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0131 - Das Versteck in der Zukunft

Titel: 0131 - Das Versteck in der Zukunft
Autoren: Unbekannt
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die Lichtflecken ringsum, und an ihrer Stelle tauchten graue Wände auf. Zum erstenmal seit einem halben Jahr hatte Meech wieder festen Boden unter den Füßen. Er stand in einem langen Gang, dessen metallene Wände im Schein greller blauer Lampen matt glänzten. Der Gang war leer, soweit Meech sehen konnte. Aber von überall her drang leises Summen an seinen akustischen Wahrnehmungssektor. Der Boden vibrierte ständig. Wo auch immer er sich jetzt befand, der Platz steckte voller Betriebsamkeit. Der Zustand der Metastabilität war also beendet. Er befand sich jetzt in einem stabilen System. Er bezweifelte nicht, daß es, was die Richtung des Zeitvektors anging, das gleiche war wie das, aus dem er vor sechs Monaten gekommen war. Er dachte darüber nach, wie er sich jetzt verhalten solle. Vorsichtig bewegte er sich den Gang entlang. In den Wänden waren eine Reihe von Gegenständen untergebracht, deren Zweck Meech nicht enträtseln konnte. Die Technik seiner neuen Umgebung war ihm völlig fremd. Es gab jetzt keinen Zweifel mehr daran, daß er in einen Stützpunkt oder ein Raumschiff hineingeraten war, das einer der beiden fremden Rassen gehörte.
    Seinen Kodesender hatte er ausgeschaltet. Er brauchte sie nicht unnötig auf sich aufmerksam zu machen. Er hatte auch so Schwierigkeiten genug. Er ging etwa fünfzehn Meter weit und erreichte die Mündung eines Seitenganges. Er war nur schwach .beleuchtet. Im Hintergrund hörte Meech summendes Gerassel. Er blieb eine Weile stehen und bemerkte, daß das Geräusch näher kam. Das Streufeld einer kräftigen Maschine machte sich in seinen Empfangsgeräten immer stärker bemerkbar.
    Meech blieb stehen. Das Geräusch konnte Gefahr bedeuten.
    Aber auf der anderen Seite mußte er herausfinden, was hier vorging, wenn er jemals mit der neuen Umgebung zurechtkommen wollte.
    Er spürte deutlich, wie die Wärme in seinen Körper zurückkehrte und die Geräte ihre alte Reaktionsfähigkeit wiedergewannen. Für menschliche Verhältnisse war es im Gang nicht besonders warm.
    Die Temperatur lag um minus vierzig Grad Celcius. Für Meech war das immer noch zweihundert Grad wärmer als an dem Ort, an dem er sich noch vor ein paar Minuten befunden hatte. Die Schwerkraft, stellte er fest, war höher als an Bord irdischer Raumschiffe. Die Wesen, die das Schiff gebaut hatten, kamen von einer Welt höherer Gravitation. Diese Betrachtungen beanspruchten ihn nur den Bruchteil einer Sekunde. Sofort danach richtete er seine Aufmerksamkeit wieder auf den halbdunklen Seitengang. Er konnte jetzt einen Umriß wahrnehmen. Er sah einen schiefkantigen Kasten, der sich mit mäßiger Geschwindigkeit auf ihn zuschob. Er war etwa anderthalb Meter hoch, und die Anordnung seiner Kanten und Flächen entbehrte jeder Symmetrie. Meech erinnerte sich an das Kastenraumschiff, das sie von der BOBXXI aus beobachtet hatten. Es bestand kein Zweifel daran, daß der Kasten dort vor ihm derselben Technik entsprungen war. Wahrscheinlich war es ein Roboter. Meech konnte das Geräusch jetzt identifizieren, das er verursachte. Er rollte auf Ketten, daher kam das Rasseln. Meech postierte sich so, daß das Maschinenwesen ihn sofort bemerken mußte. Der Erfolg war verblüffend. Das Rasseln hörte sofort auf.
    Der Kasten blieb reglos liegen, und eine halbe Sekunde später fauchte ein Strahl weißglühender Energie dicht an Meech vorbei.
    Meech wäre getroffen worden. Aber im letzten Augenblick empfing er den positronischen Impuls, mit dem der Kasten seinen Waffen Feuerbefehl erteilte und reagierte darauf. Er wich hinter die Ecke des Seitenganges zurück. Der Kasten fing wieder an zu rasseln und kam näher. Meech machte sich schußbereit. Als der metallene Boden unter seinen Füßen von dem Gewicht der Maschine stärker zu zittern begann, nahm er einen kurzen Anlauf und schoß blitzschnell zur gegenüberliegenden Seite hinüber. In der Hundertstelsekunde, in der der Seitengang offen vor ihm lag, feuerte er auf das rasselnde Ungetüm. Drüben wandte er sich sofort um und machte sich zu einem zweiten Sprung bereit. Er hörte kein Rasseln mehr, und der Empfang des Streufeldes war undeutlicher geworden. Trotzdem handelte Meech vorsichtig und bedachtsam. Erst als ein Schwall grauen Rauchs aus der Gangöffnung hervordrang, verließ er seine Deckung. Der schiefe Kasten war auf die Seite gestürzt und streckte eine seiner Kettenlaufflächen schräg in die Höhe. Meechs Strahlschuß hatte eine der Seitenplatten zerrissen und war dem Robot in die
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