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0125 - Der Leichenbrunnen

0125 - Der Leichenbrunnen

Titel: 0125 - Der Leichenbrunnen
Autoren: Jason Dark
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und warf mich mit vollem Gewicht gegen die Beine des Untoten.
    Baxman, der nach dem Griff hatte fassen wollen, verfehlte ihn und geriet ins Wanken.
    Er fiel hin.
    Wie ein Blitz war ich über ihm. Diesmal gebrauchte ich meine Fäuste. Meine Doubletten kamen knallhart. Links und rechts trafen ihn die Schläge. Das Monster wurde regelrecht durchgeschüttelt, aber es zeigte keinerlei Wirkung.
    Statt dessen schmerzten mir die Fäuste, und der Zombie riß plötzlich seinen Schädel hoch.
    Ich ahnte die Bewegung, mehr als daß ich sie sah, konnte nicht mehr ausweichen, und seine Stirn krachte gegen die meine. Ein ganzes Feuerwerk blitzte vor meinen Augen auf. Ich fiel nach hinten und hatte erst einmal Sendepause.
    Doch das Wissen um die unmittelbare Gefahr trieb mich wieder an. Ich durfte jetzt nicht bewußtlos werden, denn das würde mein Ende bedeuten.
    Hart riß ich mich zusammen, atmete tief, schnell und keuchend.
    Langsam ging es mir besser.
    Baxman griff noch nicht an. Er war dabei, die Axt aus der Wand zu ziehen.
    Ich zog meine Beine an.
    Als Baxman an der Axt hantierte, schnellte ich mit meinem gesamten Körper vor. Beide Füße trafen das Monster in den Rücken und wuchteten es nach vorn.
    Baxman klatschte gegen die Wand.
    Ich aber stützte mich ab und kam wieder auf die Füße. Natürlich war ich nicht fit, ich taumelte, denn der Luftmangel und die Nachfolgen der Schläge machten mir zu schaffen.
    Ich dachte nur an mein Kreuz. Wenn ich es in die Hand bekam und richtig einsetzen konnte, war alles gerettet.
    Doch in der Dunkelheit das Kruzifix zu finden, war verdammt schwer. Zudem hatte Baxman es in den Boden getreten, das Silber leuchtete also nicht.
    Ich schaltete wieder die Lampe ein und beobachtete Baxman, der mit einem Knurren herumfuhr.
    Er hatte seinen Mund geöffnet. An der Lippe entlang tropfte gelblicher Schleim.
    Ekel stieg in mir hoch.
    Ich bewegte meine Hand mit der Lampe und zeichnete Zickzacklinien in Baxmans Gesicht.
    Er röhrte wütend und schlug wieder zu.
    Es lag ungeheuer viel Kraft hinter diesen Hieben. Diesmal tauchte ich nach rechts weg und jagte ihm die gekrümmte Karatehand gegen den Arm.
    Jeden anderen Menschen hätte dieser Schlag ausgeschaltet. Nicht Baxman, den Untoten. Er geriet zwar aus seiner ursprünglichen Angriffsrichtung, aber sein Drang, mich zu töten, war längst nicht gestoppt. Im Gegenteil, beim nächsten Angriff trat er mit dem rechten Fuß zu.
    Darauf war ich nun nicht vorbereitet. Ich kassierte den Tritt voll, wurde bis gegen die Wand geschleudert und spürte erst dann den feurigen Schmerz.
    Ich hatte das Gefühl, mein Körper wäre in der Mitte auseinandergesägt worden. Unbewußt krümmte ich mich zusammen, die Lampe hielt ich noch fest, der feine Strahl leuchtete jetzt den Boden an.
    Ich stöhnte auf. Meine Lungen drohten zu platzen, sie bekamen kaum noch Sauerstoff, und das verdammte Monster war noch immer in blendender Form.
    Ich sah seinen Schatten an der Wand hochgleiten, und ich sah, wie er weit ausholte. Diesmal zu dem alles vernichtenden Hieb, der mich buchstäblich in zwei Hälften spalten sollte.
    Noch befand sich der Arm hinten, dann schleuderte er ihn vor.
    Unheimlich schnell raste die mörderische Schneide auf mich zu. In dieser Sekunde der tödlichen Gefahr wuchs ich über mich selbst hinaus. Plötzlich waren die Schmerzen verschwunden, jede Faser meines Körpers schrillte Alarm, und ich ließ mich im buchstäblich letzten Moment auf die Knie fallen.
    Es gab ein dumpfes Geräusch, als die Schneide der Axt in die Wand wuchtete. Von der eigenen Kraft vorangetrieben, fiel der schwere Untote gegen mich und drückte mich mit seinem Gewicht zu Boden.
    Ausruhen wollte ich mich nicht. Ich legte beide Fäuste gegeneinander und rammte sie in die Höhe.
    Es war ein Schlag, in den ich alles hineingelegt hatte, und er erzielte auch seine Wirkung. Baxman wurde von mir weg und zur Seite geschleudert.
    In den nächsten Sekunden reagierte ich automatisch. Meine Tätigkeiten wurden von Reflexen gesteuert. Während Baxman noch am Boden lag, packte ich mit beiden Händen den Stiel der Axt und riß die Waffe aus der Wand.
    Ich schaffte es beim zweiten Versuch.
    Dann hatte ich die Axt. Mit ihr in der Hand wirbelte ich herum und schlug aus der Drehung zu.
    Das Instrument war ziemlich schwer, und – einmal unterwegs – kaum zu stoppen. Das merkte auch ich, aber ich hielt nicht fest genug. Die schwere Axt rutschte mir aus beiden Händen, bekam durch die Schlagbewegung einen
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