Hank Williams wieder zu treffen, beflügelte ihn.
    Über die Reste von etwas, das vor vielen hundert Jahren eine Autobahn gewesen war und das von den Wandernden Völker »Otowajii« genannt wurde, gelangten Matt und Aruula weiter nach Westen.
    Die Straße war von Rissen durchzogen und von Pflanzen überwuchert, An manchen Stellen fehlten Stücke der Fahrbahn, sodass Matt gezwungen war, mit dem Laster Umwege zu fahren. Das alte Gefährt rumpelte und knirschte.
    Mehrmals fürchtete Matt, es würde einfach auseinander fallen - doch insgesamt betrachtet machten sie mit dem alten Transporter einen guten Schnitt, und schon bald hörte auch Aruula auf, sich über den »Elkaawee« zu beschweren.
    Irgendwann tauchten die ersten Ruinen vor ihnen auf - die traurigen Überreste einstmals blühender Vorstädte. Matt sah Schienenstränge, daneben die ausgeschlachteten Überreste von Zügen, die vor Hunderten von Jahren entgleist waren.
    Immer mehr Ruinen tauchten zu den Seiten der Straße auf. Matt und Aruula passierten eingestürzte Brücken und verfallene Hochhäuser, fuhren durch dunkle Tunnel und Unterführungen, die die Jahrhunderte überdauert hatten.
    Auf einer Erhebung hielt Matt den Wagen an. Staunend blickten seine Begleiterin und er durch die Windschutzscheibe auf die grausige Szenerie, die sich vor ihnen erstreckte.
    »Paris«, sagte Matt leise. Es war erschütternd.
    Dort wo einst die Hauptstadt Frankreichs gestanden hatte, erstreckte sich ein gewaltiges Meer von Trümmern und Ruinen, das von Horizont zu Horizont reichte. Die Seine, die früher malerisch durch die Stadt geflossen war, war offenbar schon vor langer Zeit über die Ufer getreten und hatte einen Teil der Stadt überschwämmt. Zwischen den unzähligen Ruinen ragten die Überreste einstmals weltbekannter Bauwerke auf - und inmitten des Bildes des Chaos und der Zerstörung erkannte Matt das Wahrzeichen von Paris, das halb eingestürzt war und sich wie ein bizarres Mahnmal über der Stadt erhob: den Eiffelturm.
    Die Spitze war abgebrochen; nur noch ein rostiger Stumpf ragte schräg in die Höhe.
    »Mein Gott«, entfuhr es Matt, und auch Aruula musste hart schlucken.
    Noch nie in ihrem Leben hatte sie eine derart gewaltige Ansammlung von Häusern und Ruinen gesehen, war schlicht überwältigt. Einmal mehr sagte sie sich, dass es ein großes Abenteuer gewesen sein musste, in Maddrax Zeit zu leben…
    ***
    Mit röhrendem Motor fuhr der alte Militärlaster die breite Straße hinab, die einst der Stolz des alten Paris gewesen war - die Champs-Elysees.
    So gut es ging, hatte sich Matt daran gewöhnt, die Welt, in der er einst gelebt hatte, in Trümmern zu sehen. Aber Paris bot ein besonders deprimierendes Bild - vielleicht deshalb, weil diese Stadt einst so viel Lebenslust und Freude ausgestrahlt hatte.
    Im Rahmen seiner Europa-Rundreise war Matt natürlich auch hier gewesen, fasziniert vom Lebensstil der Franzosen, die alles in vollen Zügen genossen hatten - nun war nichts mehr davon zu sehen. Ihre Kultur war untergegangen wie so vieles, was die alte Welt schön und lebenswert gemacht hatte.
    Zu beiden Seiten der Straße lagen nichts als Ruinen - heruntergekommene, halb eingestürzte Häuserblöcke, deren glaslose Fenster sie anzustarren schienen wie die leeren Augen eines Totenschädels. Hin und wieder waren Menschen zu sehen, zerlumpte Gestalten, die sich in dunkle Löcher verkrochen, sobald sie den Laster erblickten.
    »Ich mag diesen Ort nicht«, stellte Aruula fest. »Es ist ein böser Ort.«
    »Na ja«, meinte Matt und schürzte die Lippen. »Ich gebe zu, es ist kein sehr lauschiges Plätzchen. Aber das war
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