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012 - Der Silbermann

012 - Der Silbermann

Titel: 012 - Der Silbermann
Autoren: A.F.Morland
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Er sah aus wie Alain Delon, und davon profitierte er. Er brauchte nur mit dem Finger zu schnippen, und kaum ein Mädchen sagte dann noch Nein. Hinzu kam, daß er das Geld seines reichen Vaters im Rücken hatte, es sich also leisten konnte, großzügig zu sein und weite Reisen zu unternehmen.
    Diesmal war er in Hongkong gelandet.
    Natürlich war Arno Beymer nicht allein. Ein Mädchen – Bo-Derek-Typ – befand sich in seiner Gesellschaft. Zwei schöne Menschen in einer traumhaften Gegend, auf einer hochseetüchtigen Yacht, die Black Dragon hieß.
    Beymer hatte sie in Victoria City gemietet. Ein schnittiges Boot, schneeweiß, fast neu, mit Annehmlichkeiten ausgestattet, die sich ein vom Luxus verwöhnter Playboy wünscht.
    Sie wälzten sich in leidenschaftlicher Umarmung auf der breiten Doppelliege. Annettes Haar lag zerwühlt auf dem Kissen. Ihre Wangen waren leicht gerötet, ihr Atem ging schnell, der Brustkorb hob und senkte sich rasch. Sie genoß die zärtlichen Berührungen.
    Arno wußte, wie man eine Frau behandelte. Er hatte Erfahrung darin und brachte Annette sehr schnell auf Touren.
    Dabei hatte sie anfangs gar nicht so richtig gewollt. Nicht schon wieder. Dieser Arno war unersättlich. Vormittags, zu Mittag, am Abend, wenn möglich auch noch dazwischen – einfach immer. So schön es mit ihm auch war, manchmal wurde Annette die Liebe mit ihm ein bißchen strapaziös.
    Sie hatte den Abend an Deck verbringen und den Mondaufgang bewundern wollen. Das heimelige Rauschen der Wellen hören.
    Dem Flüstern des Windes lauschen… Das hätte ihr genügt, aber Arno Beymer hatte sie wieder einmal herumgekriegt, und jetzt war ihr Widerwillen bereits verflogen. Nun wollte sie es auch, mehr beinahe als er. Ihr Körper stand in Flammen. Sie rückte an ihn heran, preßte ihre Schenkel gegen ihn, küßte leidenschaftlich seinen Hals, das markante Kinn, knabberte sich zu seinen Lippen hoch, während seine Hände streichelten, massierten und kneteten.
    Da war plötzlich ein Geräusch.
    Annette zuckte zusammen. »Was war das, Arno?«
    Er hatte nichts gehört. »Nichts. Was soll gewesen sein?« Er wollte weitermachen, doch sie legte ihre Hände auf seine nackte, behaarte Brust und drückte ihn von sich. Ihre Leidenschaft fiel in sich zusammen wie ein niedergebranntes Strohfeuer.
    Das Geräusch wiederholte sich. »Hast du es jetzt gehört?« fragte Annette leise in die dunkle Stille hinein.
    Er zuckte mit den Schultern, maß dem Geräusch keine Bedeutung bei. »Scher dich nicht darum, Darling. Was kann es schon sein? Vielleicht hat der Wind irgend ein Tau losgemacht, und es schleift nun über das Deck und schlägt hin und wieder gegen die Aufbauten.«
    Er wollte sich wieder in die Fülle ihres goldenen Haares vergraben, doch sie ließ es nicht zu.
    »Wenn es ein loses Tau ist, dann mach es fest, Arno.«
    »Hör mal, ich verlasse doch nicht wegen eines blöden Taus diese lauschige Liegestatt. Also nein, das kannst du wirklich nicht von mir verlangen.«
    Abermals das Geräusch.
    Annette schaute Arno beunruhigt an. »Ich fürchte mich«, gestand sie.
    Er grinste. »Ein starker Mann ist bei dir. Ich bin in der Lage, dich zu beschützen, oder traust du mir das nicht zu?«
    »Doch. Schon. Aber…«
    Er setzte sich auf, griff nach den Zigaretten und zündete sich ein Stäbchen an.
    »Ich muß schon sagen, du kannst einem ganz schön den Nerv tö- ten. Die ganze herrliche Stimmung ist versaut. Machst du das mit Absicht?«
    »Klopfe ich ununterbrochen auf das Deck?«
    »Ununterbrochen.«
    »Du hast wohl vergessen, wo wir uns befinden«, sagte Annette Mann flüsternd.
    »Ich bin absichtlich hierher gefahren, um mit dir allein zu sein. Hier stört uns keiner.«
    »Weil niemand den Mut hat, die Höllenbucht aufzusuchen. Auch uns hat man davor gewarnt, die Nacht hier zu verbringen. Ein längerer Aufenthalt soll schon am Tage nicht ungefährlich sein, aber nachts…«
    »Quatsch. Das ist doch alles Humbug. Das sind doch bloß Schauermärchen, die irgend jemand erfunden hat, um andere Leute zu erschrecken.«
    »Es gibt hier so viele Buchten. Warum mußte es ausgerechnet diese sein?« fragte Annette.
    »Hab’ ich doch schon gesagt. Damit wir ungestört sind. Vielleicht auch ein bißchen wegen des Nervenkitzels. Ohne Spannung ist das Leben doch stinklangweilig.«
    »Für mich nicht. Ich brauche so etwas nicht«, sagte Annette.
    Er lachte. »Nun stell dich doch nicht so an, Süße.«
    »Nenn mich nicht Süße, du weißt, daß ich das
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