Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0125 - Der Leichenbrunnen

0125 - Der Leichenbrunnen

Titel: 0125 - Der Leichenbrunnen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
traf das Girl so hart, daß es zu Boden stürzte. »Du kommst auch noch dran!« brüllte er und wandte sich wieder seinem Opfer zu.
    Als Lionel Finch das Mädchen aus der Nase blutend am Boden liegen sah, riß auch bei ihm der Faden.
    Wild sprang er auf, packte den Stuhl und schlug ihn Baxman über den Schädel.
    Im selben Augenblick raste die Axt nach unten.
    Ein Schrei, das schaurige Röcheln – ein dumpfer Fall…
    Baxman taumelte von der Wucht des Treffers. Dann hob er die Axt und hieb zu.
    Lionel hatte Glück, daß er noch den Stuhl in der Hand hielt. Die Axt traf nur das Holz. Es fegte zwei Stuhlbeine weg wie Streichhölzer.
    Cora Bendix schrie auch nicht mehr. Aus schockgeweiteten Augen starrte sie auf den Toten. Dann glitt ihr Blick weiter, hin zu Lionel, der verbissen kämpfte.
    Die Skelette griffen nicht ein. Sie sahen zu, wie der junge Anwalt in die Enge getrieben wurde. Lange würde er den Schlägen nicht mehr ausweichen können, und Baxman machte sich einen Spaß daraus, ihn durch die Gaststätte zu treiben.
    Wieder riß Lionel einen Stuhl an sich, schwang ihn hoch und schlug damit zu.
    Er verfehlte Baxman, dafür aber stellte ihm eines der Skelette ein Bein.
    Lionel fiel hin.
    Aus. Jetzt waren seine Chancen vorbei.
    Baxman lachte auf und hob die Axt zum tödlichen Schlag.
    Auch Cora sah dies und schrie markerschütternd ihre Angst hinaus…
    ***
    In diesem Augennblick betrat ich den Raum!
    Die Tür war nicht verschlossen gewesen, ich hatte sie mit einem Ruck aufgetreten, hielt in der linken Hand mein Kreuz und in der rechten meine Beretta.
    »Halt!« peitschte meine Stimme.
    Die Szene schien einzufrieren. Baxman schlug nicht mehr zu, und auch die Skelette griffen nicht ein.
    Alle Anwesenden starrten mich an.
    Niemand hatte wahrscheinlich mit meinem Auftauchen gerechnet. Sie hielten mich für tot, im Leichenbrunnen umgekommen.
    Aber die Knöchernen schienen zu wissen, daß ich Baxman besiegen konnte.
    Sie handelten.
    Ohne daß sie den Befehl dazu bekommen hätten, glitten sie vor und deckten mit ihren knochigen Körpern den ihres Meisters.
    Gleichzeitig hoben sie die Gewehre.
    Die Mündungen zielten auf mich.
    Ich explodierte förmlich. Ich hatte mich selbst in diese Lage gebracht und mußte sie auch meistern. All das, was ich im Trainingscamp des Yard gelernt hatte, spielte ich nun aus.
    Zähigkeit, Kampfeswille, Reaktionsschnelligkeit.
    Ich hatte kaum den Boden berührt, als die Beretta schon aufpeitschte. Groß zu zielen brauchte ich nicht, denn die knöchernen Gestalten standen ziemlich dicht beieinander. Und während ich weiter feuerte, hörte ich das Krachen der Gewehre und rollte mich verbissen um meine eigene Achse. Der ganze Vorgang lief so schnell ab, daß es kaum möglich erscheint, ihn zu schildern.
    Zuerst wurde das linke Skelett getroffen. Mein Silbergeschoß hieb durch die Kutte und riß den Brustkorb auseinander. Die Knochen flogen nach allen Seiten weg.
    Das zweite Geschoß wuchtete in das mittlere Skelett. Die Silberkugel riß es fast in zwei Hälften.
    Mit dem dritten Schuß fehlte ich. Die Kugel setzte ich in das Tresenholz.
    In das hellere Peitschen der Beretta mischte sich das Krachen der Gewehre.
    Doch ich hatte Glück. Meine Kugeln trafen einen Sekundenbruchteil zuvor und brachten die Gewehre der Skelette aus der eigentlichen Schußbahn.
    Das dritte Skelett hatte aus den Fehlern seiner Artgenossen gelernt. Es bewegte sich zur Seite und suchte hinter einem Tisch Deckung, während niemand mehr auf Baxman achtete.
    Auch ich nicht, denn ich hatte mit dem letzten Skelett genügend zu tun.
    Ich schnellte mich vom Boden ab, kam gut auf, rollte über die Schulter weg und prallte gegen einen Stuhl, der sofort umkippte.
    Zweimal krachte das Gewehr. Beide Kugeln verfehlten mich nur hautnah. Aus den Augenwinkeln sah ich, daß die übrigen Menschen hinter den Tischen Deckung gefunden hatten.
    Die Idee war gut.
    Ich drückte meinen Handballen unter die Platte und warf den Tisch um. Der dritte Schuß hämmerte in die Platte. Sie war dick genug und hielt die Gewehrkugel auf.
    Und dann krachten hinter mir Schüsse.
    Hastig drehte ich den Kopf.
    Lionel Finch hatte die Initiative ergriffen, sich ein Gewehr geschnappt und feuerte nun auf das letzte Skelett. Er konnte es zwar nicht töten, aber seine Absicht, es in Deckung zu halten, war ausgezeichnet. Ich konnte meine Stellung wechseln und mir einen besseren Standort suchen, während mir Lionel Feuerschutz gab.
    Blitzschnell huschte ich auf das
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher