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0127 - Al Capone Nummer Zwei

0127 - Al Capone Nummer Zwei

Titel: 0127 - Al Capone Nummer Zwei
Autoren: Al Capone Nummer Zwei (2 of 2)
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den G-man erschossen, und das wolltest du doch nicht.«
    Capone lächelte dünn.
    »Frage nicht soviel, Hank!« Er schwenkte den Lauf der MP ein wenig, sodass sie auf Punghales Brust zielte, dann schwenkte er ihn zurück auf mich.
    Den Mann hinter dem Steuer kannte ich nicht. Er trug keine Maske. Hin und wieder sah ich sein Profil, eine scharfe, bösartige Visage.
    Das Auto raste immer noch mitten durch die Stadt. Dann schlug der Fahrer das Steuer scharf rechts ein, nahm das Gas weg und fuhr durch ein großes, offenes Tor in eine Art Hof. Hinter uns wurde das Tor zugeschlagen.
    Das Auto stoppte vor einer lang gestreckten Halle.
    Capone drückte die Tür auf.
    »Bringt ihn rein!«, befahl er Punghale und Stay. Dann sah er mich aus engen Augenschlitzen an und lachte.
    »Du wirst unangenehme fünf Minuten erleben, G-man. Aber es kann auch eine halbe Stunde sein. Es liegt ganz bei dir.«
    ***
    Sie hatten mich auf einen Stuhl gebunden.
    In der langen und kahlen Halle brannte nur eine einzige Lampe, in deren Schein ich die Umrisse verrosteter Maschinen erkennen konnte.
    Capone, Punkhaie und Stay standen vor mir. Im Hintergrund sah ich den Fahrer und noch zwei Männer, die Maschinenpistolen unter dem Arm trugen.
    »Wo ist Frank Heller, G-man?«, fragte Capone.
    »Waren es nicht deine Leute, die ihn holten, Al?«
    »Du weißt genau, dass er nicht von meinen Leuten gekidnappt wurde«, sagte der Gangster. »Du hast dir diesen Trick ausgedacht, mein Junge. Du hattest Angst, dass wir dir den Jungen wegschießen würden. Darum brachtest du ihn in Sicherheit. Aber schlau, wie du bist, begnügtest du dich nicht einfach damit, ihn fortbringen zu lassen, sondern gabst der Sache den Anstrich, als wäre Heller gegen seinen Willen entführt worden. Eines Tages hättest du ihn dann aus dem Versteck wieder herausgeholt und daraus eine große Lügengeschichte gemacht unter dem Motto: Der Polizei ist es gelungen, Frank Heller aus Gangsterhänden zu retten! Die Bürger hätten gejubelt, und wieder hätten Dutzende von Idioten, die bisher treu und brav an mich gezahlt haben, den Mut gefunden, dir Anzeigen gegen meine Leute zu liefern. Aber ich habe dein Spiel durchschaut, G-man. Du wirst mir jetzt sofort sagen, wo Heller sich aufhält.«
    »Du irrst, Al«, antwortete ich.
    Capone wandte scharf den Kopf.
    »Eddy«, sagte er.
    Der Blonde baute sich vor mir auf. Ich sah von unten in sein ausdrucksloses Boxergesicht. Sein Unterkiefer bewegte sich langsam in dem Rhythmus, in dem er sein Kaugummi kaute.
    »Los!«, befahl Capone.
    Der erste Schlag fiel und warf mir den Kopf nach links.
    »Weiter«, hörte ich Capones Befehl. »Ein G-man ist zu hart, um nach einem Schlag weich zu werden.«
    Ich weiß nicht, wie oft Stay zuschlug. Als er aufhörte, war ich nahe daran, wieder ohnmächtig zu werden.
    Capone schob den Gangster zur Seite. Er beugte sich nieder und zischte mir direkt ins Gesicht: »Wo ist Heller? Glaube nicht, dass ich dich noch lange frage.«
    Mein Kopf lag im Nacken. Ich fuhr mit der Zunge über meine aufgeplatzten Lippen.
    Capone griff mit der Faust in meine Haare und schüttelte meinen Schädel. Er schmerzte fast mehr als Stays Fausthiebe.
    »Es gibt noch andere Methoden«, knurrte er. »Das…« Er nahm die Zigarre aus dem Mund und hielt mir die Glut vor die Augen. »… oder…« Er schob die Zigarre zwischen die Lippen, fuhr mit einer Hand in die Tasche, brachte ein Messer zum Vorschein, dessen Klinge auf einen Federdruck aufsprang.
    »Oder das!« Er ließ die Klinge vor meinen Augen blitzen.
    »Das ist das Messer, mit dem ich meinen ersten Kampf gewann, als ich sechzehn oder siebzehn Jahre alt war. Ich trage es immer bei mir, G-man, und ich habe nicht verlernt, damit umzugehen. Ich beweise es dir, wenn du nicht redest.«
    Mühsam antwortete ich: »Du sprichst in der falschen Tonart mit mir, Capone.«
    Er beugte sich ganz nahe zu mir. Seine Augen glitzerten.
    »Welche Musik willst du hören?«
    »Ich will nicht umgelegt werden«, stieß ich rau hervor.
    »Ach«, machte er. »Und wenn ich dich laufen lasse, dann lieferst du mir Heller?«
    »Ja.«
    Er zeigte seine Zähne.
    »Ich höre es gern, dass du genau so ein Schwein bist wie alle anderen. Um deine Haut zu retten, pfeifst du. Aber ich habe es nicht nötig, dir dein Singen zu bezahlen. Du sagst mir ohnedies, was ich wissen will.«
    Er wollte sich wieder abwenden, um Stay wieder an mich heranzulassen.
    »Vielleicht«, sagte ich und atmete schwer. »Vielleicht bringst du mich zum 58
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