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0126 - Al Capone Nummer Zwei

0126 - Al Capone Nummer Zwei

Titel: 0126 - Al Capone Nummer Zwei
Autoren: Al Capone Nummer Zwei (1 of 2)
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zu, und ich hielt das Boot im Licht meines Scheinwerfers.
    Ich sah die Gestalt des Mannes, der hinter dem Steuer stand. Er war groß und breitschultrig, und er kam mir bekannt vor. Als er den Kopf wendete, sah ich sein Gesicht.
    Ich glaube, ich stieß einen lauten Schrei aus. Es war Ty Mozzo, der Anführer von Capones Gorillas. Endlich hatte ich nicht irgendeine zwischengeschobene, unbedeutende Figur vor mir, sondern einen Mann, der in unmittelbarer Nähe Capones stand. Und jetzt wusste ich auch, woher ich die Stimme Bills, des Mannes, der im Auftrag des Chefs mit Collins telefonierte, kannte. Es war Ty Mozzos Stimme. Ich glaube, ich hatte sie nur einmal gehört, in jener ersten Stunde in Chicago, in der er meine Pistole verlangte.
    Mozzo hob den rechten Arm. Er schoss, aber ich zog nicht einmal den Kopf ein. Seine Chance, mich zu treffen, war hundert zu eins.
    Der Motor meines Bootes spuckte. Ich zischte einen Fluch durch die Zähne. Es ging mit der Batterie zu Ende.
    Ich hätte die Smith & Wesson aus dem Halfter nehmen können, um auf Mozzo zu schießen. Vielleicht hatte ich ihn, der im Licht des Scheinwerfers stand, sogar getroffen, aber ich wollte den Mann nicht töten. Ich wollte ihn lebendig. Ich Wollte ihn als Zeugen gegen Capone II.
    Ich löschte den Scheinwerfer. So dunkel war die Nacht nicht, dass ich nicht den hellen Streifen des Kielwassers hätte sehen können. Ein paar Minuten würde die Batterie noch durchhalten. Ich änderte den Kurs und schob mich jetzt von hinten an Mozzos Boot heran. Es war einfach, denn ich war ja schneller. Ich wollte längsseits gehen, und dann wollte ich umsteigen.
    Wenn zwei Fahrzeuge sich mit der gleichen Geschwindigkeit bewegen, dann ist das Umsteigen so einfach, als wenn sie stünden. Na ja, sagen wir lieber: fast so einfach. Der Rest ist Glück. Ich jagte meinen Kahn ganz nahe an Mozzos Boot heran. Es blitzte ein paar Mal bei ihm auf. Ich war zu nahe, als dass ich jetzt nicht den Kopf eingezogen hätte, aber er traf mich nicht. Dann tanzte der Bug des Soolky plötzlich wie verrückt, als er in die Strudel der Schraube geriet. Ich scherte ein wenig nach rechts aus. Der Soolky ging in ein paar Handbreiten an dem Gangsterkahn vorbei. Ich ließ das Steuer los und sprang im Hechtsprung rüber. Ich knallte gegen Mozzos Füße. Er fiel vornüber und zerschlug sich das Gesicht am Steuerrad.
    Mozzos Boot war ein Typ, in dem sechs oder sieben Mann Platz finden können, aber der Platz, der friedlich sitzenden Menschen ausreicht, bedeutet wenig für Männer, die erbittert miteinander kämpfen.
    Mozzo trat noch im Fallen nach mir. Ich schnellte hoch, konnte die Arme von hinten um seine Hüften werfen und ihn endgültig herunterziehen.
    Er wälzte sich nach rechts herum, und da ich nicht losließ, rollten wir beide gegen die Bordwand. Der Kahn legte sich schief. Eine kleine Welle schwappte herein.
    Ich lockerte eine Hand und tastete nach der Smith & Wesson. Mozzo feuerte mir einen wuchtigen Hieb ins Gesicht. Er musste seine Pistole gleich im ersten Augenblick verloren haben, denn er schlug mit der blanken Faust zu.
    Der Hieb war wuchtig genug, dass sich auch meine andere Hand wie von selbst von seinem Körper löste.
    Er sprang auf, aber das Boot schwankte so sehr, dass er sofort wieder das Gleichgewicht verlor und fiel. Ich stürzte mich über ihn.
    Er empfing mich mit angezogenen Knien und schleuderte mich zurück. Ich fiel ins Bootsheck gegen irgendetwas Weiches.
    Immer noch lief das Motorboot auf Hochtouren. Die Kraft, die das Boot durch die Wellen trieb, stabilisierte gleichzeitig, sonst wäre es längst umgeschlagen.
    Ty Mozzo kam vor mir auf die Füße, aber ich tauchte von unten auf. Meine Faust saß richtig. Der Hieb hob den schweren Mann aus den Angeln. Er taumelte rückwärts gegen die Säule des Steuerrades.
    Ich stellte die Beine breit und nahm die Waffe in die Hand.
    »Gib auf, Mozzo!«, schrie ich.
    Ich sah den Schatten seiner Gestalt sich ducken, aber dann schwang er sich auf und erschien auf dem Spritzdeck des Bugs. Ich weiß nicht, ob er über Bord springen wollte, um schwimmend zu entkommen. Jedenfalls verlor er auf den glatten, polierten Bohlen den Halt. Er fiel, glitt und rutschte über den Bug des Bootes hinweg in den See.
    Ich warf mich nach vorn, um das Steuer herumzureißen. Zu spät! Das Boot bockte hoch, wie ein Pferd vor einem Hindernis, glitt mit einem scharfen Geräusch, das den Motorenlärm übertönte, weiter, und gleich darauf schlug die Schraube
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