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0127 - Al Capone Nummer Zwei

0127 - Al Capone Nummer Zwei

Titel: 0127 - Al Capone Nummer Zwei
Autoren: Al Capone Nummer Zwei (2 of 2)
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trotz der frühen Stunde, mit offensichtlichem Genuss.
    »Guten Morgen, Mr. Cotton«, sagte er und stieß Rauchringe in die Luft.
    »Sie haben uns erwartet, Capone?«
    »Wie Sie sehen, Cotton. Wenn ich nicht gewusst hätte, dass Sie doch keine Rücksicht nehmen würden, so läge ich jetzt noch im Bett.« Er reckte sich ein wenig. »Und ich läge verdammt gerne noch darin, denn ich habe eine recht anstrengende Nacht hinter mir.«
    Er sah mich lauernd an. Ich stellte keine Frage, und er nahm den lauernden Blick von meinem Gesicht, betrachtete interessiert die Glut der Zigarre und sagte: »Ich pokerte seit elf Uhr abends. Eigentlich wollte ich nur eine Stunde spielen, aber Mr. MacLean - Sie kennen ihn doch? Er ist Präsident der Dresyl-Eisenbahn-Gesellschaft. MacLean also war gegen Mitternacht mit ein paar Tausend Dollar im Verlust, und er bestand darauf, dass weitergespielt wurde.« Er lächelte. »Der Mann stinkt vor Geld, Mr. Cotton, aber er stirbt vor Ärger, wenn er beim Poker ein paar Scheine verliert. Die anderen Gentlemen, die mitspielten - Helsey, der große Hotelbesitzer; Coolney, dem ein dicker Anteil an den Ausflugsschiffen auf dem Michigan See gehört; Hai Beck, der gute Aussichten hat, bei der nächsten Wahl Gouverneur dieses Staates zu werden. Na, sie alle mögen es auch nicht gern, wenn sie in Verlust geraten. Erst um drei Uhr war es dann so weit, dass ich der alleinige Verlierer war. Endlich durfte ich schlafen gehen.« Er lachte laut. »Haben Sie gewusst, Mr. Cotton, dass man sich in der Gesellschaft das Recht zum Schlafen mit einigen Tausend Dollar erkaufen muss, ganz abgesehen von dem irrsinnigen Zimmerpreis, den man in diesem Laden zahlen muss.«
    »Wer hat Sie benachrichtigt, Capone?«, fragte ich. »Wir ließen zwei Cops in Ihrer Villa zurück und verboten Ihrem Butler zu telefonieren.«
    »Ich habe nicht das einzige Haus in der Pelvue Road«, antwortete er. Um seine Lippen spielte noch das überlegene Lächeln. »Zwei Häuser weiter, zum Beispiel, wohnt ein pensionierter Brigadeoberst. Er ist ein wenig senil, und er liest kaum Zeitungen. Ich sage zu ihm: Chris, pass ein bisschen auf mein Haus auf, wenn ich verreist bin. Ich traue Allan, das ist mein Butler, nicht recht. Rufe mich an, wenn etwas Besonderes geschieht. -Nun, er hat das Pflichtgefühl des alten Soldaten in sich. Selbstverständlich ruft er an und meldet: ›A1, vor deinem Haus tummelt sich die Polizei. Ich wette, Allan hat ein Ding gedreht und sie sind dabei, ihn festzunehmen‹.«
    Sein Lächeln wurde zu einem Grinsen: »Wundern Sie sich, dass ich Sie erwarte? Denn ich weiß, dass Allan die Korrektheit in Person ist. Und ich weiß, dass Sie mir gern ein paar böse Sachen anhängen möchten.«
    »Das möchte ich, Capone«, antwortete ich ernst. »Zum Beispiel, den Tod von Peter Collins, den Lil Forrester in Ihrem Auftrag erschoss.«
    »Ich kenne die Namen nicht, die Sie nannten, G-man.«
    »Und dann den Tod von Lil Forrester, die von Ty Mozzo getötet wurde.«
    Jetzt antwortete er nicht. Ganz langsam, wie man das Licht einer Lampe hinunterschraubt, wurde das unverschämte Lächeln auf seinen Lippen dünner.
    »Al, wir haben Ty Mozzo«, schlug ich zu.
    Für die Dauer eines Augenblicks verlor er die Kontrolle über sein Gesicht. Die nackte Angst flackerte über seine Züge.
    »Capone, ich verhafte Sie wegen Anstiftung zum Mord an Lil Forrester und an Peter Collins. Ich beschuldige Sie der Beihilfe. Und ich mache Sie, dem Gesetz gemäß, darauf aufmerksam, dass jedes Ihrer Worte gegen Sie verwandt werden kann.«
    Er schleuderte die Zigarre in den Aschenbecher.
    »Du wirst kein Wort mehr von mir hören, bis ich mit meinen Anwälten gesprochen habe«, stieß er hervor.
    Alle Anwälte der Welt hätten Capone nicht retten können, wenn wir Mozzo gehabt hätten. Mozzo hätte den Kopf nicht mehr aus der Schlinge ziehen können. Ein G-man hatte gesehen, dass Lil Forrester in den Cadillac gestiegen war, in dem Mozzo und ein anderer Gangster saßen. Ich hatte Ty Mozzo auf dem Boot gestellt, in dessen Heck die Leiche der Lil Forrester, verschnürt in einem grauen Sack, lag. Jedem Gericht hätte dieser Indizienbeweis zur Verurteilung genügt, auch wenn Mozzo bis zum elektrischen Stuhl geleugnet hätte. - Aber er hätte nicht geleugnet. Ein Gangster, der sich verloren weiß, redet und reißt die anderen in ihren Untergang.
    Leider hatten wir Ty Mozzo nicht. Die Wasserschutzpolizei suchte nach dem, was der Stahlkiel und die Schraube des Bootes von
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