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0127 - Al Capone Nummer Zwei

0127 - Al Capone Nummer Zwei

Titel: 0127 - Al Capone Nummer Zwei
Autoren: Al Capone Nummer Zwei (2 of 2)
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können. Auf die Dauer lässt sich die Wahrheit ohnedies nicht verheimlichen.«
    »Noch etwas Neues, G-man?«, rief einer der Zeitungsmänner.
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Dann los, Boys. Vielleicht bekommen wir die Nachricht noch in die Frühausgabe.«
    Im Handumdrehen leerte sich das Zimmer. Nur Terrigan, Hofman und ich blieben zurück.
    Der dicke Überwachungschef sah mich finster an.
    »Morgen, G-man, werden Sie sich über viel Arbeit nicht zu beklagen brauchen«, sagte er grimmig. »Keine einzige Anzeige wird eingehen, aber viele Leute werden versuchen, ihre Anzeigen zurückzuziehen.«
    Ich steckte mir langsam eine Zigarette an, stieß den ersten Rauch aus und sagte: »Jetzt passt mal auf, Freunde!…«
    ***
    Hang Punkhaie, Rono Riccio und Eddy Stay, Capones drei Leibgardisten, saßen seit dem frühen Morgen in der Villa ihres Chefs in der Pelvue Road 314. Capone hatte sie noch in der Nacht zusammengetrommelt, als die Nachricht von Cherryls Verhaftung bekannt geworden war. Er hatte einen Plan entwickelt, aber während er noch diesen Plan entwickelte, kam eine andere Nachricht aus einer Zeitungsredaktion, zu der Capone Beziehungen unterhielt. Der Chef schickte die Gorillas nach Hause, befahl sie aber am frühen Morgen wieder zu sich. Und als sie kamen, entwickelte er einen neuen Plan.
    Die drei Gangster hörten schweigend zu, und erst als Capone mit den Worten: »Alles klar?«, schloss, sagte Punghale »Nein, Al.«
    Capone hob den Kopf von der Karte Chicagos, die er auf einem Tisch ausgebreitet hatte.
    »Wieso?«, fragte er scharf.
    »Die Boys machen nicht mit.«
    »Was sagst du?«, schrie der Gangster-König. »Ich möchte den Mann sehen, der meine Befehle nicht ausführt.«
    Punghale wich erschreckt zurück, aber Rono Riccio, der lässig in einem Sessel saß und mit seiner Pistole spielte, sagte mit seiner rauen Stimme: »Du wirst ’ne ganze Menge sehen, Al.«
    Capone fuhr herum. »Dich vielleicht?«, fragte er lauernd.
    Riccio stand mit der weichen Bewegung einer Katze auf.
    »Mich auch«, stieß er hervor. Die beiden Männer, der Chef und sein Gorilla, standen sich gegenüber und schienen jeden Augenblick aufeinander losgehen zu wollen.
    Punghale versuchte, den Ausbruch zu verhindern.
    »Al, du musst verstehen, dass die Boys wenig Lust verspüren, sich an den G-man zu wagen. Du hast ’ne ganze Menge gegen ihn unternommen, aber alle Leute, die du gegen ihn schicktest, mussten es teuer bezahlen. Es fing mit Rauschgift-Tony an, der ihn nicht erwischte und den wir erledigen mussten, damit er nicht reden konnte. Dann fuhr er dazwischen, als Print aus Francisco in deinem Auftrag Hanger erledigen sollte. Er kam davon, als Lil Forrester ihn zu vergiften versuchte, und du weißt ja selbst, Al, wo die schöne Lil heute ist. Fünf Fuß unter der Erde. Und meinen Freunden Ty und Pal ging es auch nicht besser. Es stand in den Zeitungen, wie Ty endete. Du schicktest Paolo Rush gegen ihn, nachdem Sigorski schon kein Glück gehabt hatte. Und Rush hatte genau so wenig Glück. Und schließlich holte er sich noch Chap Cherryl.«
    »Chap ist von Fant verpfiffen worden«, grollte Capone.
    »Das interessiert unsere Männer nicht mehr. Sie haben allmählich Angst vor diesem G-man.«
    »Ich brauche den Kerl«, schrie der Gangster-König.
    »Hol ihn dir doch«, warf Riccio dazwischen.
    Punghale hob die Hände.
    »Gestern sagtest du, der G-man müsste erledigt werden. Na schön, dazu waren wir noch bereit, und wir hätten auch noch ein paar Leute gefunden, die mitgemacht hätten. Aber jetzt willst du ihn lebendig, und das ist eine ganz andere Sache. Du selbst glaubst nicht, dass es leicht sein wird. Deshalb hast du so große Vorbereitungen getroffen. Jeder von uns riskiert ein paar Kugeln. Irgendetwas kann nicht klappen, und wir haben sämtliche Polizisten von Chicago am Hals.«
    Capone zerdrückte die Zigarre ungeachtet der Glut zwischen den Fingern. »Ihr verdammten Feiglinge! Jahrelang habt ihr euch für leichte Arbeit von mir gut bezahlen lassen, aber wenn es ernst wird, kneift ihr. Ich brauche den G-man lebendig. Ich muss ihn ausquetschen. Ich kann mich nicht von ihm ausspielen lassen mit diesen schäbigen Tricks, auf die die Leute, von denen wir leben, hereinfallen wie Fliegen in einen Honigtopf. Wisst ihr, dass wir in drei Tagen zwanzig Prozent des Geschäftes verloren haben? Und wenn wir den Burschen sein Spiel ungestört treiben lassen, dann verlieren wir in einer Woche die Hälfte und in noch einer Woche den
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