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0135 - Die unheimliche Gräfin

0135 - Die unheimliche Gräfin

Titel: 0135 - Die unheimliche Gräfin
Autoren: A.F. Morland
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durch eine andere Tür, setzten den Rundgang durch das unheimliche Verlies fort, ohne aber das Mädchen finden zu können, das so flehentlich um Hilfe gerufen hatte.
    Thorley de Hory blieb stehen und kratzte sich hinter dem Ohr. »Wenn ich den Schrei nur allein gehört hätte, würde ich nun denken, ich hätte ihn mir nur eingebildet. Aber wir haben ihn alle drei vernommen…«
    »Haben wir uns im gesamten Verlies umgesehen?« fragte Zamorra.
    »Ja.«
    »Gibt es hier unten keine Geheimgänge?« fragte Nicole.
    De Hory hob die Schultern. »Möglich wär’s. Aber mir sind keine bekannt.« Er schaute den Professor ratlos an. »Was machen wir jetzt?«
    »Ich schlage vor, Sie zeigen uns den Rest des Schlosses«, erwiderte Zamorra.
    Sie verließen das Verlies.
    Alle drei spürten Jorma Maduses Nähe, aber der Geist der unheimlichen Gräfin zeigte sich nicht. Sie ließ die unerwünschten Schloßbesucher auch nicht von ihren Dienern attackieren.
    Aber sie hatte Zamorra, Nicole und de Hory auf Schritt und Tritt unter Kontrolle.
    Der Professor prägte sich die Charakteristika sämtlicher Räume ein. Eine genaue Ortskenntnis erschien ihm äußerst wichtig zu sein, denn er war entschlossen, schon bald Watford Castle einen zweiten Besuch abzustatten.
    Darauf wollte er sich aber zuvor so gründlich wie möglich vorbereiten, denn er hatte zu spüren bekommen, daß hinter Jorma Maduse eine gefährliche Macht stand.
    In jedem Raum strömte ihm die Kraft des Bösen entgegen. Es würde nicht leicht sein, die unheimliche Gräfin zu stellen und zu vernichten.
    Aber Zamorra wollte nichts unversucht lassen, um dieses Ziel zu erreichen. Vermutlich wußte Jorma Maduse, daß er die Absicht hatte wiederzukommen. Deshalb attackierte sie ihn und die anderen jetzt noch nicht.
    Sie schien sich ihre Angriffe für später aufzuheben - wenn Professor Zamorra Watford Castle allein aufsuchte!
    Sie gelangten wieder in den Rittersaal. Der Hellseher wandte sich zu Zamorra um. »Haben Sie’s gemerkt, Professor?«
    »Was?«
    »Jorma Maduse ließ uns keine Sekunde aus den Augen.«
    »Sie beobachtet uns auch jetzt noch«, behauptete der Parapsychologe.
    Nicole Duval ließ ihren Blick schweifen. Obwohl nicht das geringste geschehen war, war die unheimliche Atmosphäre in diesem Schloß nicht zu überbieten.
    »Man müßte sie zwingen, sich zu zeigen«, sagte Thorley de Hory.
    Zamorra nickte. »Das werde ich tun. Ein andermal. Lassen Sie uns nun nach Dunstable zurückkehren. Ich habe einige wichtige Vorkehrungen zu treffen, ehe ich auf dieses Schloß zurückkomme.«
    Jorma Maduse hatte Zamorras Worte mit Sicherheit vernommen. Der Professor hatte dies beabsichtigt, damit sie sich auf seinen Besuch vorbereitete und die Bürger von Dunstable in der nächsten Zeit in Ruhe ließ.
    Thorley de Hory schloß sämtliche Türen gewissenhaft ab.
    Wenig später setzten sie sich in den flaschengrünen Mercedes 300 D. Der Hellseher startete den Motor.
    Er ließ den Wagen anrollen, während der Sturm über die hohen Baumwipfel hinwegpeitschte. Die Wolken vermochten das Wasser nicht mehr länger zu halten. Die Schleusen des Himmels öffneten sich.
    Rauschend stürzte der Regen herab. Die schweren Tropfen fielen so dicht, daß sie einen undurchdringlichen Vorhang bildeten.
    Das Wasser prasselte ungestüm auf das Wagendach. Die tickenden Scheibenwischer wurden mit dieser Flut kaum fertig.
    Thorley de Hory schaltete das Abblendlicht ein. Er lenkte den Mercedes vorsichtig in die graue Regenwand hinein.
    Plötzlich veränderte sich das Fahrverhalten des Wagens. Der Mercedes wurde schneller, ohne daß de Hory mehr auf das Gaspedal gedrückt hätte.
    Ein greller Blitz zerfetzte das Grau des sintflutartigen Regens. Gleich darauf war ein brüllender Donner zu hören, der den Mercedes zum Vibrieren brachte.
    In der Regenwand tauchten grauenerregende Fratzen auf. Eberartige Zähne blitzten. In haßerfüllten Augen flackerte das Feuer der Hölle.
    Doch diese grausigen Visagen waren immer nur für einen Sekundenbruchteil zu sehen. Danach lösten sie sich sofort wieder auf, machten anderen schrecklichen Erscheinungen Platz.
    Schneller, immer schneller fuhr der Mercedes die schlechte, enggewundene Straße hinunter.
    »Professor!« rief Thorley de Hory aufgeregt, während der Wagen in tiefe Schlaglöcher rumpelte, wodurch die Insassen kraftvoll hin- und hergeworfen wurden. »Wir kriegen immer mehr Tempo drauf, und ich kann nichts dagegen tun! Die Bremsen greifen nicht!«
    »Handbremse!«,
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