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012 - Der Silbermann

012 - Der Silbermann

Titel: 012 - Der Silbermann
Autoren: A.F.Morland
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Silbermann, Pakka-dee, den Mann aus der Welt des Guten, Mr. Silver, den Ex-Dämon, und Tony Ballard, den Dämonenhasser. Alle waren mit ihm verloren, wenn er jetzt handelte. Natürlich auch der Flugdrachen.
    Sie erreichten die Mitte des Magmagrabens.
    Metal achtete nicht auf den Pavian-Dämon. Der Affe riß sein Maul weit auf und schlug dem Drachen seine langen dolchartigen Reißer ins Genick…
    ***
    Es klappte. Der Flugdrachen schien tatsächlich noch wesentlich starker zu sein. Mühelos hielt er sich in der Luft. Je länger der Flug dauerte, desto mehr Vertrauen bekam ich zu dem Tier. Es würde uns sicher über den Lavagraben bringen. Meine Spannung nahm ein wenig ab. Ich schaute nach vorn. Hinter dem Magmaring erstreckte sich der verbrannte Dschungel. Asmodis hatte nicht nur in der Silberwelt schrecklich gewütet, sondern auch hier. Schwarze, verkohlte Baumriesen ragten auf. In einer hilflos wirkenden Geste streckten sie die Äste wie Arme zum roten Himmel empor.
    Dazwischen begann sich die Natur langsam zu erholen. Spärliches Grün begann zu wuchern. Es bedeckte den schwarzen Boden.
    Kletterpflanzen rankten sich an den verkohlten Bäumen hoch.
    Durch diesen Dschungel mußten wir. Er war zum Glück nicht unwegsam. Wir würden rasch vorwärtskommen. Ich richtete meinen Blick in die Ferne und stieß Mr. Silver an.
    »Die Ruinenstadt.«
    »Wo?«
    Ich wies nach vorn.
    »Tatsächlich«, sagte der Ex-Dämon. »Ein Marsch von vier Stunden, schätze ich.«
    »Das kann ich beschleunigen«, behauptete Arma.
    »Ist uns sehr recht«, gab Mr. Silver zurück.
    Hinter den schwarzen Bäumen ragten Gebäudefragmente auf.
    Der Weg zur Ruinenstadt würde, so nahm ich an, voller Gefahren sein. Im verbrannten Dschungel konnten uns die Horden des Affenkaisers auflauern. Vielleicht gab es in dieser fremden Welt auch noch andere Gefahren, von deren Existenz wir im Moment noch keine Ahnung hatten.
    Ich versuchte meine Spannung weiter abzubauen.
    Wenn wir erst mal diesen Magmagraben hinter uns gebracht hatten, würde ich mich bedeutend wohler fühlen.
    Plötzlich passierte etwas, das meinen Herzschlag aussetzen ließ.
    Der Flugdrachen zuckte heftig zusammen. Sein Kopf schnellte hoch. Er stieß ein fürchterliches Gebrüll aus, bäumte sich in der Luft auf. Metal schien ihm zuviel zugemutet zu haben. Mein Gott, wir befanden uns in der Mitte des Lavarings, und den Drachen verließen anscheinend die Kräfte. Er peitschte die Luft mit seinen grauen Lederschwingen, neigte sich zur Seite.
    »Festhalten!« brüllte ich.
    Der Drachen kam ins Trudeln. Etwas Schlimmeres konnte uns nicht passieren. Wir sackten ab. Auf die glühende, brodelnde Oberfläche des Magmarings zu.
    Wir würden mitten in diese blubbernde Hölle aus flüssigem Gestein hineinfallen. Ein entsetzlicher Tod wartete auf uns.
    Keiner von uns konnte ihn abwenden…
    ***
    Viel Zeit verging, bis sich Annette Mann beruhigte. Endlich war sie wieder ansprechbar. Arno Beymer hätte gern gewußt, wie es außerhalb des düsteren Kerkers aussah, aber er hatte das Mädchen noch nicht danach gefragt. Er wollte nicht, daß sie einen neuerlichen Nervenzusammenbruch erlitt. Bleich hing sie an den schweren Ketten. Ihr Blick war seltsam leer. Sie erweckte den Eindruck, als habe sie nichts mehr zu verlieren. Als man sie von hier fortgeholt hatte, war etwas in ihr gestorben. Schlimmer schien es für sie nicht mehr kommen zu können.
    »Armes Mädchen«, flüsterte Arno. »In was für eine entsetzliche Lage habe ich dich gebracht.«
    Sie sagte nichts.
    »Kannst du mir verzeihen, Annette?« fragte er.
    Sie wandte langsam den Kopf und schaute ihn mit ihren leeren Augen an. »Jeder ist für sich selbst verantwortlich, Arno«, gab sie mit dünner Stimme zurück. »Ich bin erwachsen. Ich konnte mich frei entscheiden. Du hast mich nicht gezwungen, mit dir die Höllenbucht aufzusuchen.«
    »Ich habe dich dazu überredet.«
    »Ich hätte mich weigern können, habe es aber nicht getan.«
    »Weil du mich geliebt hast. Liebst du mich noch, Annette?«
    »Ja, Arno.«
    »Wenn wir… Wenn ein Wunder geschehen würde, Annette … Glaub mir, ich mache mir nichts vor, ich weiß, daß wir verloren sind. Ich habe meinen Optimismus verloren … Aber wenn wir durch einen verrückten Zufall überleben würden, würdest du dann meine Frau werden?«
    »Ja, Arno, sehr gern.«
    Er hob den Kopf, lehnte ihn gegen die Wand, schloß die Augen und flehte: »Gott, hilf!«
    »Wir haben keine Chance.«
    Arno Beymer sackte in sich
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