Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
014 - Der Tod über Paris

014 - Der Tod über Paris

Titel: 014 - Der Tod über Paris
Autoren: Michael J. Parrish
Vom Netzwerk:
Sicherheitsabstand zwischen sich und den Avtar zu bringen.
    Aus. Vorbei. Aber er hatte es wenigstens versucht. Und er hatte Hank und Aruula das Leben gerettet…
    Es lag in Matthew Drax' Naturell, trotzdem nicht aufzugeben - obwohl er wusste, dass alles Bemühen vergeblich war. Tapfer kletterte er weiter - und wurde vom Schicksal belohnt.
    Denn in diesem Augenblick erklang erneut das Signal der Me'ros - die Bewohner der Unterwelt versuchten ihren Höllenvogel zu sich zurück zu locken.
    Offenbar hatten sie nicht sehen können, was sich auf der Spitze des Eiffelturms abspielte.
    Matt wusste nicht zu sagen, was es war, das den Avtar dazu bewog, dem Ruf des Signals zu folgen. Vielleicht erwartete er sich instinktiv Hilfe von den Menschen, die ihn mit Futter versorgten, vielleicht siegte auch reiner Fresstrieb über den Schmerz.
    Matt konnte sein Glück kaum fassen, als sich der Vogel vom Eiffelturm entfernte und zurück flog zum Opferplatz.
    20, dachte er triumphierend bei sich. 19, du verdammtes Mistvieh…
    ***
    Die Me'ros jubelten, als der Avtar zurückkehrte.
    Nicht wenige von ihnen hatten das rote Feuer am Himmel als böses Omen gedeutet, und es hatte Domm Perr alle Überredungskunst gekostet, seine Leute davon zu überzeugen, dass den Me'ros deswegen keine schlechten Zeiten drohten.
    Nun erschien der große Vogel wieder am Himmel - und der Jubel der Freaks kannte keine Grenzen. Wieder stimmten sie ihren rhythmischen Gesang an, huldigten dem Avtar, der sie zu den Herren der Stadt gemacht hatte - doch irgendetwas stimmte nicht mit ihm!
    In seltsamen Bewegungen wand sich der Vogel am Himmel, gab kehlige, würgende Geräusche von sich. Noch einmal ließ Perr das Signalhorn blasen, und der Avtar sank herab, schwebte dem Hügel entgegen, auf dem die Gefangene noch immer angebunden stand.
    Aruula blickte hinauf, sah die schreckliche Kreatur hoch über sich schweben.
    Die Menge johlte, lechzte nach Blut. In diesem Moment geschah es.
    Ein dumpfer Knall war zu hören - und ein grell gelber Ball aus Feuer riss mit furchtbarer Wucht den Hals des Tieres auseinander. Der Kopf des Avtar flog in hohem Bogen davon, wurde wie sein Körper von den zahllosen Geschossen durchlöchert, die sich im Inneren der Bombe befunden hatten und die jetzt ihre mörderische Wirkung entfalteten. Grellrotes Blut spritzte in gewaltigen Fontänen, Fetzen von Fleisch flogen durch die Luft und prasselten auf den Platz herab.
    Einen Augenblick lang waren die Me'ros wie gelähmt vor Entsetzen - dann, als die zerfetzten Innereien des Monstervogels auf sie herab regneten, gerieten sie in Panik.
    Aruula blickte nach oben und wurde von einem Schwall von Blut überschüttet, der ihre Haut mit schmutzigem Rot überzog. Die Barbarin warf den Kopf in den Nacken, ballte die Fäuste - und verfiel in ein schrilles Gebrüll, das voll roher Wildheit war. So schrie sie sich ihren Hass und ihre Erleichterung von der Seele. Und die Erkenntnis, dass diese Bestie nicht Krahac gewesen sein konnte, denn wie hätte der Totenvogel selbst sterben können?
    Im nächsten Moment schlug der gewaltige Kadaver des Avtar auf dem Platz auf und begrub einige der Me'ros unter sich. Blut und Fetzen von Fleisch spritzten nach allen Seiten und besudelten die Freaks. Domm Perr, der wie angewurzelt in seiner Loge saß, wurde mit grüner Gallenflüssigkeit bespritzt.
    Chaos brach aus.
    Die Me'ros verfielen in entsetztes Geschrei, während sie auf den zerfetzten Kadaver ihres gefiederten Gottes starrten. Einige von ihnen begannen kopflos umher zu laufen, andere stürzten zu den Eingängen, die in die schützende Unterwelt der alten Metro-Schächte führten. Vergeblich versuchten Domm Perr und sein kleinwüchsiger Zeremonienmeister die rasende Menge wieder zur Vernunft zu bringen.
    Die Me'ros standen unter Schock, waren völlig außer sich. Anfangs versuchten die Wachen noch, die aufgebrachte Menge mit vorgehaltenen Speeren in Zaum zu halten, dann wurden auch sie von der allgemeinen Panik ergriffen.
    Gleichzeitig tauchten aus dunklen Löchern und verborgenen Nischen zaghaft in Lumpen gekleidete Gestalten auf. Es waren die Parii, die sich verborgen gehalten hatten aus Furcht vor den Me'ros und ihrem schrecklichen Verbündeten.
    ***
    Die abgemagerten Männer und Frauen in ihren zerlumpten Gewändern sahen den Torso des toten Avtar, sahen die Me'ros in heller Aufregung - und ihre Furcht schlug von einem Augenblick zum anderen in blanke Aggression um.
    Bewohner von Parii hatten hinnehmen müssen,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher