Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0127 - Al Capone Nummer Zwei

0127 - Al Capone Nummer Zwei

Titel: 0127 - Al Capone Nummer Zwei
Autoren: Al Capone Nummer Zwei (2 of 2)
Vom Netzwerk:
Sie… waren es.
    Ich lag still. Nur mein Herz schlug plötzlich laut und heftig. In der nächsten Sekunde ging der Zauber los.
    Die schweren Schritte von Männern polterten die Treppe hoch. Ich schaltete die Nachttischlampe ein, sprang aus dem Bett. Die Männer waren schon vor meiner Tür. Die Türfüllung erbebte unter dem ersten Stoß von drei, vier Schultern. Ich ging zum Stuhl, auf dem meine Jacke und das Halfter mit der Smith & Wesson hingen. Beim nächsten Stoß sprang die Tür aus dem Schloss. Drei, vier Gestalten stolperten in den Raum. Ich sah das bläuliche Blinken von Pistolen - und Maschinenpistolenläufen.
    »Bleib stehen!«, wurde ich angebrüllt.
    Ich riskierte einen Sprung in Richtung auf die Smith & Wesson. Eine Maschinenpistolengarbe sägte vor mir in den Fußboden. Ich musste stoppen, als wäre vor meinen Füßen der Blitz eingeschlagen.
    »Kauft ihn euch!«, schrie der Mann, der geschossen hatte. Drei Männer sprangen auf mich zu.
    Ich sah die Gesichter unter den Hüten, aber es waren alles die gleichen, leeren, ausdruckslosen Gesichter. Sie trugen Gummimasken.
    Das Hotel wurde wach. Irgendwo schrie lang und schrill eine Frau. Die Männer waren zu hastig. Sie schoben sich zwischen mich und die MP. Ich benutzte die Chance und brach aus.
    Ich versuchte nicht, nach links oder rechts zu entweichen, sondern nach vorn durchzubrechen. Ich rammte dem ersten der Maskierten die Faust in den Magen. Er stieß einen gurgelnden Laut aus. Gleichzeitig ratterte die Maschinenpistole eine neue Serie. Der zweite Maskierte, der unmittelbar vor mir stand, warf die Arme in die Luft und brach zusammen.
    Dass der Mann mit der Maschinenpistole seine eigenen Leute erschoss, verwirrte mich. Für einen Augenblick wusste ich nicht, was ich tun sollte, und diesen Augenblick nutzte der dritte Mann. Er traf mit dem Lauf seiner Pistole meinen Kopf. Ich fühlte noch, dass meine Knie weich wurden. Dann wusste ich nichts mehr.
    ***
    Ich fühlte, dass meine Füße über das Pflaster streiften. Ich hatte keine Schuhe an, und das Pflaster war rau. Die Haut wurde abgeschunden.
    Aber noch war mein Kopf nicht klar genug, um zu begreifen, was wirklich los war.
    Wie ein Mehlsack wurde ich in den Fond eines schweren Wagens gestopft. Von links und rechts sprangen Männer hastig in den Wagen. Sie sprangen gewissermaßen auf mich, und sie kümmerten sich nicht darum, wohin mich ihre Stiefel trafen.
    Ein Mann fiel schwer auf den Beifahrersitz.
    »Weg!«, keuchte er.
    Der Fahrer gab Gas, kurbelte am Steuer. Der schwere Wagen schoss in die Nacht hinaus.
    Aus der Ferne ratterte noch einmal eine Maschinenpistolengarbe.
    »Die Cops!«, sagte einer der Männer an meiner Seite.
    »War zu erwarten«, antwortete der Mann auf dem Beifahrersitz. »Die Farrey-Wagen halten sie lange genug auf, um uns freie Fahrt zu sichern.«
    »Hoffentlich klappt alles andere«, knurrte der Fahrer.
    »Sie sind selbst schuld, wenn sie sich schnappen lassen. Sie können die Farreys sausen lassen und sich in die Büsche schlagen. Hauptsache, sie halten uns die Polizisten für zehn Minuten vom Leib.«
    Ich war wieder klar genug im Kopf, um die Gespräche zu verstehen. Ich stöhnte leise.
    »Der G-man kommt zu sich«, meldete mein Bewacher von links.
    Er packte grob zu, zerrte mich hoch und riss mir den Kopf an den Haaren nach hinten. Von der anderen Seite wurde mir ein Pistolenlauf in die Rippen gestoßen.
    Der Mann auf dem Beifahrersitz drehte sich um. Er streifte den Hut ab. Das ausdruckslose Gummigesicht grinste mich an. Dann packte der Mann den Rand der Maske und zog sie sich über den Kopf. Das rote, erhitzte Gesicht Al Capones Nr. 2, auf dessen Wange die Narbe glühte, kam zum Vorschein.
    Ich unterdrückte ein Lächeln. Noch war nichts entschieden, aber wenigstens das eine, das ich gehofft hatte, war eingetroffen. Er war selbst gekommen.
    »Staunst du, G-man?«, fragte er mit zusammengebissenen Zähnen. Das Sprechen fiel mir noch schwer.
    »Nur darüber, dass du die Arbeit selbst getan hast«, lallte ich.
    Er nahm die Maschinenpistole hoch und richtete den Lauf gegen meine Brust.
    »Nehmt die Masken ab!«, befahl er den Männern links und rechts vor mir.
    Ich sah Hank Punghale und das Boxergesicht von Eddy Stay unter den Masken auftauchen.
    »Warum hast du Rono erschossen, Al?«, fragte Punghale.
    Der Gangster-König zuckte die Schultern.
    »Ein Versehen! Er sprang mir in die Schussrichtung, als ich den G-man zur Vernunft bringen wollte.«
    »Aber du hättest doch dann
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher