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014 - Der Tod über Paris

014 - Der Tod über Paris

Titel: 014 - Der Tod über Paris
Autoren: Michael J. Parrish
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Schnabel des Tieres heran zucken, wollte ausweichen - zu spät. Mit schrecklicher Wucht durchbohrte der Avtar seinen Brustkorb. Hank Williams war auf der Stelle tot…
    »Neeeein!«, brüllte Matt, als er sah, wie sein Freund blutüberströmt zu Boden sank.
    Der Avtar hob seinen blutbesudelten Schädel, brach in schrilles Kreischen aus - und sprang, seiner Fesseln beraubt, auf die Scheibe zu. Jenseits des Glases war wimmelndes Leben - Nahrung!
    Die beiden Wachen, die Matt und Aruula in Schach gehalten hatten, ergriffen die Flucht, ebenso wie die meisten ihrer Kameraden und Domm Perrs Hofstaat.
    Auch Matt und Aruula fuhren herum und rannten um ihr Leben, als die entfesselte Kreatur sich mit Wucht gegen die Glasscheibe warf und sie sprengte. Das Klirren ging im entsetzlichen Geschrei des Vogels unter, der mit starren Augen um sich blickte und im nächsten Moment nach einer Wache schnappte, die sich nicht schnell genug in Sicherheit hatte bringen können. Unbarmherzig biss die Kreatur zu und trennte dem Mann den Kopf vom Rumpf.
    Entsetzen griff um sich.
    Die Me'ros brauchten nicht lange um zu begreifen, dass ihnen der Avtar nicht wirklich freundlich gesonnen war - dass er sie genau so als Nahrung ansah wie alles andere, das ihm vor den Schnabel kam. Hals über Kopf stürzten die Freaks zum Ausgang und drängten hinaus, trampelten sich dabei gegenseitig über den Haufen.
    Einige von ihnen blieben zurück und wurden leichte Beute des jungen Avtar, der auf seinen dünnen Beinen durch den Saal stakste. Fast schien es, als nähme die Kreatur für die lange Gefangenschaft unter der Erde Rache.
    Ein Me'ro schrie entsetzlich, als das Untier ihm den Arm abbiss, eine Frau fand unter den Krallen des Untiers einen grausamen Tod. Dom Peers kleinwüchsiger Berater schließlich wurde gleich ganz verschlungen.
    »Dort!«, rief Matt Aruula zu und deutete auf Domm Perrs Sessel, um den sich Dutzende von Trophäen häuften - darunter auch ihre Waffen!
    Sie schlugen einen Bogen und gelangten unbeschadet zum Thron. Hastig nahm Aruula ihr Schwert wieder an sich, Hank schnappte sich die Beretta und rammte das frische Magazin aus Hanks Notpack in den Griff der Pistole.
    Die Barbarin stieß einen schrillen Schrei aus, als sie den jungen Monstervogel heranschießen sah. Matt wirbelte herum, riss die Beretta in Anschlag und feuerte.
    »Noooo!«, hörte er Domm Perr brüllen, der, von den Vorgängen bis ins Mark entsetzt, wie angewurzelt auf seinem Thron kauerte - doch die Kugeln waren schon unterwegs, stachen durch die Luft und bohrten sich in die Augen der Kreatur.
    Der Avtar schrie entsetzlich, als ihm das Augenlicht genommen würde. Blut schoss aus seinen Augenhöhlen, und er stieß ein heiseres Krächzen aus, das geradezu erbärmlich klang.
    Die Kreatur stoppte ihren wilden Amoklauf. Und auch Matt ließ seine Pistole sinken, empfand beinahe Mitleid mit diesem Geschöpf, das auf so üble Weise geschunden und missbraucht worden war.
    »Avtar! Avtar!«, rief Domm Perr aus und sprang von seinem Thron, humpelte jammernd auf die Kreatur zu, die er zu seinem Schoßtier erkoren hatte. »Avtar, Avtar!«, rief er immerzu - doch kaum vernahm die Kreatur seine Stimme, wurde ihr Geschrei noch lauter. Der Herr der Pariser Unterwelt missdeutete dies als Zeichen der Zuneigung und streckte seine Arme aus, um den Avtar zu berühren, der ihm Macht und Wohlstand hatte bringen sollen.
    In diesem Moment wandte die Kreatur den Kopf, stieß einen schrillen Schrei aus - und biss blindlings zu.
    Domm Perrs kopfloser Torso stand noch einen Augenblick auf beiden Beinen.
    Dann kippte er um.
    Matt biss die Zähne zusammen, legte an und feuerte.
    Die Kugeln, die er abgab, schlugen durch die blutigen Augenhöhlen des jungen Avtar geradewegs in sein Gehirn. Der Vogel stieß ein letztes schrilles Kreischen aus, dann brach er zusammen.
    Es war vorbei.
    ***
    Zwischen den Überresten der alten Champs-Elysees hatten sich die Parii versammelt, um Matt und Aruula zu verabschieden. Die Me'ros, die in wilder Panik ihre unterirdischen Katakomben verlassen hatten, hielten sich zwischen den Ruinen verborgen.
    »Und vergesst nicht«, sagte Matt an Rennee gewandt. »Es ist nicht nötig, dass ihr euch gegenseitig bekämpft. Ihr könntet voneinander lernen. Vielleicht«, Matt blickte wehmütig um sich, »werdet ihr diese Stadt gemeinsam wieder zu dem machen können, was sie einmal war.«
    »Wir werden es versuchen«, versicherte Schacks ältester Sohn, der nach dem Tod seines Vaters die
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