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0127 - Al Capone Nummer Zwei

0127 - Al Capone Nummer Zwei

Titel: 0127 - Al Capone Nummer Zwei
Autoren: Al Capone Nummer Zwei (2 of 2)
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genau, aber nur die Äußerlichkeiten stimmen. Ja, sie war Collins Frau und Mozzos Freundin. Und Mozzo war der Mann, der unter dem Namen Bill Collins die Aufträge des Chefs erteilte. Wahrscheinlich hat er erst durch die Frau erfahren, dass Collins für dunkle Geschäfte brauchbar war. Er hat es Capone mitgeteilt, und Capone spannte den Agenten für seine Pläne ein. Mozzo hatte keine Hemmungen, seine Freundin für Capones Aufgaben einzusetzen. Erst musste sie sich an mich heranmachen, und dann, als es klar war, dass wir auf Collins aufmerksam geworden waren, befahl Mozzo ihr in Capones Auftrag, ihren ehemaligen Mann zu töten. Lil oder Amy war das einzige Mitglied der Bande, das Collins, der genau wusste, in welcher Gefahr er schwebte, noch an sich heran ließ. Wahrscheinlich wusste er nicht, dass seine Frau Anschluss an die gleiche Gang gefunden hatte, für die auch er arbeitete. Er wusste auch nicht, dass Bill der Freund seiner ehemaligen Frau war. Und dann, als die Frau ihre Aufgabe erfüllt hatte, gehorchte Mozzo brutal dem Befehl seines Chefs und tötete sie. Mit Hilfe von Ruggiero steckte er sie in den Sack, und wenn wir nicht dazwischengekommen wären, hätten sie die Leiche, beschwert mit irgendwelchen Steinen oder Eisenstücken, in den Michigan-See geworfen. So hat es sich abgespielt, Dan. Jede Tat war ein kalter, überlegter Mord. Nichts da von Eifersucht und Affekthandlungen.«
    Ich zuckte mit den Achseln.
    »Leider wissen wir es nur, aber wir können es nicht beweisen. Die Geschworenen würden sich an den äußeren Umständen orientieren. Sie werden an die Eifersucht glauben, und was hat der Chef mit der Eifersucht seiner Leute zu tun? - Nichts! Capones Freispruch wäre so sicher, dass Sie Wetten von eins zu tausend darauf annehmen können, ohne Angst um Ihr Geld haben zu müssen.«
    »Er wird also freigelassen werden?«, fragte Dan.
    »Ja, in ein paar Stunden. Die Kaution wird nicht verfallen, denn er wird nicht fliehen. Er hat es nicht nötig.«
    Vier Tage waren nach der Freilassung Al Capones Nr. 2 vergangen. Die Zeitungen hatten sich schon wieder darüber beruhigt. Terrigan und ich versuchten einen Anfang in dem Gespinst von Verbrechen, Erpressung, Drohung und Furcht zu finden, mit dem Capone die Stadt überzogen hatte.
    Wir wussten, dass der Gangster-König einen großen Teil seines Einkommens aus den Schutzgeldern bezog, die er den Ladenbesitzern abpresste.
    Wir bemühten uns, die Geschäftsbesitzer, die noch nicht durch jahrelangen Terror eingeschüchtert waren, für eine Zusammenarbeit mit uns zu gewinnen, aber wir hatten wenig Glück damit. Die Leute bezahlten lieber, als dass sie sich die Schaufenster, die Knochen und gar den Schädel einschlagen ließen.
    An einem Morgen hielten wir uns im Wachraum des 49. Reviers auf. Der Bezirk des Reviers grenzte an das eigentliche Schlachthofviertel. In diesem Bezirk hatte Capones Aufstieg begonnen. Hier waren jegliche Bemühungen, seine Macht zu brechen, fast im Vorhinein zur Erfolglosigkeit verurteilt.
    Wir standen im Hintergrund des Raumes und sprachen mit Lieutenant Reginald, dem Chef des Reviers.
    Ein Mann betrat den Raum, der durch eine Barriere in zwei Hälften getrennt war. Er ging zum Pult des wachhabenden Sergeant und sagte artig: »Guten Tag!«
    Der Sergeant blickte auf. »Sie wünschen, Mister?«
    »Kann ich bei Ihnen ’ne Anzeige zu Protokoll geben?«
    »Immer zu! Was gestohlen worden?«
    Der Mann zeigte eine Reihe weißer Zähne.
    »No, eigentlich nicht. War ’ne komische Sache. Erst dachte ich, es sei ohne Bedeutung, aber dann dachte ich, es wäre doch besser, wenn ich euch Cops Bescheid sage.«
    »Mal der Reihe nach«, sagte der Cop und zückte den Kugelschreiber. »Ihr Name?«
    »Frank Heller!«
    »Von hier?«
    »Wie Sie es nehmen wollen, Sergeant. Ich wohne jetzt in Chicago, und ich denke, hier ein paar Jahre zu bleiben. Aber geboren bin ich in Alabama.« Er lohnte sich an die Balustrade. »Sehen Sie, Sergeant, in Alabama ist nicht viel los. Eine Menge Arbeit, aber wenig Geld. Also kratzte ich meine paar Scheine zusammen, verkaufte das Häuschen, das mir meine Eltern hinterlassen hatten und machte mich auf die Socken. Wusste nicht recht, was ich mit meinem Kies anfangen sollte. Da las ich ’ne Anzeige in der Zeitung: Gelegenheitskäufe in ganz Amerika. Gut gehendes Lokal in lebhafter Gegend Chicagos zu verkaufen. Beste Kundschaft. Nur viertausend Dollar erforderlich. Viertausend Dollar waren ziemlich genau die Summe, über die ich
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