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0125 - Der Leichenbrunnen

0125 - Der Leichenbrunnen

Titel: 0125 - Der Leichenbrunnen
Autoren: Jason Dark
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Fenster zu, gelangte dadurch fast in eine Höhe mit dem Tisch, hinter dem das Skelett lag, und konnte den Knochenmann auch erkennen.
    Er schielte gerade an der anderen Seite der Tischplatte vorbei.
    Ich lächelte kalt, als ich noch einen Schritt vorging. Jetzt war ich nah genug.
    »Hier spielt die Musik, Freund!«
    Das Skelett hörte meine Stimme, trotz des Krachens der Schüsse, wirbelte herum und warf sich gleichzeitig nach hinten, wobei es auch noch sein Gewehr hochriß.
    Ich folgte der Bewegung mit dem Waffenlauf.
    Dann drückte ich ab.
    Ein Feuerstrahl wischte aus der Mündung. Die Kugel traf haargenau den Schädel des Knöchernen und zertrümmerte ihn.
    Das Skelett aber verging. Aus seinen Knochen wurde gelbgrauer Staub, wie auch bei den anderen.
    Ich stand auf.
    Wo steckte Baxman?
    Das fragte ich auch die anderen.
    Lionel Finch erhob sich ächzend aus seiner knienden Stellung.
    »Er ist verschwunden.«
    »Hat einer gesehen, wohin?«
    »Nach draußen nicht«, meinte Lionel.
    Da meldete sich der Wirt. »Ich glaube, er ist wieder zurückgelaufen.«
    »In den Stall?« fragte ich.
    »Vielleicht.«
    »Okay, das haben wir gleich.« Ich warf Lionel die Beretta zu. »Sie ist mit geweihten Silberkugeln geladen. Können Sie damit umgehen?«
    »Ja.«
    »All right, dann beschützen Sie die anderen.« Ich lief nach diesen Worten sofort los.
    Neben der Theke passierte ich die Tür, hinter der auch der Gang lag, durch den man zu den Reitställen gelangte. Es gab zusätzlich eine Treppe zum Dach.
    Zum Stall schien Baxman nicht gelaufen zu sein, denn plötzlich vernahm ich über mir Geräusche.
    Und im selben Augenblick die schweren, wuchtigen Axtschläge.
    Baxman war also oben!
    Okay, ich ging vor.
    Nur mit meinem Kreuz bewaffnet, während Baxman sich mit der Axt verteidigen konnte.
    Stufe für Stufe überwand ich, gelangte an den ersten Absatz und sah ihn. Er hatte mit seiner blutbefleckten Mörderaxt einen Teil des Geländers abgeschlagen, wuchtete das Stück Handlauf hoch und schleuderte es mir mit aller Kraft entgegen…
    ***
    Das Holz flog quer heran. Und wenn es mich traf, würde es mich glatt von der Treppe reißen.
    Ich ging auf Tauchstation, fiel flach nach vorn, und das Holz wischte über meinen Körper hinweg. Unten polterte es dann zu Boden und knallte noch gegen die Tür.
    Die Sekunden hatten Baxman gereicht. Er machte kehrt und floh.
    Ich mußte erst den zweiten Absatz hoch, aber diesmal nahm ich drei Stufen auf einmal.
    Zwei Atemzüge später war ich oben.
    Von Baxman war nichts zu sehen. Dafür ein leerer Gang, an dessen Ende ich eine Holzleiter sah, die zu einer Dachluke führte.
    Und soeben verschwand Baxmans Bein durch die Luke.
    Ich sprintete los – und kam zu spät, denn Baxman zog soeben die Leiter hoch und knallte noch die Luke zu.
    Hätte ich wenigstens die Beretta gehabt, dann hätte eine Kugel ihn einholen können, aber so sah ich dumm aus.
    Ich hörte ihn über mir rumoren.
    Wahrscheinlich würde er aufs Dach klettern.
    Sollte er, denn von dort mußte er irgendwann auch wieder herunter. Mir kam eine andere Idee.
    Ich stieß die Nachbartür auf, gelangte in einen kleinen Schlafraum mit geblümter Tapete und lief sofort zum Fenster. Es war ein schmales Quadrat und in zwei Hälften geteilt. Ich ging davon aus, daß Baxman an der Rückseite des Hauses zu Boden springen würde, wenn er es riskierte.
    Das Fenster klemmte etwas, aber ich ließ nicht locker – und schaffte es.
    Dann horchte ich auf.
    Schritte über mir. Ein Untoter wie Baxman konnte einfach nicht leiser gehen, er trampelte über das Dach, die Pfannen knirschten unter seinen Tritten.
    Ich drehte meinen Körper so, daß ich mit dem Rücken auf der Fensterbank lag.
    So schaute ich in die Höhe.
    Das Dach stand etwas vor. Deutlich sah ich die neu angebrachte Regenrinne, die alusilbern schimmerte.
    Und ich entdeckte die Bewegung.
    Baxmann befand sich am Rand.
    Im nächsten Augenblick schob sich sein Oberkörper langsam über den Dachrand. Baxman lag auf den Ziegeln. Seine mörderische Waffe hielt er immer noch fest.
    Ich von unten – er von oben.
    Wir schauten uns an.
    Für ein, zwei Sekunden fraßen sich unsere Blicke ineinander.
    Dann stieß Baxman einen urigen Schrei aus, hob den rechten Arm und wollte mir das Beil ins Gesicht schleudern.
    Das Beil wuchtete heran. Die scharfe Klinge wurde von einem letzten Sonnenstrahl getroffen und blitzte auf. Das bemerkte ich noch, als ich dabei war, mich zurück in das Zimmer zu katapultieren.
    Das Beil
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