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012 - Der Silbermann

012 - Der Silbermann

Titel: 012 - Der Silbermann
Autoren: A.F.Morland
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zusammen. »Gibt es draußen keine Möglichkeit, zu fliehen, Annette?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nicht die geringste.«
    Jetzt wagte er die Frage: »Was war los, Annette? Wieso haben sie dich zurückgebracht?«
    »Ich hatte mit meinem Leben bereits abgeschlossen. Sie warfen mich vor einen steinernen Götzen. Er ist riesengroß, und er kann sich, obwohl er aus Stein besteht, bewegen. Er kann auch sprechen. Er hätte mich verschlingen sollen, und für einen Moment sah es auch so aus… als würde er es tun. Aber dann überlegte er es sich anders. Er befahl den Affen, mich in den Kerker zurückzubringen und zwei andere Opfer zu holen. Männer, die sich nach uns in die Höllenbucht wagten. Sie heißen Tony Ballard und Mr. Silver. Diese beiden will der schreckliche Götze zuerst töten. Erst danach kommen wir an die Reihe. Unser Ende ist nur aufgeschoben, Arno, nicht aufgehoben.«
    Arno Beymer schwieg betroffen. Er hätte nur wieder beteuern können, daß es ihm unendlich leid tat, Annette in diese entsetzliche Lage gebracht zu haben. Aber das hatte er ja schon so oft gesagt…
    ***
    Die Ungeduld des Affenkaisers wuchs. Er war unzufrieden. Seine Späher hatten Metal noch nicht ausfindig gemacht. Der Silbermann hatte sich aber bestimmt nicht in Luft aufgelöst. Er hielt sich garantiert irgendwo versteckt und wartete auf seine Chance. Es würde schwierig, wenn nicht sogar unmöglich für ihn sein, in den schwarzen Tempel einzudringen, denn Raghoora bot eine ganze Affenarmee auf, die ihn wachsam abschirmte. Metal war zwar ein gefährlicher Gegner, aber gegen eine Übermacht von Feinden konnte auch er nichts ausrichten.
    Der Silbermann beschäftigte Raghoora zur Zeit nicht so sehr wie Mr. Silver und Tony Ballard.
    Der Affenkaiser hatte Asmodis versprochen, diese beiden Dämonenjäger unschädlich zu machen. Er mußte dieses Wort bald einlösen, sonst würde der Höllenfürst ärgerlich werden. Das Oberhaupt aller schwarzen Familien war ja so leicht reizbar.
    Es gab aber noch einen anderen Grund, weshalb Raghoora die beiden Dämonenjäger endlich vor sich sehen wollte, und der hieß Metal. Sobald Tony Ballard und Mr. Silver nicht mehr lebten, würde sich Asmodis um den Silberdämon kümmern. Raghoora wäre es lieb gewesen, wenn der Höllenfürst ihm den Rächer aus der Silberwelt schon bald vom Hals geschafft hätte. Dazu war aber nötig, daß zuerst der erste Teil des Abkommens erfüllt wurde.
    Der Affenkaiser rief einen seiner Vertrauten zu sich. »Wo bleiben die Opfer?« herrschte er den Pavian-Dämon an.
    »Unsere Krieger haben es zweimal versucht. Die Dämonenjäger konnten beide Angriffe zurückschlagen.«
    »Das darf doch nicht wahr sein!« brüllte Raghoora zornig.
    Der Dämonenaffe sank ängstlich in die Knie. »Es gelang ihnen, einen von uns zu fangen, Herr. Sie zwangen ihn, sie nach Protoc zu bringen.«
    »Sie sind hier? In unserer Welt?«
    »Ja, Herr. Aber nicht als unsere Gefangenen. Es ist ein dritter Mann bei ihnen. Sein Name ist Pakka-dee. Er entstammt der Welt des Guten, und er ist zumindest ebenso gefährlich wie Metal.«
    Der Affenkaiser war nahe daran, einen Tobsuchtsanfall zu kriegen. Er sah voraus, was passieren würde. Es würde zu einem Zusammenschluß seiner Feinde kommen. Eine gefährliche Allianz würden seine Gegner bilden. Dem mußten die Pavian-Dämonen zuvorkommen.
    »Schafft sie herbei!« schrie Raghoora außer sich vor Wut. »Schafft sie alle zu mir! Ich will sie vernichten!«
    ***
    Wir stürzten dem glühenden Tod entgegen. Ich klammerte mich an den Flugdrachen, der verzweifelt versuchte, den Absturz zu verhindern. Ihm war klar, daß die Lava auch ihm zum Verhängnis werden würde. Er bog und streckte sich. Er spannte die Flügel weit aus, drückte sie kraftvoll nach unten, torkelte durch die Luft, und wir hatten alle große Mühe, auf seinem Rücken zu bleiben.
    Arma zeigte zum erstenmal, wozu sie imstande war. Sie legte ihre Hände flach auf die geschuppte Haut der Echse und schickte starke schwarzmagische Ströme in den riesigen Tierleib. Dadurch gelang es dem Drachen, den Fall zu bremsen. Wir sackten aber immer noch der glühenden Lava entgegen. Nur nicht mehr so schnell, und nicht mehr senkrecht, sondern im schrägen Winkel.
    Dennoch schien die Katastrophe nicht mehr vermeidbar zu sein.
    Ob wir jetzt in der Mitte in die Lava stürzten oder am Rand, das war schon egal.
    Die Dämpfe, die aus dem Magma hochstiegen, hüllten uns schon ein und nahmen uns den Atem. Die Flugechse hieb wild
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