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0128 - Die Hexe aus dem Fluß

0128 - Die Hexe aus dem Fluß

Titel: 0128 - Die Hexe aus dem Fluß
Autoren: Werner Kurt Giesa
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schrie sie gellend.
    »Das ist Yanaa!« Und immer wieder ihr Ruf: »Das ist Yanaa!«
    Zamorra war auch das letzte klar geworden.
    Nicht Nicole Duval hatte ihn töten wollen. Yanaa war es gewesen. Sie war in den Körper der Sekretärin geschlüpft und hatte ihn kontrolliert!
    Niemand rührte sich. Alle starrten entgeistert auf die bleiche, schwarzhaarige Gestalt, deren Augen glühten.
    Langsam drehte sich ihr Kopf, und die glühenden Augen richteten sich auf Professor Zamorra.
    »Und jetzt deine Seele!« hörte jeder die Hexe rufen.
    Du bekommst mich nicht! dachte Zamorra konzentriert. Er baute einen Gedankenblock auf, um die Hexe abzuwehren. Dabei bewegte er sich langsam vorwärts, auf den in Embryonalstellung zusammengekrümmten Mik Hansen zu, vor dessen brabbelndem Mund Schaum stand. Mik Hansen war nichts mehr. Nur noch eine leere, tote Hülle. Mit dem Vernichten seiner Seele waren auch seine ihm von Asmodis verliehenen Para-Kräfte erloschen. Nie wieder würde der Vertraute des Dämonenfürsten das werden, was er war.
    Und selbst wenn - Asmodis’ Rache würde ihn treffen, denn er hatte versagt. Zamorra lebte noch!
    Der Professor begriff das hinterhältige Winkelspiel, das der Para geplant hatte. Vor Zeugen sollte Nicole - Yanaa in Nicoles Körper - ihn, Zamorra, erschießen. Mit magischen Mitteln war der Professor nicht zu besiegen, aber eine simple Pistolenkugel konnte ihn für immer stoppen. Das mußte Nicole erledigen, die dann später als Mörderin verurteilt wurde, während Yanaa längst weiter ihr Unwesen trieb!
    Dreißig Zentimeter vor Hansens ausgestreckter Hand lag der Dhyarra-Kristall und funkelte blau. Zamorra spürte deutlich die Macht, die dieser Stein im aktivierten Zustand ausstrahlte. Dabei hielt er seinen Gedankenblock aufrecht und schirmte sich vor der Hexe ab, die jetzt versuchte, auch seine Seele zu rauben.
    Immer stärker wurden die Kräfte, die Yanaa einsetzte. Zwischen ihr und Zamorra begann die Luft plötzlich zu knistern. Winzige Fünkchen sprangen zwischen den beiden Wesen über. Die Luft begann zu brennen.
    Zamorras Schritt stoppte.
    Da lag der Kristall!
    Bücken!
    Die rechte Hand um den Kristall schließen, ihn aufheben!
    Er hielt ihn in Brusthöhe in der Hand. Und Yanaas Angriff wurde noch stärker. In der Flammenwand sah er sie nicht mehr, spürte aber die Gewalt ihres Angriffes.
    Noch höher hob er den Kristall und hielt ihn in die Flammenbahnen magischer Energien, nachdem er den Dhyarra-Stein mit einem superstarken Gedankenbefehl zum Reflektor umgeschaltet hatte. Als Yanaas Kraftstrahlen den Kristall berührten, flammte der weitgespannte blaue Blitz auf.
    Alles war aus!
    Zamorra fühlte nicht mehr, wie er bewußtlos zu Boden sank. Sah auch nicht mehr, wie Yanaa einfach verging, sich selbst auslöschte mit ihrer eigenen Energie. Die Hexe flammte auf, wurde zu einer lohenden, gleißenden Fackel, die blitzschnell erlosch, um nichts übrigzulassen. Gleichzeitig erlosch das Knistern und Flammen der gewaltigen Kräfte. Ruhe kehrte ein.
    »Aus«, hörten sie alle Morris »James« Dennessey sagen, den Butler. »Die Hexenfete ist vorbei. Wenn Mylady bitte…«
    ***
    Der Dhyarra-Kristall, das Relikt aus den Tiefen der Vergangenheit, zerstörte sich selbst im Augenblick seiner letzten Anwendung. Denn so erfahren der Mensch Zamorra auch in der Beherrschung der magischen Kräfte sein mochte - zur Beherrschung eines Dhyarra-Kristalls gehörte mehr, weit mehr Schulung. Unsachgemäße Bedienung des Kristalls zerstörte ihn, ließ ihn zu einer Staubwolke zerfallen, die verwehte…
    Und noch etwas geschah in diesen Sekunden…
    ***
    »Wir haben es so einigermaßen rekonstruieren können«, berichtete Nicole Duval. Zamorra sah in ihre Augen. Herrliche, braune Augen mit goldenen, winzigen Tüpfchen, die ihn so strahlend und verführerisch ansahen. Die Augen einer liebenden Frau.
    Trotzdem mußte er sich zurückhalten. Ungern, aber es ließ sich nicht vermeiden. Die Prellungen, die Platzwunde am Kopf und schließlich die Gehirnerschütterung beim Sturz nach dem Kampf mit der Nebelhexe Yanaa hatten ihm einen Krankenhausaufenthalt eingebracht, dem er sich nicht so einfach entziehen konnte. Hinzu kam, daß er drei Tage lang bewußtlos gewesen war. Die Ausstrahlung, die der zerfallende Kristall von sich gegeben hatte, war sehr intensiv gewesen.
    »Mik Hansen war Asmodis’ Diener. Als du bewußtlos warst und die Hexe in ihrem eigenen magischen Feuer zerstrahlte, schlug Asmodis zu. Ich sehe jetzt noch
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