Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0126 - Al Capone Nummer Zwei

0126 - Al Capone Nummer Zwei

Titel: 0126 - Al Capone Nummer Zwei
Autoren: Al Capone Nummer Zwei (1 of 2)
Vom Netzwerk:
Auf diesen Platz hatte Hofman einen seiner Leute eingeschleust.
    »Fahren Sie uns zu Collins Wohnung, Kent!«, befahl der Überwachungschef.
    »Wie lange war die Frau bei Collins?«, fragte ich, während wir im Fahrstuhl nach oben glitten.
    »Keine zehn Minuten, Sir. Ich ließ sie hinauflaufen, damit ich Zeit zum Telefonieren fand. Sie war keine zwanzig Minuten im Haus. Wenn Sie den Weg hinauf und hinunter abrechnen, kann sie höchstens diese Zeit bei ihm gewesen sein.«
    »Ist Ihnen etwas Besonderes an ihr aufgefallen?«
    »Entschuldigen Sie, Sir, aber ich hatte beinahe den Eindruck, als wäre sie betrunken, wenigstens etwas.«
    Der Mann stoppte den Fahrstuhl.
    »Diesen Gang entlang. Zimmer 506 -509 sind die Büroräume, 511 und 512 sind die Privatzimmer. Sie können sie durch die Büros erreichen oder durch die Tür von 511. 512 hat keine eigene Tür.«
    Im Gang brannte nur eine ziemlich klägliche Beleuchtung. Ich ging an den Glastüren der Räume 506 und 509 vorbei und blieb vor 511 stehen. Ein schmales Messingschild über der Klingel.
    Peter Collins. Privat.
    Ich drückte den Knopf. Schrill ertönte die Klingel hinter der Tür. Dann blieb alles wieder still. Ich hob den Fuß und trat mit Wucht gegen die Tür in der Höhe des Schlosses. Sie sprang auf. Das Schloss war nicht gesichert, sondern nur eingeschnappt gewesen.
    In der kleinen Diele brannte Licht. Die Tür, die zum Wohnzimmer führte, stand offen, aber in diesem Zimmer brannte nur eine Stehlampe.
    Unmittelbar unter dieser Lampe lag Peter Collins in einem Sessel, die Arme nach links und rechts ausgebreitet, die Beine weit von sich gestreckt. Der Kopf war zur Seite auf die Sessellehne gesunken. Seine Augen waren genau in das Licht der Lampe gerichtet, aber das Licht blendete ihn nicht mehr.
    »Ich hätte nie gedacht, dass sie eine Frau dazu benutzen würden«, sagte ich leise.
    Hofman war nahe an den Toten herangetreten.
    »Himmel«, hörte ich ihn knurren. »Sie hat ihn mit Kugeln vollgepumpt. Mindestens vier oder fünf hat er abbekommen.«
    Er warf sich mit einer Geschmeidigkeit herum, die niemand seinem Körperbau zugetraut hätte.
    »Kommen Sie, Cotton!«, schrie er. »Wir kaufen uns das Weibsbild!«
    »Ich glaube nicht, dass…«, wollte ich antworten, aber er zerrte mich einfach aus der Wohnung.
    In einer Art Elefantengalopp tobte der Dicke durch den Gang zum Aufzug.
    »Runter!«, befahl er.
    »Hofman, die Frau wird nicht wieder auftauchen«, sagte ich. »Er…«
    »Hören Sie«, stoppte er mich mit einer Handbewegung. »Ich konnte ja nicht verhindern, dass sie zu dem Burschen ging und ihn tötete, weil ich Sie nicht erreichen konnte, Cotton, aber ich beauftragte einen meiner Leute, sich an ihre Fersen zu heften. Wissen Sie, so für alle Fälle. Ich tat es von der Zentrale aus, bevor ich herkam. Reshby, der es übernommen hat, ist ein tüchtiger Junge. Er wird es irgendwie fertigbekommen, uns zu benachrichtigen.«
    »Sie hat einen Vorsprung von zehn Minuten. Mindestens.«
    »Das bedeutet nichts. Sie kam zu Fuß und sie ging zu Fuß fort. Und sie hat Reshby auf ihren Fersen, und sie wird ihn nicht abschütteln können.«
    Der dicke Mann glühte vor Energie wie ein Vulkan. Er stieß mich unten in den Streifenwagen und schrie seinen Fahrer an: »Fahr los!«
    »Wohin, Sir?«
    »Geradeaus! Irgendwohin! Meinetwegen die Lexington Avenue hinunter. Das ist die Richtung, in der sie ging.«
    Er riss das Mikrofon vom Sprechgerät und rief die Zentrale an.
    »Hofman«, bellte er in die Muschel. »Sitze im Streifenwagen 55. Wenn Reshby sich meldet, gebt mir das Gespräch.«
    Er hängte auf und schnaufte befriedigt, als habe er das meiste schon getan.
    Ich saß auf meinem Sitz, und ich war verdammt niedergeschlagen. Ich hielt mich für den größten Idioten auf diesem Erdboden.
    Hofman stieß mir seinen gewaltigen Ellbogen in die Rippen.
    »Mann, Cotton! Lassen Sie den Kopf nicht hängen. Wir kriegen sie noch.«
    »Danke«, antwortete ich, »aber ich kannte die Frau, und ich wusste, dass sie für Capone arbeitete.«
    Der Dicke starrte mich an: »Mann«, keuchte er. »Und Sie haben sie nicht…«
    Ich schüttelte den Kopf. »Nein«, sagte ich bitter. »Ich wollte es besonders schlau anfangen. Ich wollte Capone in dem Glauben lassen, wir verdächtigten sie nicht. Die Abhörvorrichtung im Undertree endete in ihrem Zimmer. Sie hat meinen Wunsch nach einem Schluck Whisky mitgehört, und sie alarmierte die Burschen, die den Nachtportier erledigten und mir das Schlafmittel
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher