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0125 - Der Teufel aus dem Orient

0125 - Der Teufel aus dem Orient

Titel: 0125 - Der Teufel aus dem Orient
Autoren: Werner Kurt Giesa
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verstrich. Zamorra wurde unruhig. Was bezweckte Merlin? Auf welchen Zeitpunkt wartete er? Wie gelang es ihm, ihn zu bestimmen? Immerhin besaß er keine Uhr…
    Plötzlich verharrte Merlin.
    »Die Zeit ist gekommen«, erklärte er und wandte sich zu Zamorra und Nicole um. »Wir werden hinübergehen. Du, Zamorra, wirst Zeuge eines Vorganges werden, den du dir seit langem, um ihm beizuwohnen, erträumst. Ein Vorgang, der einmalig im Gefüge der Welten ist.«
    Zamorra furchte die Stirn. Schon wieder diese geheimnisvollen Andeutungen…
    »Und ich?« fragte Nicole.
    Merlin richtete seine Augen auf sie.
    »Und du…«, sinnierte er. Dann zog er an einer Schnalle, und der breite Gurt mit Scheide und Flammenschwert lag in seiner Hand. Er hielt das Schwert dem Mädchen entgegen.
    »Nimm«, befahl er. »Du besitzt eine parapsychische Verbindung zum Schwert des Auserwählten.« Bei dieser Bezeichnung warf er Zamorra einen kurzen Seitenblick zu. »Ich kann dich nicht mit hinübernehmen, doch solange wir drüben sind, wird das Flammenschwert dich vor dem Zugriff jedes anderen Wesens schützen. Du wirst es aus der Scheide ziehen und den Kristall im Griff gegen deine Stirn halten.«
    Wortlos gehorchte Nicole. Jetzt erst sah Zamorra, daß ein schwarzer Kristall in das Schwert eingearbeitet war. Er war ihm zuvor niemals aufgefallen. Doch gleichzeitig regte sich eine Erinnerung in ihm. Eine Erinnerung an jene schwarzen Kristalle, die die Energiereserven der Dimensionenschiffe von Chibb und Meeghs waren…
    Im gleichen Moment, in dem Nicole den Kristall gegen ihre Stirn hielt, trat eine erstaunliche Verwandlung ein. Schwert und Frau wurden unsichtbar, verschwammen einfach und wichen einer irisierenden Lichtsäule, die rötlich schimmerte.
    Das Flammenschwert!
    Siedendheiß zuckte das Bild in Zamorra auf. In dieser Form hatte das Flammenschwert auf der Sklavenwelt der anderen Dimension gearbeitet, hatte selbsttätig unter den Meeghs aufgeräumt! Und Nicole war spurlos verschwunden gewesen. [2]
    Er begriff. Erfaßte jetzt auch den Sinn der Worte Merlins, daß Nicole eine parapsychische Verbindung zu dem Schwert besäße.
    Das war es!
    Ja, und Zamorra nickte langsam, in diesem Zustand war Nicole wirklich unangreifbar geworden…
    Merlin legte seine Hand auf Zamorras Schulter. Der Professor erschauerte. Er fühlte, wie geheimnisvolle Energien auf ihn Überflossen.
    »Komm«, raunte Merlin. »Wir gehen auf die lange Reise. Sieh und staune…«
    Seine Worte verwehten in der Ewigkeit eines fremden, unbegreiflichen Kosmos.
    Sie wirbelten in das Nichts.
    Zamorra atmete tief durch. Würde er in diesem unglaublichen Nichts, durch das er mit Merlin einem unbekannten Ziel entgegenstürzte, endlich die Antwort erhalten, die er suchte, die Lösungen der vielen Rätsel erhalten?
    Er hoffte es.
    Und aus den Tiefen von Raum und Zeit scholl ihm von irgendwoher der Todesschrei eines Menschen entgegen. Er erkannte die Stimme.
    Irgendwo mußte in diesen Sekunden Bill Fleming sterben…
    Und er, Zamorra, konnte nicht helfen!
    Nein, schrie es in ihm. Merlin, ich muß meinem Freund helfen! Merlin!
    Doch Merlin, der Zauberer, antwortete nicht.
    Weiter ging der Sturz in die Ewigkeiten…
    Einem unbekannten, fantastischen Ziel entgegen…
    ENDE des zweiten Teils
    [1] Siehe Professor Zamorra Nr. 124 »Das Flammenschwert«
    [2] Siehe Professor Zamorra Nr. 114 »Verschollen in der Jenseitswelt«
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