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0122 - Der Knochenthron

0122 - Der Knochenthron

Titel: 0122 - Der Knochenthron
Autoren: Jason Dark
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stimm?«
    Bill hob die Schultern. »Dann müßte ich unter Umständen John Sinclair Bescheid sagen.«
    »Wie bei den Zombies, nicht?« meinte Sheila spöttisch.
    »Daß John da nicht gekommen ist, hatte doch einen ganz anderen Grund. Solchen Spuren wie hier muß man nachgehen. Du weißt selbst, was los ist. Unsere Gegner sind überall. Sie stellen eine gewaltige Gefahr dar und schlagen eiskalt zu.«
    »Ja, ja, das stimmt.«
    »Du bist also dafür?« lächelte Bill.
    »Dafür nicht.«
    »Aber auch nicht dagegen?«
    Jetzt lächelte Sheila. »Wenn du fahren willst, dann fahr. Ich bleibe hier.«
    Bill stand auf und drückte Sheila einen Kuß auf die Lippen. »Du bist doch die Beste.«
    Die blondhaarige Frau trank ihr Glas leer. Wegen der Hitze hatte Sheila die Frisur hochgesteckt. Sie trug eine enge weiße Leinenhose und ein locker fallendes Hemd, das ihr bis an die Hüften reichte.
    Auf einen BH hatte sie verzichtet.
    »Fährt Daddy weg?« fragte der kleine Johnny.
    Sheila ging zu ihm und nahm ihren Sohn auf den Arm. »Ja, Daddy fährt weg.«
    »Darf ich mit?«
    »Nein, mein Schatz, wir beide bleiben hier. Daddy kommt auch schnell zurück.«
    »Und wie«, sagte Bill. »Ich sage dir sogar noch Gute Nacht.«
    Johnnys Augen strahlten. Mit seinen kleinen Händen faßte er nach Bills Gesicht. »Bringst du mir auch was mit?«
    »Mal sehen.«
    »Einen großen Kran möchte ich haben.«
    »Jetzt haben die Geschäfte zu.«
    Johnny zog eine Schnute und drehte sich von Sheilas Gesicht weg. Ein Zeichen, daß er vom Arm wollte.
    Sheila stellte ihn auf den Boden.
    Bill gab seiner Frau einen zweiten Kuß. Von Johnny verabschiedete er sich auf die gleiche Weise.
    »Bitte, Bill, sei vorsichtig. Denk daran, du hast keine Waffe. Ich habe Angst.«
    »Brauchst du nicht, Mädchen. Ich schaue mir nur diesen Stollen an und sehe nach, ob die Statue tatsächlich existiert. Wenn ja, komme ich sofort zurück und rufe John an.«
    »Das will ich auch hoffen.«
    Die Conollys hatten sich einen Wagen geliehen. Einen kleinen, aber spritzigen Golf. Er stand in der Hotelgarage.
    Bill holte ihn hervor und brauste ab. In Richtung Nordosten, den Bergen zu.
    ***
    Bill Conolly mußte über die Golden Gate Bridge, um nach Sausolito zu gelangen. Ein Teil der Brücke lag tatsächlich noch im Nebel, doch aus dem Dunst schälten sich langsam die gewaltigen Stahlträger, die Auskunft darüber gaben, welch eine Dimension dieses fantastische Bauwerk besaß.
    Der Verkehr rollte ruhig auf den breiten Spuren. Bill gab acht, daß er hinter der Brücke die Ausfahrt nicht verpaßte. Er mußte nach Rafael.
    Noch einmal warf er einen Blick auf das Wasser der San Franzisko Bay. Am anderen Ufer war der Nebel lichter, dann sah Bill Conolly schon die Umrisse der St. Helena Range nördlich im Dunst der Sonnenglut.
    Die Berge waren sein Ziel. Er hoffte, sie noch vor dem Dunkelwerden zu erreichen.
    Bill fuhr etwas schneller. Er überholte zwei Trucks und befand sich dann auf der Straße nach Rafael.
    Der Betrunkene aus der Kneipe hatte ihm sogar eine kleine Skizze aufgezeichnet. Bill hatte den Zettel vor sich auf dem Armaturenbrett liegen. Deutlich las er dort Rafael.
    Wie viele Europäer, so freute sich Bill auch über die breiten Straßen. Hier machte das Autofahren wirklich noch Spaß. Schon 20 Minuten später hatte Bill sein erstes Etappenziel erreicht.
    Eine Tankstelle war besonders dick aufgezeichnet worden. Dort hielt Bill an und schaute auf die Skizze.
    Die zweite Straße rechts, da mußte er hinein.
    Der Reporter fuhr in den Ort. Weiße Holzhäuser, Vorgärten, breite Straßen. Eine amerikanische Idylle. Zahlreiche Menschen arbeiteten in den Gärten oder saßen vor ihren Häusern und genossen die letzten Sonnenstrahlen des Tages.
    Im Westen, weit über dem Meer, wo Wasser und Himmel zusammenschmolzen, explodierte die Sonne zu grellen Lichtkaskaden. Sie warf einen goldenen Teppich über die Wellen, und es schien, als würde sie langsam aber sicher im Meer versinken.
    Ein grandioses Schauspiel, denn vom Osten rückte langsam eine dunkle Wand heran.
    Die Dämmerung.
    Bill fuhr weiter.
    Die zweite rechts. Er lenkte den Golf hinein, erreichte eine Neubaugegend, durchfuhr sie und befand sich bereits am Ende der kleinen Stadt.
    Mehrere Wege zweigten ab. Bill schaute wieder auf die Skizze, rollte in einen Kreisverkehr hinein und dann wieder raus.
    Jetzt führte ihn der Weg direkt auf die Ausläufer der Berge zu.
    Noch war die Gegend fruchtbar und grün. Bill sah erste Weinhänge,
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