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0122 - Der Knochenthron

0122 - Der Knochenthron

Titel: 0122 - Der Knochenthron
Autoren: Jason Dark
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dumpf unter der Kapuze hervor.
    Hier saß der Spuk wie auch in seinem Reich auf einem Thron aus Menschenknochen. Dieser Thron hatte eine hohe Lehne, wo rechts und links auf den senkrechten Knochen zwei grinsende Totenschädel steckten.
    Auch sie schienen aus Stein zu sein, aber Bill wollte es genauer wissen.
    Er ging vor und tastete mit den Fingern darüber.
    Ja, die Schädel waren aus Stein, ebenso wie die Figur des Spuks.
    Aber beides war von einem begnadeten Künstler geschaffen worden, da gab es nichts zu diskutieren.
    Der Alte in der Kneipe hatte recht gehabt. Es existierte in Frisko oder Umgebung eine Sekte, die dem Spuk diente.
    Denn hier stand sein aus Stein gefertigtes Ebenbild. Aber warum?
    Weshalb in diesem verlassenen Stollen? Was hatte das alles zu bedeuten?
    Der Spuk war Herrscher im Reich der Schatten und hatte auf dieser normalen Welt eigentlich nichts zu suchen. Bill suchte schon nach Antworten, doch die fand er jetzt und hier nicht. Er mußte abwarten. Und vor allen Dingen mußte John Sinclair Bescheid wissen, denn das interessierte ihn natürlich sehr.
    Eine Figur des Spuks.
    Bill schaute noch einmal nach, ob sie nicht doch lebte. Der Stein blieb kalt. Kein dämonisches Blut pulste in ihm. Doch wie verhielt es sich, wenn er beschworen wurde? Erwachte er dann?
    Fragen, die durch Bills Kopf schwirrten und auf die der jetzt keine Antwort fand.
    Er mußte zurück. Aber er würde wiederkommen. Allerdings nicht allein, sondern mit John Sinclair. Dann sah die ganze Sache schon anders aus. Außerdem wollte er mit John noch einmal diese Opiumkneipe in Chinatown besuchen. Vielleicht konnte er mit dem Alten reden.
    Bill schlich zurück. Da er den Weg kannte, löschte er die Lampe.
    Immer wieder drehte er sich um. Hinter ihm blieb es ruhig. Die Figur erwachte nicht zu einem gespenstischen Leben, obwohl Bill ihre Ruhe gestört hatte.
    Er glaubte, daß diese Geisterstadt noch zahlreiche Geheimnisse barg, denen man auf den Grund gehen mußte.
    Noch drei Schritte bis zum Ausgang.
    Bill ging schneller.
    Da passierte es.
    Wie aus dem Nichts tauchte plötzlich der Maskierte auf und stieß Bill den Lauf eines Revolvers in den Magen…
    ***
    Bill Conolly fühlte die Schmerzwelle in seinem Körper hochschießen, er sackte zusammen, blieb jedoch auf den Beinen.
    Der Reporter keuchte schwer.
    Der Maskierte lachte dumpf auf. Er konnte seinen Hohn und den Triumph nicht verbergen. Als Bill Conolly den Kopf hob, sah er die Seidenkapuze, die der Kerl über seinen Schädel gezogen hatte. Sie ließ nur die Schlitze für die Augen frei.
    Der Mann stand wie ein Baum. Ein Hindernis, an dem Bill nicht vorbei kam.
    War dieser Kerl vielleicht der Schatten, den er gesehen hatte?
    Und war er allein da, oder lauerten seine Komplizen noch irgendwo im Hintergrund?
    Sollte letzteres zutreffen, sah es für den Reporter böse aus. Doch aufgeben wollte Bill auch nicht. Wenn er überwältigt war, würde er nicht lebend aus der Geisterstadt entkommen.
    Der Maskierte war von seiner Handlungsweise voll überzeugt.
    Deshalb hielt er auch die Waffe etwas zu lässig in der Hand.
    Das sah Bill, und er nutzte seine Chance. Bisher hatte er sich angeschlagener gegeben, als er in Wirklichkeit war. Plötzlich ging er zum Konterangriff über.
    Mit seiner Lampe schlug er von unten nach oben zu. Die Metallumrandung hieb gegen den Lauf des Revolvers. Die Waffe wurde nach oben geschleudert, und bevor der Maskierte sich wieder gefangen hatte, schlug Bill Conolly zum zweitenmal zu.
    Diesmal von oben nach unten.
    Die Lampe traf den Maskierten am Kopf. Ein undefinierbares Geräusch drang unter der Maske hervor. Der Kerl hatte plötzlich Gleichgewichtsstörungen, er wankte zurück.
    Augenblicklich setzte Bill Conolly eine Gerade nach. Sie traf den Maskierten voll. Er stolperte über die Schienen und krachte gegen die am Boden liegende Lore.
    Bill überwand die Distanz mit einem gewaltigen Sprung. Ein blitzschneller Griff, und er hatte dem Maskierten den Revolver aus der Hand gewunden.
    Jetzt fühlte sich der Reporter wohler.
    Er schaute sich um.
    Wo steckten die anderen Halunken, wenn der Typ nicht allein gekommen war?
    Tulsa, die Geisterstadt, lag in der Dunkelheit. Kein Mensch war zu sehen, kein Schatten, kein Laut. Nur das Rauschen des Flusses.
    Geduckt bewegte sich Bill Conolly voran. Doch nach zwei Schritten hielt er inne. Ihm war eine Idee gekommen.
    Er lief noch einmal zu dem Maskierten zurück und zog ihm die Maske vom Gesicht.
    Der Mann hatte
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