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0136 - Clan der Vampire

0136 - Clan der Vampire

Titel: 0136 - Clan der Vampire
Autoren: Werner Kurt Giesa
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hinaus in die Nacht. Die ersten Sterne erschienen am Himmel, und das fahle Mondlicht warf seinen blassen Schein über die Stadt.
    Akuna fühlte sich frei und unbeschwert - bis auf den quälenden Hunger.
    Seine Fangzähne wuchsen. Er brauchte Blut!
    Und dann war da plötzlich noch ein anderer Impuls.
    Gedanken…
    Unterlagen! Ich habe sie! Die anderen haben sich irreführen lassen! Ich besitze die Konstruktionspläne von Pentecoasts Superwaffe. Sie sind nicht verbrannt. Der Koffer war eine Attrappe. Ich habe sie alle hereingelegt!
    Irgendwie kamen ihm diese Gedanken bekannt vor. Er konnte sie nicht direkt wörtlich verstehen, nahm aber andeutende Begriffsimpulse in sich auf. Erstaunt registrierte er sein auf diese Art erweitertes Wahrnehmungsvermögen. Ein völlig neues Spektrum tat sich ihm auf. Er war in der Lage, Bewußtseinsschwingungen aufzunehmen und zu deuten.
    Tanja Semjonowa…?
    Sie konnte die Urheberin dieser konzentrierten Gedanken sein. Etwas schwang darin mit, das ihn an die Vampir-Lady erinnerte.
    Die Impulse näherten sich ihm und verkündeten den Triumph.
    Der Vampir Akuna stieß einen schrillen, ärgerlichen Pfeif ton aus. Die Unterlagen waren für ihn jetzt nebensächlich geworden. Er fühlte sich seines Auftrages ledig, war zu etwas anderem geworden, das zu den Menschen keine Beziehung mehr besaß, es sei denn, man betrachtete sie als potentielle Opfer für seine starken Eckzähne…
    Doch ein Rachegefühl breitete sich in ihm aus. Tanja hatte ihn hereingelegt, hatte ihn mitten auf der Straße stehengelassen, sich nicht mehr um ihn gekümmert. Das wurmte ihn, und dafür wollte er sich an ihr rächen. Denn wenn sie auch selbst eine Vampirin war, so war sie doch anders, war völlig aus der Art geschlagen.
    Akuna suchte nach ihr. Mit flappenden Geräuschen strich er durch die umliegenden Straßen.
    Und dann - plötzlich - erspähte er sie.
    Aber nicht nur sie allein.
    Da waren noch andere, die die Vampirin aufs Korn genommen hatten.
    Fünf andere Wesen jagten im Sturzflug heran!
    Er erkannte sie wieder.
    Es waren jene, die ihn zum Blutsauger verwandelt hatten…
    ***
    Auch sie waren aktiv geworden, hatten die mit hoher Konzentration und großer Kraft ausgesandten Gedanken der Vampir-Lady empfangen. Und sie bissen auf den Köder an!
    Sie kamen, waren bereit, ihren Auftrag auszuführen. Sie wollten die Unterlagen zurückerobern. Und darum griffen sie jetzt an.
    Sie kamen von allen Seiten!
    Dabei ahnten sie nicht, daß sie selbst längst eingekreist waren, daß die Vampir-Lady nicht allein gekommen war. Denn Zamorra selbst schirmte sich ab, und die anderen waren ganz normale Menschen, deren Ausstrahlungen zudem von der Gedankensendung Tanjas überlagert wurden.
    Sie ahnten nicht, daß auch Tanja längst mit ihnen gerechnet hatte.
    Und mit hoher Geschwindigkeit stießen sie auf die Vampirin herab. Ein schriller Pfeifton erfüllte die Luft, brachte die Trommelfelle der Menschen zu schmerzhaftem Vibrieren.
    Dann war plötzlich die Hölle los!
    ***
    Tanja war auf den Angriff gefaßt. Die Szene erinnerte sie an die Geschehnisse in jener Nacht, als sie selbst ein Opfer der Blutsauger wurde. Damals, als sie vor den Vampiren des Albino floh, der sie selbst zu einer Sklavin machen wollte…
    Auch damals waren sie von überall zugleich gekommen, hatten angegriffen. Sie hatte sich zur Wehr gesetzt, war ihnen aber unterlegen. Wie würde es diesmal ausgehen?
    Instinktiv fuhr sie zusammen, als der grelle Pfeiflaut erklang, und duckte sich. Der erste Vampir flog wie ein Pfeil dicht über sie hinweg. Sie wußte, daß die Vampire ihr gegenüber eine andere Taktik einschlagen mußten als sonst. Sie war selbst eine Vampirin geworden. Um sie auszuschalten, würden sie sie töten müssen.
    Doch konnte ein Vampir den anderen töten?
    Die anderen rammten sie jetzt, verwandelten sich im Augenblick des Berührungskontaktes in ihre menschlichen Gestalten zurück. Hände wie Stahlklauen griffen nach ihr, während sie gezielte Karateschläge auszuteilen begann. Den Aktenkoffer ließ sie dabei nicht los, sondern benutzte ihn als zusätzliche Schlagwaffe.
    Die Vampire taumelten zurück, doch dann hatten sie ihre erste Überraschung überwunden, setzten wieder nach.
    Zamorra! Wann griff er ein?
    Er mußte telepathischen Kontakt mit ihr gesucht haben, denn von irgendwoher aus dem Verborgenen erreichte sie sein Gedankenstrahl: Nicht, bevor »Satan« erscheint!
    Er hatte recht. Um den Dämon ging es vordringlich, dem Vasallen
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