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013 - Frankensteins Geburt

013 - Frankensteins Geburt

Titel: 013 - Frankensteins Geburt
Autoren: James R. Burcette
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in Verbindung gesetzt und den strikten Auftrag erteilt, alle Wünsche des Monsters zu erfüllen.
    Der Milliardär zündete sich eine Zigarre an und überlegte. Die Polizei zu verständigen, schied aus. Er wurde ständig in der
    Öffentlichkeit wegen seiner Exzentrität angeprangert und musste Rücksicht auf sein Industrieimperium nehmen. Aber er hatte andere Möglichkeiten.
    Er ließ sich mit drei Männern gleichzeitig verbinden. Einer befand sich in New York, der zweite in Los Angeles und der dritte in Baltimoore. In kurzen Stichworten erzählte er die Vorfälle und betonte, dass alles streng geheim bleiben sollte. Er formulierte seine Befehle knapp. Das Monster sollte nicht aus den Augen gelassen werden.
    Dann ließ er Dassin rufen. Er war vollkommen kühl. Die Sorge um Birgit hatte er im Augenblick aus seinem Gehirn gebannt. Er war nur noch ein eiskalter Rechner, der wie ein Computer alle Möglichkeiten und Konsequenzen durchdachte; und für ihn zählte in erster Linie sein Industrieimperium. Es war ihm klar, was es bedeutete, wenn jemals bekannt werden sollte, was sich hier im Bergschloss abgespielt hatte.
    »Nun zu Ihnen, Dassin«, sagte Heston und betrachtete den Wissenschaftler kalt.
    Dassin wetzte unruhig auf seinem Sessel herum.
    ». Wer ist dieses Monster?«
    »Das will ich lieber nicht sagen.«
    Heston griff in seine Rocktasche und holte eine kurzläufige Pistole hervor. Er legte sie vor sich auf den Tisch. Seine Stimme war kalt wie Eis.
    »Ich habe genug von Ihnen. Professor. Entweder die Wahrheit; oder Sie sind ein toter Mann. Ich schieße Sie über den Haufen. Ein bedauerlicher Unfall oder Selbstmord.«
    Dassin starrte die Pistole an, dann schluckte er. Es war ihm klar, dass Heston keine leeren Drohungen aussprach; dazu kannte er den Milliardär zu gut.
    »Ich erzähle Ihnen alles«, sagte er schnell.
    Dann sprudelte es förmlich aus dem Wissenschaftler heraus. Heston verzog nicht einmal die Miene. Als der Wissenschaftler fertig war, steckte er die Pistole ein, und Dassin lehnte sich erleichtert zurück.
    »Unsere Wege trennen sich«, sagte Heston. »Mit Ihnen will ich nichts mehr zu tun haben. Aber eine Aufgabe habe ich noch für Sie. Sie müssen das Monster unschädlich machen. Entwickeln Sie Ihren Enzephal-Moderator weiter! Es ist ziemlich klar, dass
    Garwin nach New York will. Sie fliegen sofort hin. sobald der Apparat fertig ist. Wie lange wird das dauern?«
    »Einige Stunden«, sagte Dassin.
    »Dann gehen Sie!«
    Heston sah dem Wissenschaftler schweigend nach, dann schüttelte er den Kopf. Birgit hatte recht gehabt. Dieser Mann war ein Wahnsinniger; genial bis zu einer gewissen Grenze, aber nicht normal und menschlich.
     

     

Ronald Garwin hatte bei der amerikanischen Armee eine Ausbildung als Düsenpilot genossen. Er war auch durchaus in der Lage, einen Hubschrauber zu fliegen. Es war zwar schon lange her, seit er einen dieser Brummer geflogen hatte, doch er reagierte wie ein Automat, ohne zu denken. Er flog die Kette der Cascade Mountains entlang. Birgit lag neben ihm und rührte sich nicht.
    Garwin versuchte während des Fluges seine Pläne zu durchdenken. Sein erster Schritt stand fest: er würde Rache nehmen an seinen Verwandten. Die Vorstellung, dass sie sich an seinem Vermögen bereicherten, steigerte seine Wut. Allerdings hatte er Angst, dass er wieder zu einer reißenden Bestie werden könnte. Im Augenblick fühlte er sich normal, doch er wusste, dass sich das von einem Augenblick zum anderen ändern konnte. Dann würden Kräfte seinen Geist regieren, gegen die er nicht ankämpfen konnte.
    Sein Drang nach Blut war ihm unverständlich. Mit Entsetzen dachte er daran, wie begierig er Birgits Blut getrunken hatte. Auch sein neuer Körper war ihm noch immer fremd. Am meisten störte ihn die Kunsthaut.
    Er überlegte, was er nach der Rache an seinen Verwandten tun sollte, aber er kam zu keinem Schluss.
    Birgit bewegte sich leicht. Sie erwachte langsam aus ihrer Erstarrung und begann zu überlegen. Doch ihre Gedanken gingen immer wieder im Kreis. Sie stand noch unter der Schockeinwirkung und war im Augenblick nichts anderes als ein willenloses Werkzeug des neuen Frankenstein.
    Vor sich sah Garwin den kleinen Flughafen auftauchen. Er landete und stieg aus. Zwei Männer kamen auf den Hubschrauber zu. Sie trugen blaue Overalls und blieben überrascht stehen, als sie Garwin sahen. Seine riesige Gestalt war schon furchterregend genug, und das grobflächige Gesicht, das eher wie eine Karikatur
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