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0136 - Clan der Vampire

0136 - Clan der Vampire

Titel: 0136 - Clan der Vampire
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Umwandlungsprozeß unterliege, doch wozu dieser führt, vermag ich nicht einmal zu ahnen.«
    Zamorra sah sie prüfend an.
    Sie fuhr fort zu berichten, was sie an sich selbst beobachtet hatte. Die immer mehr schwindende Fähigkeit, sich in eine Fledermaus zu verwandeln -nur die Schwingen entstanden noch -, die Abneigung gegenüber anderen Vampiren, die sie unterbewußt als böse einstufte… Und das fehlende Verlangen nach Blut! Ja, es schien fast, als empfände sie Ablehnung gegenüber dem roten Saft, der sie in ihr neues Leben zurückgerufen hatte.
    »Eigenartig«, murmelte der Professor. »Doch es stimmt mit der Neutralität des Amuletts überein. Du bist alles andere, aber keine Vampirin mehr.«
    Sie grinste ihn hilflos an und ließ die Fangzähne wachsen. »Was denn dann, Meister des Übersinnlichen?«
    »Vielleicht kann ich es in Erfahrung bringen«, murmelte Zamorra und drehte das Amulett in den Händen. Das Kreuz, hatte sie berichtet, hatte in ihren Händen unerträglichen Schmerz ausgelöst, ihr aber sonst nicht zu schaden vermocht… Blitzschnell schlug er zwischen ihr und sich das Kreuzzeichen.
    Unmerklich nur kam ihr Zusammenzucken. Doch ein wirklicher Vampir, ein Angehöriger des Schattenreiches, hätte anders reagiert, völlig anders!
    Da entschloß Zamorra sich zu einem Experiment. Er handelte völlig überraschend, so schnell, daß selbst das Unterbewußtsein der Vampirin nicht mehr schnell genug reagieren konnte.
    Ein silberheller Lichtstrahl berührte, vom Amulett ausgehend, ihre Stirn und ihre Augen.
    Im nächsten Moment war sie hypnotisiert und stand in Zamorras Bann.
    ***
    »Was soll das?« fragte Carohn. »Glauben Sie, daß wir damit weiterkommen?«
    Zamorra sah ihn an. »Vielleicht«, erwiderte er. »Zum einen möchte ich wissen, was mit dieser Frau geschieht. Zum anderen kann es sein, daß in ihr eine Hemmschwelle aufgebaut worden ist, die sie ungewollt daran hindert, etwas über ›Satan‹ auszusagen. Dem weiche ich durch die Hypnose aus. Außerdem - Zeit verlieren können wir ohnehin nicht mehr. ›Satan‹ ist für uns noch nicht greifbar!«
    »All right. Machen Sie, was Sie für richtig halten…«, lenkte Carohn ein.
    Zamorra beugte sich etwas vor. Seine Hand legte sich auf Tanja Semjonowas Stirn. Carohn glaubte, eine pulsierende Energiestraße zu sehen, die sich von Tanjas Kopf über Zamorras Arm bis zum Kopf des Professors aufspannte. Doch als er genauer hinsah, war das Pulsieren nicht mehr zu erkennen. Wahrscheinlich eine Sinnestäuschung, dachte er.
    Unterdessen flössen Informationen. Zamorra drang mit seinen schwachen Para-Kräften in das Unterbewußtsein der Vampir-Lady ein und wurde dabei vom Amulett unterstützt.
    Eine Barriere war vor ihm, der telepathische Schutzschild der Vampirin!
    Einem Dolch, gleich stieß er vor, durchbrach sie und glaubte im nächsten Moment, inmitten eines Hexenkessels zu stehen.
    Ein Hexenkessel aus Para-Energie!
    Para-Kräfte, wie er sie noch nie erlebt hatte, waren in dem Gehirn dieser Frau verborgen. Geradezu fluchtartig zog er sich vor diesem gewaltigen Potential zurück und begriff dabei, woran es lag, daß sie keine normale Vampir-Kreatur war.
    Tanja Semjonowa hatte mit einem normalen Vampir nichts mehr zu tun!
    Ihre Para-Kräfte, schon vor der Infizierung mit dem magischen Keim latent vorhanden, hatten durch die Konfrontation mit Schwarzer Magie in ihrer natürlichen Entwicklung einen Sprung gemacht. Eine Mutation auf geistiger Ebene! Der magische Keim hatte den Ausschlag für diese sprunghafte Weiterentwicklung gegeben und damit gleichzeitig für seine eigene Auslösung gesorgt. Denn die sich blitzartig entfaltende Para-Kraft hatte das Untote aus ihrem Körper förmlich zersetzt, vernichtet. Nur die Fähigkeiten, die ihr Unterbewußtsein als nutzbar erkannt hatte, waren geblieben.
    Doch sie selbst wußte nicht, was in ihr vorging! Sie hatte keine Kontrolle über ihr Unterbewußtsein und die sich darin entfaltenden Para-Kräfte. Wahrscheinlich wußte sie nicht einmal, welche Kräfte sie entfesseln konnte, über welche Fähigkeiten sie jetzt verfügte.
    Aber es war etwas anderes noch, das sie für Zamorra zu einem Novum der Parapsychologie und Dämonologie werden ließ. Es war das Phänomen, daß ein Wesen vom Vampir zum normalen Menschen geworden war - sofern man bei diesem weiblichen Para-Giganten noch von normal reden konnte. Die Rückverwandlung, seit Jahrtausenden ein unmöglicher Traum aller Kämpfer für die Kräfte des Guten, war es, die
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