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0131 - Das Versteck in der Zukunft

Titel: 0131 - Das Versteck in der Zukunft
Autoren: Unbekannt
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und von da an war er in der Lage, durch fortwährende Beobachtung festzustellen, in welcher Richtung und wie schnell er sich bewegte. Er ermittelte auch die eigenbezüglichen Koordinaten der Lichtflecken und verglich sie mit den Werten, die sie nach dem galaktischen Sternenkatalog haben sollten, indem er von seinem System in das galaktozentrische umrechnete. Dabei machte er eine Entdeckung. Die Lichtflecken der fremden Milchstraßenlagen im großen und ganzen da, wo Meech sie erwartete. Wenn er seine Rechnungen aber noch einmal verfeinerte, wie er es immer tat, dann stellte er in jedem einzelnen Falle fest, daß es eine winzige, aber feststellbare Abweichung gab.
    Er kannte die Geschwindigkeit, mit der er sich relativ zu den einzelnen Lichtflecken bewegte. Sie war zu klein, um einen deutlichen relativistischen Effekt hervorzurufen. Es mußte an etwas anderem liegen. Er machte das ds-nach-dt-Experiment. In Wirklichkeit war er sich der Tatsache nicht bewußt, daß er ein Experiment anstellte. Das Gerät, das den Versuch durchführte, war in seinen Körper eingebaut. Es funktionierte nach folgendem Prinzip: Effekte, die von einer Geschwindigkeit abhängen, sind gleichzeitig eine Funktion der Richtung, in der die Zeit des Systems abläuft, in dem das Experiment stattfindet. Man setze zum Beispiel eine kleine Kugel aus elektrisierbarem Material auf einen geraden Draht, so daß der Draht der Kugel als Schiene dient. Dann lege man längs des Drahtes ein elektrisches Feld an.
    Es wird die Kugel zunächst beschleunigen, und wenn die Reibungskraft, die der Draht auf die Kugel ausübt, dem Betrag nach gleich groß ist wie die Kraft des elektrischen Feldes, dann wird die Kugel sich mit einer konstanten Geschwindigkeit bewegen. Dieser Versuch wird von zwei Leuten in zwei verschiedenen Systemen ausgeführt. Ihre Uhren bewegen sich gegenläufig. Trotzdem werden sie, wenn sie ihre Versuchsergebnisse miteinander vergleichen, dieselben Naturgesetze für die Bewegung der Kugel herausgefunden haben.
    Anders wird die Sache, wenn die beschleunigende Kraft des elektrischen Feldes von irgendeiner Geschwindigkeit abhängt. Der Draht kann sich zum Beispiel schwingend nach oben und unten bewegen. Der Feldgenerator ist mit dieser Bewegung so gekoppelt, daß er im System Iein um so stärkeres Feld erzeugt, je schneller sich der Draht in die Höhe bewegt, und ein um so schwächeres, je schneller der Draht sinkt. Der Mann im System II baut den gleichen Versuch auf. Nach Ausführung des Experiments vergleichen die beiden ihre Ergebnisse. Im System Ihat sich die Kugel auf dem Draht um so schneller bewegt, je schneller der Draht stieg. Im System II war ihre Geschwindigkeit um so größer, je schneller der Draht sank. Befriedigt registrieren die beiden Männer den Erfolg. Sie haben festgestellt, daß ihre Uhren in entgegengesetzter Richtung laufen, daß ihre Systemzeiten sich einander entgegengesetzt bewegen. Mit einem Wort, daß t=II ist.
    Meech Hannigan trug in seinem Metallkörper keinen Draht und keine elektrisierbare Kugel. Die Kugel wurde durch einen Strom von Ionen ersetzt. Anstelle des Drahtes bewegte sich die ganze Versuchsanordnung auf- und abwärts. Das Ergebnis wurde in „Grad Abweichung vom Normalergebnis" angegeben. Zweimal zehn hoch minus vier, las Meech ab, im Bogenmaß. Der Phasenwinkel, den sein jetziger Zeitvektor mit dem Zeitvektor im galaktischen System bildete; betrug also um ein geringes weniger als eine Bogenminute. Das war nicht viel. Aber eigentlich kam es auf den Betrag des Phasenwinkels auch gar nicht an. Wichtig war, daß der Winkel von Null verschieden war. Denn das bedeutete, daß Meech sich in einem anderen System befand. Wenn er jetzt seine Funkgeräte in Betrieb setzte, würde ihn niemand hören.
    Wenigstens die Leute nicht, denen er sich bemerkbar machen wollte. Sie lebten in einem anderen System. Dies alles hatte Meech Hannigan schon zu Beginn seines unfreiwilligen Aufenthaltes im Weltraum festgestellt. Er war auch noch zu anderen Schlüssen gekommen. Der Transmitter der BOB-XXI hatte weder die Kraft gehabt, ihn zweihundertvierzigtausend Lichtjahre weit zu befördern, noch wäre er in der Lage gewesen, ein Transportobjekt stabil in ein anderes Universum zu tragen.
    Andere Effekte mußten mit hineingespielt haben. Und logischerweise konnte Meech nichts anderes annehmen, als daß die Ereignisse kurz vor der Explosion der BOB-XXI etwas damit zu tun hatten. Warum befand er sich gerade an dieser Stelle? Gab es in der
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