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0125 - Der Teufel aus dem Orient

0125 - Der Teufel aus dem Orient

Titel: 0125 - Der Teufel aus dem Orient
Autoren: Werner Kurt Giesa
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waren… Woher stammten sie? Wer hatte sie erschaffen? Wie konnte es sein, daß sie sich so völlig gleichen?
    Er würde Zamorra fragen, sobald dieser aus seiner Bewußtlosigkeit wieder erwachte. Zuvor aber galt es, ihn zu fesseln, so daß er sich nicht frühzeitig wieder befreien konnte.
    Leonardo griff zu den schweren Eisenschellen, die am Altar befestigt waren, und schloß Zamorras Hand- und Fußgelenke daran an. Dann wiederholte er die Prozedur bei Nicole Duval. Er verspürte Befriedigung darüber, daß er bei der Anlage des Altars daran gedacht hatte, auch einmal mehrere Opfer zugleich darbringen zu können. Dieses Vorausdenken machte sich nun für ihn bezahlt.
    Sein Blick wanderte wieder über Nicole. Eigentlich war dieses schöne Mädchen viel zu schade, getötet zu werden… Doch sie stand auf der falschen Seite, mußte sterben, um die beiden Dämonen zu versöhnen. Die Entscheidung war gefallen, und Leonardo wollte und konnte sie nicht mehr rückgängig machen. Zudem glaubte er zu wissen, daß Nicole ihm noch größeren Widerstand entgegenbringen würde als Alyanah.
    Wieder glitt sein Bück zu Zamorras Amulett, das er zur Seite gelegt hatte. Er griff nach seinem eigenen Instrument, spürte die Kraftströme, die auf ihn übergingen. Er hielt sein Amulett, das er von Kalif Achman erhalten hatte, über Zamorras Stirn. Seine Gedanken konzentrierten sich, strahlten geistige Befehle ab, die vom Amulett konzentriert wurden.
    Erwache!
    Der Parapsychologe sprach an! Innerhalb von Sekunden reagierte sein Gehirn auf den Befehl, regte die Körperfunktionen zu neuer Aktivität an. Zamorra erwachte.
    Seine Augen öffneten sich.
    Sie trafen Leonardos Blicke. Der Magier grinste höhnisch.
    »Ihr seid in meiner Gewalt, Zamorra«, kicherte er. »Nichts kann Euch mehr retten. Wie gefällt Euch das?«
    Zamorras Blick wich zur Seite. Er hob den Kopf, sah sich um, soweit es ihm im Rahmen der Fesselung möglich war, und erfaßte, wo er sich befand. Unter sich spürte er den kalten Stein des Altars.
    »Es ist noch nicht aller Tage Abend…«, murmelte der Professor. »Freut Euch nicht zu früh, Leonardo. Das letzte Wort ist noch nicht gesprochen. Ihr könnt mich nicht töten.«
    Der Magier lachte schrill.
    »Wenn Ihr auf die Hilfe Eures Amulettes hofft - so irrt Ihr! Ich habe es längst in meinem Besitz.«
    Zamorra sah an sich herunter. Das Amulett fehlte. Er ließ den Kopf zurücksinken auf die kalte Steinplatte.
    »Nun, was sagt Ihr nun?« spottete der Magier.
    Zamorra blieb ihm die Antwort nicht schuldig. »Fahrt zur Hölle«, knurrte er. Doch dann umspielte ein leises Lächeln sein Gesicht. »Meines Fluches bedarf es nicht. Ich weiß, daß Ihr auch so in der Hölle schmoren werdet. Ich kenne Eure Geschichte bis zu Eurem Tod. Der Pakt mit Dämonen zahlt sich nie aus, die Menschen, die sich mit den Schwarzblütigen verbünden, ziehen immer den kürzeren. Bedenkt dies, wenngleich es Euch nicht retten kann. Ihr seid dem Bösen längst unrettbar verfallen.«
    »Ihr speit Gift«, knurrte Leonardo. »Große Worte! Woher wollt Ihr wissen, wie es mit mir zu Ende geht? Und wie kommt es, daß sich die beiden Amulette so ähneln?«
    Der Parapsychologe lächelte wieder.
    »Die Amulette - ich weiß es nicht. Noch nicht, aber ich hoffe, es bald zu erfahren.«
    »Nie! Ihr werdet zuvor sterben!« zischte der Magier.
    »Und Eure Zukunft - ich weiß es einfach. Ich komme aus der Zukunft, wie auch jene Dämonen aus der Zukunft kommen, mit denen Ihr paktiert. Ihr seid einer meiner Ahnen. Ich…«
    Er sprach nicht weiter, sah, wie sich die Züge Leonardos verzerrten. »Geschwätz«, keifte der Magier. »Hirnloses Geschwätz! Aus der Zukunft! Ihr sprecht irre! Hättet Ihr behauptet, die Zukunft sehen zu können, ich wäre geneigt, Euch Glauben zu schenken. Doch dieser Unsinn… nein, redet nur weiter, ich glaube Euch kein Wort mehr. Aber vielleicht sprecht Ihr die Wahrheit, wenn die Dämonen Euer Leben nehmen.«
    Mit einem heftigen Ruck wandte er sich ab, schritt in das Dunkel hinein, das hinter einer der schwarzen Kerzen herrschte. Zamorra hörte, wie Leonardo mit irgend etwas hantierte.
    Er fühlte sich unbehaglich. Er zweifelte keine Sekunde daran, daß Leonardo seine Drohung wahrmachen und ihn -und auch Nicole - opfern würde. So kam er doch noch in Kontakt mit den beiden Zeit-Dämonen, wenngleich auch völlig anders, als er es sich ursprünglich vorgestellt hatte…
    Sein Amulett war unerreichbar für ihn geworden. Oder? Es war der einzige
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