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0131 - Das Versteck in der Zukunft

Titel: 0131 - Das Versteck in der Zukunft
Autoren: Unbekannt
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zurück, stellte Meech fest. Die Schüsse waren ungezielt. Sie fuhren weit vor ihm in die Decke oder den Boden. Das Metall unter seinen Füßen wurde heiß. Meech wartete geduldig. Wenn er sich nicht mehr rührte, glaubten sie vielleicht, sie hätten ihn schon erwischt. Aber das Feuer hielt an. Die Einschläge kamen näher.
    Die fremden Wesen besaßen keine Möglichkeit selbständig zu handeln, erkannte Meech. Sie hatten keine eigene Taktik, keine Spur davon, Er würde sich wehren müssen, wenn er überleben wollte. Er feuerte noch einmal zwei Salven. Gepolter und Gedröhn antworteten ihm. Der Qualm wurde noch dichter, und Meechs Körpertemperatur erhöhte sich auf zweihundert Grad Celcius. Aber das gegnerische Feuer hielt an. Meech wußte, daß sie auf beiden Seiten mehr Angreifer aufgestellt hatten, als er mit seiner Waffe beseitigen konnte. Er hatte Zeit gewonnen, weiter nichts. Früher oder später würden sie ihn fassen. Er fühlte sich allerdings verpflichtet, so viele von ihnen wie möglich mit sich in den Tod zu nehmen. Diese Verpflichtung war ihm von seinen Konstrukteuren einprogrammiert. Er feuerte jetzt unaufhörlich. Eine Salve hierhin, die andere dorthin. Die Wände des Ganges begannen zu glühen.
    Der Boden warf Blasen. Die Druckwellen schwerer Explosionen fegten durch die Luft. Meech hatte Mühe, seinen Stand zu halten.
    Mit maschinenhafter Hartnäckigkeit trug der Gegner seinen Angriff weiter vor. Die Zahl der Opfer kümmerte ihn nicht. Die hinteren Reihen stiegen über die Körper der Zerstörten und gewannen schrittweise an Boden. Die beiden Fronten, die Meech in die Zange nahmen, waren nur noch sechs Meter voneinander entfernt.
    Jede Hundertstelsekunde rechnete Meech damit, daß der tödliche Schuß ihn traf. Er befand sich ohnehin schon in. einem Zustand äußerst geringer Wahrscheinlichkeit. Er wunderte sich, daß er noch lebte. Ein Strahlschuß pfiff ihm über die rechte Schulter. Der Impuls, den ihm die elektromagnetische Energie mitteilte, riß ihn nach hinten. Polternd stürzte sein plastikmetallener Körper zu Boden, rollte sich blitzschnell zur Seite und kam wieder auf die Beine. Keine ernsthafte Verletzung, registrierte Meechs Verstand sachlich. Fünf Gramm Metallplastik durch Abschmelzen verloren. Er schoß weiter. Wenn sie ihn jetzt nicht bald trafen, dann würde er sich ergeben müssen, weil der Lauf seiner Waffe weich zu werden begann. Aber sie würden ihn treffen. Sie mußten! Es gab keine andere Möglichkeit. Blendende Helligkeit blitzte vor ihm auf. Meechs mechanische Lider schlossen sich automatisch. Das optische System durfte nicht überlastet werden. Das Sensorsystem war in höchstem Alarmzustand. Es suchte nach der Wirkung, die der Schuß hinterlassen haben mußte. Aber es fand keine. Dafür stellte es fest, daß die Körpertemperatur rapide sank. Und nach ein paar Millisekunden positronischer Verwirrung erkannten die Wahrnehmungseinheiten, daß von den verworrenen Streufeldern der gegnerischen Truppe nichts mehr zu spüren war.
    Meech öffnete die Augen. Wiederum hatte seine Kombinatorik eine Reihe vorschnell für sicher gehaltener Informationen zu löschen. Dies war nicht mehr der heiße Gang im Innern eines Riesenraumschiffs, in dem ein heftiger Kampf tobte. Dies war der Raum, den Meech schon kannte. Das kalte, leere Weltall mit den verwaschenen Lichtflecken. ringsum. Meech maß den Phasenwinkel des Zeitvektors. Er hatte wieder den alten Wert, zweimal zehn hoch minus vier im Bogenmaß. Meech konnte die Wahrscheinlichkeit des Vorganges, der ihn im letzten Augenblick aus der Gefahrenzone- gebracht hatte, nicht erreichen. Auf jeden Fall war sie winzig klein. Meech schaltete auf terranische Terminologie und speicherte die Erinnerung an seine Rettung als die Erinnerung an ein Wunder.
    Die VOLTA hatte den Auftrag bekommen, Arkon II anzufliegen, die Handelswelt der Dreiplanetenkonstellation, die das Herz des arkonidischen Reiches bildete. Oberst Nike Quinto war angewiesen worden, auf irgendeinem Hafen zu landen. Er hatte diesen Befehl nicht verstanden. Aber er fing an zu begreifen, als er Landeerlaubnis auf Arkon II zu bekommen versuchte. „Raumhafen Vorpan an Schiff VOLTA von Terra. Alle Landebahnen zu hundert Prozent belegt. Wir verweisen an Nachbarhafen Pallida." Die VOLTA flog Pallida an, zweihundert Kilometer weiter nordwestlich.
    Commander Rex Ellington bat Pallida um Landeerlaubnis. Die Robotzentrale antwortete.
    „Raumhafen Pallida an Schiff VOLTA von Terra. Alle
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