Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0135 - Die unheimliche Gräfin

0135 - Die unheimliche Gräfin

Titel: 0135 - Die unheimliche Gräfin
Autoren: A.F. Morland
Vom Netzwerk:
rief Zamorra.
    Der Hellseher griff sofort danach. Er zog sie an, doch der Mercedes reagierte nicht darauf.
    De Hory wurde bleich.
    »Versuchen Sie, mit dem Motor zu bremsen!« riet ihm Zamorra.
    Thorley de Hory trat hastig auf das Kupplungspedal. Er riß den Schalthebel aus dem zweiten Gang und wollte sofort den ersten Gang einlegen.
    Aber sobald sich der Hebel in Leerlaufstellung befand, ließ er sich nicht mehr weiterbewegen. In keine Richtung!
    Der Hellseher schluckte schwer. Mit weit aufgerissenen Augen starrte er durch die Frontscheibe.
    Grau war sein Gesicht, und sein Herz hämmerte wie toll in seiner Brust. Nicole Duval saß im Fond des Wagens.
    Sie stemmte ihre Knie gegen den Vordersitz und stützte sich links und rechts mit den Händen ab. So wartete sie auf die Katastrophe, die ihrer Meinung nach nicht ausbleiben konnte.
    Thorley de Hory kurbelte wie verrückt am Lenkrad. Die Lenkung war zum Glück noch intakt. Da die Sicht denkbar schlecht war, sah der Hellseher die Kurven immer erst dann, wenn der Mercedes sie bereits erreicht hatte.
    Wenngleich de Hory die Strecke unter normalen Umständen sogar im Schlaf hätte fahren können, so war er im Augenblick jedoch so sehr aus der Fassung, daß er keine Ahnung mehr hatte, wo er sich nun eigentlich befand.
    Der Wagen erreichte ein besorgniserregendes Tempo.
    Den Insassen war längst klar, daß alles, was passierte, ein Werk der unheimlichen Gräfin war.
    Zamorra versuchte, ihren verderblichen Einfluß auf die Technik mit einer magischen Formel zunichte zu machen.
    Für einen kurzen Moment griffen die Bremsen. Aber dann verstärkte Jorma Maduse ihre teuflische Kraft, und der Mercedes schoß mit großer Geschwindigkeit auf die nächste Kurve zu.
    »An die Felswand mit dem Wagen!« schrie Zamorra. »Los, de Hory! Tun Sie, was ich sage! Steuern Sie den Mercedes in spitzem Winkel an die Felswand! Lassen Sie ihn an ihr entlangschlittern! Nur so können Sie das Fahrzeug noch abfangen!«
    Der Hellseher riß das Steuer sofort nach links. Augenblicke später hatte der Wagen Kontakt mit der schroffen Steinwand.
    Das Blech kreischte. Zierleisten wurden abgerissen. Der Außenspiegel wurde zertrümmert. Die Türgriffe flogen davon…
    Aber der Wagen wurde gebremst. Ein schwerer Unfall blieb den Insassen erspart. Mit einem Ruck blieb der Mercedes schließlich stehen.
    Nicole Duval wurde nach vorn gerissen. Sie prallte gegen die Lehne des Beifahrersitzes, blieb aber unverletzt.
    Thorley de Hory nahm die Hände vom Lenkrad. Er hob sie hoch und sagte heiser: »Sehen Sie, wie ich zittere, Professor. Teufel, es hätte nicht viel gefehlt, und Jorma Maduse wäre uns für immer losgewesen.«
    Krachend schlug der Blitz in einen der umstehenden Bäume, und in den darauffolgenden Donner mischte sich das schrille, gemeine Lachen der unheimlichen Gräfin, die soeben eine Kostprobe ihrer gefährlichen Fähigkeiten gegeben hatte.
    Zamorra starrte grimmig nach draußen.
    Jorma Maduse war zwar mächtig, aber sie war bestimmt genauso besiegbar wie jeder andere Spuk auch.
    Der Professor war zuversichtlich, eine Möglichkeit zu finden, mit der unheimlichen Gräfin fertig zu werden.
    De Hory mußte eine Zigarette rauchen, damit sich seine aufgepeitschten Nerven wieder einigermaßen beruhigten.
    Das Unwetter nahm an Heftigkeit zu. Aber dafür war Jorma Maduse nicht verantwortlich. In der dunkelgrauen Regenwand zeigten sich keine häßlichen Gesichter mehr.
    Obwohl die Natur wie verrückt um den Wagen herum tobte, waren keine bösen Kräfte mehr im Spiel. Jorma Maduse hatte sich auf ihr Schloß zurückgezogen.
    Zamorra riet dem Hellseher zu versuchen, den Mercedes wieder in Gang zu bringen. Der Motor war abgestorben.
    Thorley de Hory startete ihn. Die Maschine lief leise und rund. Der Schalthebel ließ sich wieder bewegen.
    De Hory legte den Rückwärtsgang ein. Er gab mit Gefühl Gas, doch die Räder griffen nicht. Die Wassermassen hatten die Straße aufgeweicht.
    Dadurch wühlten sich die Pneus immer tiefer in den Schlamm. Es nützte alles nichts. Zamorra mußte hinaus in den strömenden Regen.
    Entschlossen stieß er den Wagenschlag auf. Das Wasser klatschte ihm wie aus Eimern geschüttet ins Gesicht.
    Er stemmte sich gegen die Motorhaube. Ein Bein stützte er an der Felswand ab. Seine Muskeln spannten sich.
    Triefnaß war er bereits. Das kalte Wasser rann ihm sturzbachähnlich in den Hemdkragen. Er scherte sich nicht darum.
    Während de Hory wieder Gas gab, drückte Zamorra mit aller ihm zur
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher