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0126 - Al Capone Nummer Zwei

0126 - Al Capone Nummer Zwei

Titel: 0126 - Al Capone Nummer Zwei
Autoren: Al Capone Nummer Zwei (1 of 2)
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das Flugzeug nicht benutzen wird. Was glauben Sie, in welchem Nervenzustand sich der Mann befindet? Ich wette, dass er Anfälle von Furcht hat, wenn er nur einen Blick vom Fenster auf die Straße wirft. Allein der Gedanke, hinausgehen zu müssen, bringt seine Zähne zum Klappern. Er wartet sehnsüchtig auf einen neuen Anruf von Bill.«
    »Weiß er nicht, wo er den Mann erreichen kann?«
    »Anscheinend nicht, Gangster geben ungern eine Telefonnummer an. Sie wissen, dass es keine Mühe macht, über eine Telefonnummer an die Adresse zu gelangen.«
    »Wenn Bill sich so gesichert hat, dann verstehe ich nicht, warum sie scharf darauf sind, Collins den Mund zu schließen.«
    »Das ist ein Punkt, über den ich schon eine, ganze Weile nachdenke, Dan. Ich glaube, der Grund liegt einfach darin, dass Collins Bill zwar nur unter 54 einem wahrscheinlich falschen Namen, aber von Angesicht zu Angesicht kennt. Wenn die Polizisten ihn verhaften und ihn vor die Gangsterkartei setzen, werden sie im Handumdrehen den richtigen Namen des Mannes, der sich Bill nennt, herausfinden.«
    Um neun Uhr kam der dicke Hofman in den Abhörraum.
    »Collins hat das Abendflugzeug nicht benutzt. Meine Leute melden, dass er seine Bude überhaupt nicht verlassen hat.«
    Ich stand auf und reckte die Glieder, die vom vielen Sitzen steif geworden waren.
    »Na also«, gähnte ich. »Collins wird eine unruhige Nacht verbringen, aber er wird sie in Chicago verbringen: Dan, Sie brauchen den Abhördienst hier nur dann weiter abzusitzen, wenn Sie absolut nichts Besseres zu tun wissen. Ich glaube nicht, dass heute Nacht irgendetwas von Bedeutung passiert.« Ich wandte mich Hofman zu. »Das gilt nicht für Ihre Leute. Ich könnte mir vorstellen, dass noch in dieser Nacht ein paar Burschen versuchen, Collins ans Fell zu gehen.«
    »Glauben Sie nicht, dass Bill den Agenten noch einmal anruft?«
    »Doch, das halte ich für möglich, aber ich nehme an, dass es früh genug ist, wenn wir uns das Gespräch morgen vom Band anhören. Collins wird bestimmt während der Nacht sich auf nichts einlassen, was ihn gefährden könnte.«
    Als ich diese Meinung von mir gab, hatte ich nicht die geringste Ahnung, dass ich damit einen Fehler beging, der alles zunichtemachte.
    Beim Verlassen des Raumes sagte ich zu Hofman: »Wenn Ihre Leute etwas Besonderes zu melden haben, so finden Sie mich entweder in meinem Hotel oder im Reil Night Klub.«
    Der dicke Überwachungschef grinste.
    »Gehen Sie da auch dienstlich hin, Cotton?«
    »Ja«, antwortete ich.
    ***
    Ich fand mich gegen neun Uhr im Reil Night Klub ein. Das Nachtlokal war ganz leer. Ich bekam einen sehr guten Tisch.
    »Whisky und Soda«, bestellte ich. Der Kellner beugte sich nahe an mein Ohr.
    »Auch etwas Unterhaltung, Sir?«, fragte er flüsternd mit einer Handbewegung zu den Tischdamen hin, die wie Hühner auf der Stange an der Bartheke saßen.
    »Geschenkt, mein Junge. Nimm den besten Whisky, und ich werde auch ohne die sonstigen Attraktionen deines Hauses zufrieden sein.«
    Allmählich erkletterten die Musiker das Podium, pusteten einzeln auf ihren Instrumenten herum und fanden sich, so gegen zehn Uhr zum ersten Schlager zusammen.
    Der Klub belebte sich relativ rasch. Um elf Uhr waren die meisten Tische besetzt und die Mehrzahl der Damen vergriffen. Auch das Programm rollte an.
    Ich saß, trank Whisky und langweilte mich herrlich. Ich langweile mich eigentlich immer, wenn ich in einem solchen Nachtladen herumsitze, und der Beruf bringt es mit sich, dass ich es leider sehr häufig tun muss.
    Kurz nach elf Uhr erschien Lil, aussehend, als wäre sie soeben aus der Leinwand eines Hollywoodfilms gestiegen und lebendig geworden.
    Sie stellte sich hinter das Mikrofon und trällerte ein Liedchen hinein. Genauer gesagt, sie hauchte eine Menge außerordentlich dummer Sachen in den Saal, aber die Burschen, die darin saßen, waren so abgebrüht, dass sie nicht einmal richtig hinhörten. Als Lil abtrat, wurde wenig geklatscht, und das wenige Klatschen schien mehr ihrem Aussehen als ihrem Singen zu gelten. Von dem großen Erfolg, von dem sie mir erzählt hatte, war wenig zu merken.
    Lil machte eine Kehrtwendung und rauschte dem Artistenausgang im Hintergrund zu. Mich schien sie übersehen zu haben, obwohl ich besonders laut geklatscht und ihr auch zugewinkt hatte.
    Das ärgerte mich ein bisschen. Ich bilde mir nicht ein, dass ich besonders schön bin, aber ich habe es auch nicht gern, wenn ein Mädchen mich völlig übersieht.
    Also stieß
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